Umbau erfolgt in den kommenden Wochen

Am Fornsbacher Waldsee sollen bald neue Regeln gelten, die die Sicherheit der Besucher erhöhen. Die Umsetzung wird derzeit vorbereitet. Weil in den vergangenen Monaten nur selten Badewetter herrschte, mussten kaum Badeaufsichten oder Securitypersonal bemüht werden.

Umbau erfolgt in den kommenden Wochen

Überschaubarer Andrang: Durch das durchwachsene Wetter im Sommer war am Waldsee in Fornsbach wenig los. Foto: privat

Von Lorena Greppo

Fornsbach. Ruhig liegt er am Nachmittag da, der Fornsbacher Waldsee. Eine einzelne Person dreht im kühlen Wasser schwimmend ein paar Runden, im Sandstrandbereich planscht ein Vater mit Kind und nur ein einziges Tretboot ist unterwegs. Dass an einem Augusttag so wenig los ist, ist ungewöhnlich. Zu erklären ist es mit den vielen grauen Wolken, die den Himmel verdunkeln. Normalerweise ist die Liegewiese in dieser Zeit mit zahlreichen Handtüchern bedeckt und das Wasser von kleineren und größeren Wasserratten bevölkert. Und gerade da liegt der Knackpunkt: So viel Ansturm kann schnell zu unübersichtlichen Situationen führen und das wiederum kann gefährlich werden, besonders wenn es keine ständige Badeaufsicht am See gibt.

Damit der Fornsbacher Waldsee nicht nur ein attraktives Freizeitziel bleibt, sondern auch die Sicherheit der Besucher gewährleistet ist, hat der Murrhardter Gemeinderat im Mai einige Umbaumaßnahmen und neue Regeln beschlossen (wir berichteten). Diese gehen auf eine gutachterliche Stellungnahme Carsten Sonnenbergs im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen zurück. Auf diese Weise wollte man unter anderem die Pflicht einer ständigen Badeaufsicht vermeiden – denn das Personal hierfür zu finden, gestaltet sich schwierig. „Mindestens zwei Personen müssten ständig als Badeaufsicht agieren, indes sind diesem Einsatz personell wie finanziell Grenzen gesetzt“, hatte Uwe Matti, Leiter des Amts für Wirtschaft, Kultur und Tourismus, in der Gemeinderatssitzung im Mai erklärt. Man wolle aber für den Badebetrieb die richtigen Maßnahmen treffen. Diese hatte Sonnenberg erarbeitet. Für eine rechtssichere Regelung müssten die vorgeschlagenen Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden, hieß es. Dem hatte das Stadtparlament einmütig zugestimmt. Wo steht die Stadt Murrhardt damit nun?

„Wir sind mittendrin in der Vorbereitung der verschiedenen Maßnahmen“, erklärt Bürgermeister Armin Mößner. Umgesetzt sei seines Wissens davon bislang noch kaum etwas, zumindest keiner der größeren Posten. Für das Maßnahmenpaket sind rund 12000 Euro erforderlich. Bis Mitte Oktober seien die Arbeiten angepeilt, so Mößner. Das heißt, die diesjährige Badesaison ist damit nicht abgedeckt. Zugute kam der Stadt Murrhardt dabei, dass im Sommer 2021 bislang kaum Tage mit Badewetter aufgewartet haben. „Dieses Jahr ist es deutlich entspannter als letztes“, bestätigt auch Mößner. Insofern habe man keine Security einteilen müssen. Diese habe im vergangenen Jahr zum Teil den Parkplatz sperren müssen, weil der Andrang so groß war, dass die vorgegebenen Abstände nicht mehr gewahrt werden konnten. Auch eine Badeaufsicht sei bislang nur bei „richtig schönem Wetter“ eingesetzt worden, so Mößner.

Bootsbetrieb muss vom Schwimmerbereich abgegrenzt sein

Gutachten Für seine gutachterliche Stellungnahme hat Carsten Sonnenberg die Istsituation am Waldsee analysiert und diese unter Berücksichtigung der entsprechenden Richtlinien und Gesetze bewertet. Weiter untersuchte der Experte die Haftung des Betreibers auf Basis der gesetzlichen Regelungen, Vorschriften und Rechtsprechung, insbesondere die Problematik der Verkehrssicherungspflicht. Abschließend gab er auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse Empfehlungen zum Betrieb.

Ausschilderung Vor allem die Ausschilderung am Waldsee müsse verbessert werden, hieß es. So muss der Nichtschwimmerbereich deutlich mit Texten und Piktogrammen ausgewiesen sein, zudem mit Hinweisen auf die Wassertiefe versehen werden sowie mit dem Hinweis auf Ertrinkungsgefahr. Die maximale Tiefe im Nichtschwimmerbereich muss überwacht werden, notfalls ist die Kette kurzfristig zu verschieben.

Trennung Baden und Schwimmen sowie Bootsbetrieb müssen laut Sonnenberg klar getrennt sein. Einstiege, die sich im Bereich für Boote befinden, sind abzubauen. Der Steg für den Bootsverleih muss klar abgegrenzt und beschildert werden, sodass kein Zugang für Schwimmer möglich ist.

Sicherung Der Damm muss komplett durch einen Zaun mit kindersicheren Längsstreben abgesichert werden. Am Steg für Behinderte müssen Sicherungen angebracht werden. Alle Stege und Aufenthaltsplattformen sind so zu gestalten, dass sie nicht im Zusammenhang mit dem Schwimmen genutzt werden. An den Einstiegen über Treppenstufen sind Handläufe erforderlich. Durch die Beschilderung muss für Besucher klar ersichtlich sein, an welchen Uferstellen Gefahr durch zu geringe Tiefe, Steine, Schlingpflanzen und anderes besteht, und wo der Zugang erlaubt ist.

Hinweise Im Zugangsbereich und an den Liegewiesen müssen Tafeln mit einer Gesamtübersicht angebracht werden, die Besucher über Zugänge, Verbote, Wassertiefe und anderes informieren. Hinzu kommen Infoschilder über die Wassertiefe am und im See.