In Washington läuft der Countdown: Kurz vor Ablauf der Frist steht die US-Regierung erneut vor einem Shutdown und die politischen Fronten sind so verhärtet wie seit Jahren nicht mehr. Welche Folgen drohen, lesen Sie im aktuellen Lage-Update.
Die USA stehen kurz vor einem Government-Shutdown 2025: Warum es zur Blockade kommt, welche Folgen ein Stillstand hätte und wie die aktuelle Lage am 30. September aussieht.
Von Matthias Kemter
In den USA droht ab Mittwoch, 1. Oktober 2025, 0:00 Uhr Ortszeit Washington (06:00 Uhr MESZ) ein neuer Government-Shutdown. Hintergrund ist der weiterhin ungelöste Haushaltsstreit zwischen Präsident Donald Trump und den Republikanern im Kongress auf der einen Seite sowie den Demokraten im Senat auf der anderen. Ohne eine kurzfristige Einigung endet heute die Finanzierung der US-Regierung, ein Szenario, das bereits jetzt für erhebliche Nervosität sorgt.
Warum der Shutdown droht
Der Streitpunkt ist der Antideficiency Act von 1884, der Ausgaben ohne genehmigtes Haushaltsgesetz untersagt.
Gestern Abend (29.09.) traf sich Trump mit führenden Politikern beider Lager im Weißen Haus, darunter Chuck Schumer, Hakeem Jeffries, John Thune und Mike Johnson. Ein Durchbruch gelang nicht. Heute soll im Senat über ein Übergangsgesetz abgestimmt werden, das bereits das Repräsentantenhaus passiert hat, allerdings braucht es dafür mindestens acht demokratische Stimmen.
Politische Eskalation
Der Konflikt spitzt sich nicht nur in den Verhandlungen, sondern auch kommunikativ zu. Trump veröffentlichte am Montagabend ein AI-generiertes Video, das führende Demokraten verunglimpft. Ein Schritt, der die Stimmung weiter vergiftet hat. Demokratische Spitzenpolitiker wie Jeffries reagierten empört und warfen dem Präsidenten vor, das Land bewusst ins Chaos zu treiben.
Auch innerhalb der Demokraten gibt es Spannungen: Senator John Fetterman warnte, dass ein Shutdown Trump noch mehr Macht verschaffen und Projekte wie „Project 2025“ befördern könnte, ein Programm, das den Einfluss der Bundesregierung massiv zurückfahren soll.
Mögliche Folgen eines Shutdowns
Ein Stillstand würde sich sofort bemerkbar machen:
Das Weiße Haus hat zudem signalisiert, dass diesmal auch dauerhafte Entlassungen nicht ausgeschlossen sind.
Rückblick auf frühere Shutdowns
Der längste Government-Shutdown der US-Geschichte dauerte 35 Tage in den Jahren 2018/2019, benfalls unter Präsident Trump. Auch unter Bill Clinton (1995/96) und Barack Obama (2013) kam es zu längeren Stillständen. Die Erfahrungen zeigen: Je länger ein Shutdown anhält, desto größer werden die politischen und wirtschaftlichen Schäden.
Ausblick
Heute entscheidet sich, ob die US-Regierung in weniger als 24 Stunden lahmgelegt wird.
Die nächsten Stunden sind entscheidend. Beobachter warnen: Selbst ein kurzer Shutdown könnte nicht nur das Vertrauen in die amerikanische Politik erschüttern, sondern auch die weltweite Wirtschaft unter Druck setzen. Der Goldpreis hat bereits ein weiteres Rekordhoch erreicht und nähert sich der 4.000er Marke.