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Warum „Marty Supreme“ in Deutschland so spät startet

Der Hype um „Marty Supreme“ nimmt in den USA gerade Fahrt auf, doch bis der Film hierzulande startet, vergeht noch Zeit. Warum Deutschland warten muss.

Warum „Marty Supreme“ in Deutschland so spät startet

In Josh Safdies Abenteuerkomödie "Marty Supreme" mimt Timothée Chalamet den Tischtennisspieler Marty Mauser.

Von Katrin Jokic

In den USA überschlagen sich bereits die Kritiken zu „Marty Supreme“. Der neue Film von Josh Safdie startet dort pünktlich zu Weihnachten und gilt schon jetzt als einer der heißesten Oscar-Kandidaten der kommenden Verleihung.

Während amerikanische Zuschauer also bereits über Timothée Chalamet als größenwahnsinnigen Tischtennisspieler und die „Performance seines Lebens“ sprechen, müssen wir in Deutschland warten: Marty Supreme läuft hier erst am 26. Februar 2026 an.

Offiziell erklärt wird diese Verzögerung nicht. Trotzdem lässt sich nachvollziehen, warum der Film so spät in die deutschen Kinos kommt.

Darum geht es in „Marty Supreme“

„Marty Supreme“ erzählt die Geschichte von Marty Mauser, einem mittellosen Schuhverkäufer aus New York, der davon überzeugt ist, Weltmeister im Tischtennis werden zu können. Sein Selbstvertrauen ist grenzenlos, sein Konto leer – aber Marty sieht sich längst im sportlichen Olymp.

Um bei einem wichtigen Turnier in London anzutreten, setzt er alles aufs Spiel, scheitert im Finale – und beginnt trotzdem eine irrwitzige Reise um die Welt. Er will eine Revanche, koste es, was es wolle. Dabei gerät er an eine ehemals berühmte Schauspielerin (Gwyneth Paltrow), ihren unangenehm reichen Ehemann (Kevin O’Leary) und seinen Komplizen Wally (Tyler Okonma).

Es entsteht eine Mischung aus Drama und Komödie über Größenwahn, Ehrgeiz, Selbsttäuschung und eine Obsession, die größer ist als Marty selbst. Der Film ist lose inspiriert vom Leben des realen Tischtennis-Exzentrikers Marty Reisman, aber stark fiktionalisiert.

Die Awards-Strategie: Warum die USA Priorität haben

„Marty Supreme“ ist in das Rennen um den Oscar eingestiegen, bevor überhaupt jemand eine Kinokarte in der Hand hielt. Kritiker und jene, die den Film vorab sehen durften, zeigen sich begeistert: 97 Prozent auf Rotten Tomatoes, 7,7 Punkte auf IMDb, 4,2 Punkte auf Letterboxd – der Film ist ganz klar auf Oscar-Kurs.

Für US-Verleiher wie A24 ist der Dezember-Start strategisch, um maximale Aufmerksamkeit zu erzielen, um Kritikerstimmen und Award-Buzz mitzunehmen und Marketingkampagnen zum Jahreswechsel hochzufahren.

Deutsche Verleiher planen solche Filmstarts oft bewusst nach dem großen Award-Rummel. Denn Filme, die Oscar-Nominierungen erhalten haben, verkaufen sich im Februar schlicht besser. Im Grunde nutzt man den bereits jetzt einsetzenden US-Hype als kostenlosen Turbo.

Warum es diesmal besonders auffällt

Ganz einfach: Der Hype ist gigantisch.

Chalamet gilt jetzt schon als ein Favorit für den Oscar als Bester Hauptdarsteller. „Marty Supreme“ könnte A24s größter Erfolg seit „Everything Everywhere All at Once“ werden – auch mit einem Deutschlandstart Ende Februar.