30 Prozent minus

Warum ist die SMA-Solar-Aktie gefallen? - Gründe für den Kurssturz

Die SMA-Solar-Aktie stürzt nach einer überraschenden Gewinnwarnung fast 30 Prozent ab. Was hinter dem Kursbeben steckt und warum die Probleme tiefer reichen, lesen Sie hier.

Warum ist die SMA-Solar-Aktie gefallen? - Gründe für den Kurssturz

Die SMA-Solar-Aktie bricht nach einer erneuten Gewinnwarnung drastisch ein. Prognosen für 2025 wurden gesenkt, Restrukturierungen belasten zusätzlich. Hier alle Hintergründe.

Von Matthias Kemter

Die Aktie des deutschen Wechselrichter-Herstellers SMA Solar stürzt am Dienstag regelrecht ab. Mit einem Kurs von 16,10 Euro liegt sie fast 30 Prozent im Minus und notiert so tief wie zuletzt im Mai dieses Jahres. Grund für den dramatischen Einbruch ist eine erneute Gewinnwarnung des Unternehmens.

Hintergrund: Gewinnwarnung und schwache Nachfrage

Am Montagabend gab SMA Solar bekannt, dass die bisherigen Planzahlen für 2025 nicht zu halten sind. Vor allem im Segment Home & Business Solutions (HBS), das Privat- und Gewerbekunden adressiert, ist die Nachfrage eingebrochen. Bereits im Mai hatte das Unternehmen seine Prognosen gesenkt – nun folgt die nächste Korrektur nach unten.

Restrukturierung: Sparmaßnahmen verschärft

Um gegenzusteuern, will SMA Solar die Restrukturierung massiv verschärfen. Bis 2027 sollen dadurch jährliche Einsparungen von über 100 Millionen Euro erzielt werden. Allerdings bedeutet das kurzfristig weitere Belastungen durch Rückstellungen und Wertminderungen. Analysten sehen darin zwar einen notwendigen Schritt, doch das strukturelle Problem bleibt: Die Nachfrage im HBS-Segment reicht nicht aus, um die hohen Fixkosten zu decken.

Schwäche in der Solarbranche

Die Probleme bei SMA Solar spiegeln eine allgemeine Unsicherheit in der Solarbranche wider. Zwar gilt die Energiewende langfristig als Wachstumstreiber, doch kurzfristig kämpft die Industrie mit schwankender Nachfrage, sinkenden Margen und einem harten internationalen Wettbewerb – insbesondere durch preisaggressive Anbieter aus China. Hinzu kommen steigende Finanzierungskosten, die Investitionen in Photovoltaikanlagen für private Haushalte und kleinere Unternehmen unattraktiver machen. Auch in Deutschland ist der Markt für Wechselrichter zuletzt unter Druck geraten, weil viele Kunden ihre Anschaffungen nach den Boomjahren verschoben haben.