Hitze und Gesundheit

Warum psychisch Kranke besonders hitzegefährdet sind

Temperaturen um die 30 Grad machen allen zu schaffen. Menschen, die von psychischen Erkrankungen oder Störungen betroffen sind, gelten jedoch als besonders gefährdet. So können sie sich schützen.

Warum  psychisch Kranke besonders hitzegefährdet sind

Bestimmte Medikamente können sich negativ auf die Fähigkeit des Körpers auswirken, eine gesunde Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.

Von Markus Brauer/dpa

Hitze belastet nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. „An heißen Tagen sinkt die Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit. Psychische Symptome verschlimmern sich und es kommt zu vermehrten psychiatrischen Einweisungen“, sagt Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). „Menschen mit psychischen Erkrankungen gehören zu den besonders hitzegefährdeten Personen.“

#Hitze stellt die menschliche Physis auf eine Belastungsprobe, die zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Was geschieht mit unserer mentalen Verfassung, wenn das Thermometer sich jenseits der 30-Grad-Marke befindet? Antwortenhttps://t.co/KIquIMsm1m — BARMER SH (@BARMER_SH) June 27, 2024

Wer besonders gefährdet ist

Besonders gefährdet sind Menschen mit Schizophrenie, Abhängigkeitserkrankungen, Demenz oder Depressionen, auch die Einnahme bestimmter Psychopharmaka wie Neuroleptika, Antidepressiva, Anticholinergika oder Beruhigungsmittel ist ein Faktor, heißt es seitens der BPtK.

Hohe Temperaturen gehen zudem mit erhöhten Suizidraten einher und mindern die kognitive Leistungsfähigkeit, was impulsives, risikoreiches und aggressives Verhalten wahrscheinlicher macht.

Die Bundespsychotherapeutenkammer hat spezifische Empfehlungen für den Hitzeschutz von psychisch Erkrankten herausgegeben:

Ab wann Hitze gefährlich ist

Wie man sich vor Hitze schützen kann

Diese Punkte können auch für das Umfeld wichtig sein. „Es ist dringend erforderlich, psychisch Erkrankte vor den Folgen großer Hitze zu schützen, da sie dazu selbst aufgrund ihrer Erkrankung oft nicht ausreichend in der Lage sind“, betont Eva-Maria Schweitzer-Köhn, Präsidentin der Psychotherapeutenkammer Berlin.