Heftige Regenfälle haben Ibiza binnen Stunden mit überfluteten Straßen, blockierten Flughafenzugängen und dramatischen Rettungsaktionen ins Chaos gestürzt.
Heftiger Regen, Überschwemmungen und Chaos am Flughafen: Hier finden Sie die wichtigsten Nachrichten und Hintergründe zu den Ereignissen auf Ibiza.
Von Matthias Kemter
Ein schwerer Sturm hat auf der Baleareninsel Ibiza für massive Schäden und zahlreiche Zwischenfälle gesorgt. Innerhalb weniger Stunden verwandelten sintflutartige Regenfälle die Straßen in Flüsse, legten den Verkehr lahm und sorgten für Evakuierungen - nicht nur auf Ibiza, Formentera und Mallorca, sondern auch in der Region Valencia auf dem spanischen Festland.
Ibiza-Überschwemmungen und Verletzte
Die heftigen Regenfälle führten zu zahlreichen Überflutungen. In der Stadt Ibiza fielen innerhalb von zwölf Stunden fast 240 Liter Regen pro Quadratmeter. Mehrere Straßen wurden unpassierbar, eine Schule und ein Gesundheitszentrum mussten evakuiert werden. Zwei Menschen wurden bei Stürzen auf den nassen Straßen schwer verletzt. Besonders dramatisch war ein Vorfall in einem Hotel, wo nach einem Steinschlag zwei Stockwerke einstürzten. Vier Gäste wurden eingeschlossen und von der Feuerwehr gerettet. Eine verletzte Person kam in ein Krankenhaus, drei weitere konnten vor Ort behandelt werden.
Bild: Germán Llama, Europa Press/dpa
Militärische Notfalleinheit auf Ibiza im Einsatz
Angesichts der vielen Notrufe wurde die Militärische Notfalleinheit (UME) aktiviert. Einsatzkräfte aus Mallorca und Valencia eilten zur Unterstützung nach Ibiza. Feuerwehr und Polizei konzentrierten sich auf die Rettung von Menschen, die in Fahrzeugen oder Gebäuden eingeschlossen waren. Auch die lokale Polizei war im Dauereinsatz. Über 100 Notrufe mussten bearbeitet werden, zusätzliche Beamte verstärkten die Kräfte vor Ort. Für Obdachlose und vom Unwetter betroffene Menschen wurde eine Notunterkunft eingerichtet.
Tausend Reisende verpassen Ibiza-Flüge
Das Unwetter hatte auch massive Auswirkungen auf den Flugverkehr. Rund 1.000 Reisende konnten ihre Flüge nicht antreten, weil die Zufahrtsstraßen zum Flughafen überflutet und gesperrt waren. Betroffen waren unter anderem die wichtigen Autobahnen EI-10, EI-20 und EI-800, die die Stadt mit dem Flughafen verbinden. Am Flughafen selbst kam es zu Wassereinbrüchen im Terminal.
Bild: Germán Llama, Europa Press/dpa
Wetterwarnungen und Entwarnung auf Ibiza
Die staatliche Wetteragentur Aemet hatte zunächst die höchste Warnstufe Rot ausgerufen. Am Nachmittag wurde diese auf Orange gesenkt und schließlich am Abend ganz aufgehoben. Bewohner erhielten zudem eine ES-Alarmmeldung direkt aufs Handy, die vor Sturzfluten warnte und dazu aufrief, tiefliegende Gebiete, Keller und Bachläufe zu meiden.
Bild: Germán Llama, Europa Press/dpa
Krisenstab auf Ibiza
Die Präsidentin der Balearenregierung, Marga Prohens, reiste nach Ibiza, um sich ein Bild von der Lage zu machen und die Arbeit der Rettungskräfte zu koordinieren. Zudem setzte die Universität der Balearen den Unterricht auf Ibiza und Formentera für den folgenden Tag aus.