Was Anwohner und Autofahrer schon lange stört, bestätigte die Straßenzustandserfassung: Etliche Abschnitte des Straßen- und Wegenetzes in der Walterichstadt, deren Stadtbezirken sowie Teilorten befinden sich in einem schlechten, teils sogar katastrophalen Zustand, sodass dringender Sanierungsbedarf besteht.
Von Elisabeth Klaper
MURRHARDT. Abhilfe soll das Straßensanierungsprogramm 2019 schaffen, das Lars Kaltenleitner in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellte. Es umfasst etwa doppelt so viele Strecken wie im Vorjahr. In Tabellen sind die Straßenoberflächen aufgeführt, die in den Sommermonaten instand gesetzt werden sollen. Laut Bürgermeister Armin Mößner haben der Leiter des Stadtbauamts und fachkundige Mitarbeiter des Zweckverbands Bauhof vorab alle Straßen begutachtet und einen Sanierungsfahrplan aufgestellt. Dessen Ziel sei, die Substanz zu erhalten und die Oberflächen so weit wie möglich zu verbessern. „Die liederlichsten Strecken müssen wir angehen“, betonte der Rathauschef.
Bei der Sanierung kommen laut Kaltenleitner zwei verschiedene Methoden zum Einsatz: Im Bereich der Ortsstraßen werden die Oberbeläge mit dem DSK-Verfahren, das bedeutet dünne Asphaltdeckschichten in Kalteinbauweise, wieder in guten Zustand versetzt. Dabei wird auf den bestehenden Straßenbelag eine etwa drei Zentimeter dicke neue Asphaltdecke aufgebracht. Die bestehenden Schächte und Straßeneinläufe werden der neuen Oberfläche angepasst. Der Stadtbaumeister wies weiter darauf hin, dass die Mitglieder des Straßenbauteams des Zweckverbands Bauhof dafür „große Vorleistungen“ erbringen, indem sie vor den eigentlichen Sanierungsarbeiten Unebenheiten, Schlaglöcher und Senken ausbessern. Mit dem DSK-Verfahren seien vorhandene Pfützen und Wellen indes nur bedingt zu beseitigen, da das Längs- und Querprofil der Straße sowie die vorhandene Entwässerung nicht neu hergestellt werden. Nun gelte es, die Arbeiten zeitnah auszuschreiben, damit diese im (Früh-)Sommer ausgeführt werden können, betonte Kaltenleitner.
Einige Strecken werden saniert, die schon 2018 eingeplant waren, sich aber zeitlich nicht realisieren ließen
Auch etliche Abschnitte von Gemeindeverbindungsstraßen und untergeordnete Wege in Teilorten werden mit einem Oberflächenbehandlungsverfahren saniert. Dabei wird auf den alten Belag ein bitumenhaltiges Bindemittel aufgespritzt und mit einer Splittmischung abgestreut. Darunter sind auch einige Strecken, die schon für 2018 eingeplant waren, aber vom beauftragten Unternehmen aus Zeitmangel nicht mehr fertiggestellt werden konnten.
Die Fraktionssprecher waren sich einig darin, dass die Beläge der genannten Strecken dringend instand gesetzt werden müssen. SPD-Fraktionsvorsitzender Edgar Schäf erachtete es als wichtig, die Straßen wieder in besseren Zustand zu versetzen, bevor größere und teurere Arbeiten erforderlich sind, ebenso die Befestigung des kleinen Parkplatzes am oberen Bereich des Friedhofs.
„Es gibt viel zu tun, vor allem in den Teilorten besteht erheblicher Sanierungsbedarf, damit die dortigen Strecken in Schuss bleiben, darum hoffen wir, dass die eingeplanten Gelder für die Maßnahmen ausreichen“, verdeutlichte Klaus Lang (CDU-FWV). Es gehe darum, die Oberflächen wieder gut befahrbar zu machen für eine bessere Nutzung, fand MD/AL-Fraktionsvorsitzender Gerd Linke. „Wir müssen am Ball bleiben, denn die Straßen werden immer schlechter, wenn wir nichts tun“, mahnte Rainer Hirzel (UL).
Schließlich stimmte das Stadtparlament geschlossen den im Straßensanierungsprogramm genannten Streckenabschnitten und den vorgesehenen Arbeiten zu, die jeweils beschränkt ausgeschrieben werden.
Ortsstraßen (DSK-Verfahren): In der Stadt Murrhardt die Leipziger Straße, der Plauener Weg, der Sachsenweg, die Dresdener Straße, die Römerstraße, die Erfurter Straße, die Kastellstraße, die Wallstraße, der Fußweg zwischen Walterichschule und Stadthalle und die Untere Schafscheuer. In Fornsbach die Wörthstraße, die Lichelhalde und der Dammweg. Die gesamte Sanierungsfläche umfasst 15120 Quadratmeter, die geschätzte Auftragssumme (Straßenbelag und Schachtangleichung) beläuft sich auf rund 175000 Euro.
Gemeindeverbindungsstraßen, Wege (Oberflächenbehandlung): Vorderwestermurr – Ortsdurchfahrt beim Hof Eisenmann und eine Feldwegabzweigung bei einer Scheune, Zufahrten zu Kläranlage, Murrquelle, Mühle und Wasserreservoir; Klingen – Feldwege bis Lückenbergweg und Geflügelhof bis Waldrand, Untere Zufahrt sowie Zufahrt zum Klettenhöfle; Mettelberg – Feldwege zum Sandbruch, Friedhof und Fischteich, Feldweg und Zufahrt zum Aussiedlerhof; Mettelbach – Feldweg im Bereich Katzenplättle und Wasserfall, Hakenweg beim Waldfrieden: Siegelsberg – Feldweg zum Gerstenwäldle; Steinberg – Feldwege zum Geigersbergweg, Braunbühl, Halde, Ebene, Zufahrt zum Hoffeld und der Weg Rollenberg in Richtung Heinrich-von-Zügel-Gymnasium; Alm – Almweg zur Bahnunterführung; Hinterwestermurr – Feldweg Mühlwiesenweg; Köchersberg – Zufahrt zum Raidhöfle; Kirchenkirnberg – Feldweg In der Strut zur Schmiedgasse, Alte Kaltwaldsteige und Zufahrt zum Gelände des Natursportbunds.
Außerdem werden die Hauptzufahrt sowie der kleine Parkplatz im oberen Bereich des Friedhofs an der Waltersberger Straße saniert. Die Gesamtfläche der Oberflächenbehandlung umfasst 40565 Quadratmeter, die geschätzte Auftragssumme beläuft sich auf 150000 Euro.