Die Heizung läuft, die Rechnung steigt – doch das muss nicht sein. Schon kleine Veränderungen können viel bewirken.
So sparen Sie diesen Winter Heizkosten.
Von Lukas Böhl
Die Energiepreise bleiben hoch, und gerade im Winter summieren sich die Kosten schnell. Wer Heizkosten sparen möchte, muss aber nicht gleich umfassend sanieren. Schon kleine Anpassungen im Alltag können einen spürbaren Effekt haben.
Raumtemperatur bewusst steuern
Ein entscheidender Faktor ist die richtige Einstellung der Raumtemperatur. Nach Angaben der Verbraucherzentrale spart jedes Grad weniger rund sechs Prozent Heizenergie. Im Wohnzimmer reichen oft 20 Grad, während im Schlafzimmer 16 bis 18 Grad genügen. Wichtig ist jedoch, dass Räume nicht komplett auskühlen. Gerade in wenig genutzten Zimmern sollte die Temperatur nicht dauerhaft unter 15 bis 16 Grad fallen, da sonst die Gefahr besteht, dass Feuchtigkeit an den Wänden kondensiert und Schimmel entsteht.
Besonders in Altbauten mit schlechterer Dämmung ist Vorsicht geboten: Außenwände kühlen schneller aus, sodass schon eine zu niedrige Raumtemperatur ausreichen kann, um kritische Feuchtigkeitswerte zu erreichen. Hier ist es besser, auch in selten genutzten Räumen eine Grundtemperatur zu halten und regelmäßig zu lüften. Neubauten oder sanierte Gebäude mit guter Dämmung sind weniger anfällig für kalte Wandoberflächen. Dort lässt sich die Temperatur etwas stärker absenken, ohne dass gleich ein Risiko für Schimmel entsteht.
Neben der Temperatur spielt die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. Ideal sind Werte zwischen 40 und 60 Prozent. Um das im Blick zu behalten, empfiehlt sich der Einsatz eines Hygrometers. Steigt die Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 60 Prozent, erhöht sich das Risiko für Schimmel erheblich – in diesem Fall hilft gezieltes Stoßlüften, um die Werte zu senken. Dauerhaft gekippte Fenster sind hingegen kontraproduktiv: Sie kühlen die umliegenden Wandbereiche aus, erhöhen den Energieverbrauch und fördern gerade dadurch Schimmelbildung.
Heizkörper effizient nutzen
Damit Heizungen ihre Leistung voll entfalten können, müssen sie in Schuss sein. Gluckernde oder ungleichmäßig warme Heizkörper sind ein Hinweis darauf, dass Luft im System ist. Regelmäßiges Entlüften erhöht die Effizienz. Auch Staub kann die Wärmeabgabe behindern, weshalb eine Reinigung sinnvoll ist. Zudem raten Experten, Möbel oder lange Vorhänge nicht direkt vor Heizkörper zu stellen, da diese die Wärmeabgabe blockieren.
Wärmeverluste vermeiden
Undichte Fenster und Türen sind wahre Energiefresser. Mit einfachen Dichtungsbändern lassen sich Zugluft und unnötige Verluste vermeiden. Auch Rollläden und schwere Vorhänge helfen, wenn sie abends geschlossen werden.
Technik und Heizung optimieren
Wer etwas mehr investieren möchte, profitiert langfristig. Ein hydraulischer Abgleich stellt sicher, dass die Wärme gleichmäßig in alle Räume gelangt und senkt den Verbrauch. Auch die Dämmung von Heizungsrohren verhindert unnötige Verluste. Elektronische Thermostate erleichtern die Steuerung, indem sie automatisch heizen, wenn es nötig ist, und absenken, wenn niemand zu Hause ist. Selbst die Heizungspumpe kann ein versteckter Kostenfaktor sein: Moderne, geregelte Pumpen verbrauchen deutlich weniger Strom.
Den eigenen Verbrauch im Blick behalten
Neben diesen Maßnahmen hilft es, den eigenen Heizenergieverbrauch regelmäßig zu überprüfen. Mit dem sogenannten Heizspiegel oder einer Verbrauchsauswertung lässt sich feststellen, ob die Kosten vor allem durch das eigene Verhalten oder durch gestiegene Preise entstehen. Gegebenenfalls kann auch ein Tarif- oder Anbieterwechsel beim Brennstoff zusätzliche Einsparungen bringen.