Baden-Württemberg

Weiter lange Wartezeiten in der Kinderpsychiatrie

In Baden-Württemberg dauert es immer noch lange, bis Betroffene einen Platz in der Kinderpsychiatrie bekommen – obwohl das Land die Plätze aufgestockt hat. Die Gründe.

Weiter lange Wartezeiten in der Kinderpsychiatrie

Langes Warten auf einen Platz in der Kinderpsychiatrie in Baden-Württemberg (Symbolbild).

Von red/epd

Das Land Baden-Württemberg hat die Zahl der Behandlungsplätze für psychisch kranke Kinder und Jugendliche deutlich erhöht. Dennoch müssen Betroffene und ihre Familien oft monatelang auf eine Therapie warten, wie das Gesundheitsministerium in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion einräumt. Hauptgründe seien ein Mangel an Fachkräften und fehlende Räume, wodurch genehmigte Plätze nicht immer genutzt werden könnten.

Seit Sommer 2022 hat das Land die Versorgung stark ausgebaut. Die Zahl der stationären Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie stieg den Angaben zufolge um 210 auf 1.022. Zusätzlich wurden 61 teilstationäre Plätze geschaffen, womit nun insgesamt 497 zur Verfügung stehen. Allerdings könnten etwa am Universitätsklinikum Freiburg derzeit insgesamt zwölf genehmigte Betten und 16 Plätze in der Tagesklinik nicht genutzt werden, weil dazu die Räume fehlten, hieß es.

Trotz des Ausbaus bleibt die Lage angespannt. Das Gesundheitsministerium erhebt selbst keine Daten zu Wartezeiten, verweist aber auf eine Umfrage unter leitenden Klinikärzten. Die Wartezeiten für eine stationäre oder teilstationäre Behandlung liegen demnach zwischen sechs Wochen und mehreren Monaten.