Gemeinsame Zeit in der Pandemie

Was Angela Merkel bei Winfried Kretschmann im Park entdeckt hat

Kürzlich wurde Angela Merkel in Stuttgart für ihre Coronapolitik geehrt. Dabei überreichte Ministerpräsident Kretschmann ihr etwas, was sie im Park der Villa Reitzenstein entdeckt hat.

Was Angela Merkel bei Winfried Kretschmann im Park entdeckt hat

Winfried Kretschmann ehrte Angela Merkel vor wenigen Wochen mit der Stauffer-Medaille – und hatte noch etwas Persönliches dabei.

Von Annika Grah

Dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) etwas verbindet, ist schon lange klar. Spätestens, als Kretschmann in der Flüchtlingskrise sagte, er bete für sie. Die Coronapandemie schweißte die beiden Naturwissenschaftler (Er: Biologie, Sie: Chemikerin) weiter zusammen. Und so besucht Merkel Kretschmann immer noch – auch wenn er ihre keine Medaille überreicht, wie vor wenigen Wochen.

Im Sommer sei die ehemalige Bundeskanzlerin dagewesen. „Da hat es auch grad‘ schön geblüht“, erinnert sich Kretschmann. Die beiden gingen im Park der Villa Reitzenstein spazieren. „Da sah sie eine Pflanze im Vorbeigehen, die ich nicht beachtet hatte. Das weiße Waldvögelein – eine sehr seltene Orchidee“, sagt Kretschmann und der Biologe weiß natürlich gleich: „Das finden Sie sonst nur in Wäldern. Das ist schon eine tolle Angelegenheit, so etwas in einem Park zu haben.“

Als Merkel nun mit der Stauffer-Medaille für ihre Corona-Politik geehrt wurde, habe er ihr einen alten Stich von der Pflanze geschenkt. „Das Interessante an dieser Orchidee ist, die Samen haben kein Nährgewebe, die können von sich aus nicht keimen, das können sie nur, wenn sie von einem bestimmten Pilz infiziert wurde“, sagt er. „Das passt gewissermaßen zu Corona.“

Wenn Winfried Kretschmann im Frühjahr aus dem Amt scheidet, wird er keine Chance mehr auf Entdeckungen im Park der Villa Reitzenstein haben. Den, verrät er, werde er besonders vermissen. Dort habe er jede Woche Frühsport gemacht.