Trotz positiver Unternehmensmeldungen gibt die Rheinmetall-Aktie erneut deutlich nach. Aber was belastet aktuell den Kurs?
Die Rheinmetall-Aktie verliert trotz Großaufträgen deutlich an Wert. Was dahinter steckt, erfahren Sie hier.
Von Matthias Kemter
Erneut steht die Rheinmetall-Aktie unter Druck. Trotz positiver Unternehmensmeldungen verzeichnet der Kurs ein deutliches Minus. Vor zwei Wochen noch lag der Kurs des Papiers bei knapp 2.000 Euro. Aktuell liegt der Kurs allerdings mit rund 1.765 etwa 12 Prozent tiefer. Der Grund liegt nicht im operativen Geschäft, sondern in den verschärften Exportbeschränkungen Chinas für Seltene Erden.
Chinas Exportverbot trifft Rüstungsunternehmen hart
Denn China hat seine Exportkontrollen für Seltene Erden weiter verschärft. Künftig werden keine Exportlizenzen mehr an ausländische Militärs oder deren Zulieferer vergeben. Besonders betroffen sind westliche Rüstungsunternehmen und damit auch Rheinmetall. Die Folge: Die Aktie verliert am Mittwoch zeitweise rund 2,5 Prozent, ähnlich stark wie andere deutsche Rüstungswerte wie Hensoldt und Renk.
Hintergrund: Seltene Erden sind essenziell für die Produktion moderner Waffensysteme, Artillerie, Flugzeuge und Elektronikkomponenten. China kontrolliert rund 90 Prozent der globalen Produktion dieser Metalle. Eine strategische Abhängigkeit, die sich nun deutlich bemerkbar macht.
Rheinmetall-Meldungen können den Abverkauf nicht stoppen
Dabei hätte Rheinmetall-Aktie auch erfolgreicher sein können. Ein 300-Millionen-Euro-Auftrag der Bundeswehr für mobile Sanitätseinrichtungen. Ein Joint Venture mit Polen zum Bau gepanzerter Fahrzeuge. Beides sind langfristig bedeutende Projekte. Die erste Lieferung für die Bundeswehr ist für 2029 geplant ein Zeitrahmen, der aus Sicht vieler Anleger keine unmittelbare Entlastung bietet. Der Markt bewertet die aktuellen Risiken aus der Rohstoffknappheit höher als die positiven Meldungen.
Gewinnmitnahmen drücken ebenfalls den Kurs
In den vergangenen Wochen kam es bei Rüstungswerten zudem vermehrt zu Gewinnmitnahmen. Allem voran Rheinmetall. Analysten sprechen von einer technisch überkauften Marktlage und einer mittlerweile ambitionierten Bewertung. Trotz einer kürzlichen Kurszielanhebung auf 2.050 Euro durch die Deutsche Bank hielten sich neue Käufe in Grenzen. Viele Investoren sichern lieber bestehende Gewinne ab, anstatt weiter auf steigende Kurse zu setzen.