Hochzeit mit Wolfgang Porsche

Wer ist Gabriele Prinzessin zu Leiningen?

In den 90ern war Gabriele zu Leiningen Teil eines internationalen Jetset-Paars: Die Aga Khans standen für Glamour. Nun hat sie den Autopatriarchen Wolfgang Porsche geheiratet.

Wer ist Gabriele Prinzessin zu Leiningen?

Gabriele zu Leiningen und Wolfgang Porsche (Foto links) sind seit Kurzem verheiratet. Sechs Jahre lang war die Deutsche die Begum Aga Khan (oben). Zu Leiningen mit ihrer Tochter Theresa bei der Beerdigung von Karim Aga Khan IV. (rechts unten) in Lissabon.

Von Theresa Schäfer

„Your name it is heard in high places / You know the Aga Khan / He sent you a race horse for Christmas / And you keep it just for fun, for a laugh“ 1969 schrieb der Singer-Songwriter Peter Sarstedt „Where Do You Go to My Lovely“ über eine junge Frau, die sich in Paris in so hohen Kreisen bewegt, dass der Aga Khan ihr ein Rennpferd zu Weihnachten schenkt.

Sarstedt meinte damit nicht Gabriele zu Leiningen, die nun den Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche geheiratet hat. Aber auch ihr Name hat einen Klang: Die heute 62 Jahre alte Tochter der Unternehmerin und „Wienerwald“-Besitzerin Renate Thyssen-Henne war sogar mit dem Aga Khan verheiratet. Karim Aga Khan IV. und seine Frau waren in den späten 1990er und Nullerjahren das Traumpaar des europäischen Jetset, zusammen haben sie einen Sohn, Ali Mohammed, der im Jahr 2000 zur Welt kam. Die Beziehung hielt sechs Jahre. Nach der Scheidung nahm die promovierte Juristin 2014 wieder den Namen aus ihrer früheren Ehe mit Karl-Emich Prinz zu Leiningen an.

Karim Aga Khan IV. war das Oberhaupt der muslimischen Ismailiten

Karim Aga Khan IV., einer der reichsten Männer der Welt, starb Anfang dieses Jahres mit 88 Jahren. Großbritanniens König Charles III. nannte ihn einen Freund. Der Aga Khan ist das Oberhaupt der muslimischen Ismailiten, sie sehen ihn als direkten Nachkommen des Propheten Mohammed. Die Glaubensgemeinschaft ist eine liberale Strömung des schiitischen Islams. Etwa 18 Millionen Menschen weltweit rechnen sich dazu. Weil ihre Glaubenslehre beträchtlich vom orthodoxen Islam abweicht, sind die Ismailiten immer wieder Anfeindungen ausgesetzt. Mit seinem „Aga Khan Development Network“ unterstützte der Aga Khan Entwicklungshilfe-Projekte auf der ganzen Welt – vom Brückenbau bis zu Kleinstkrediten.

Karim Al Husseini, wie der Aga Khan mit bürgerlichem Namen hieß, übernahm seine Rolle als Oberhaupt der Ismailiten im Jahr 1957 mit nur 20 Jahren. Sein Großvater, der dritte Aga Khan, war ein Lebemann. Über Jahrzehnte war der Aga Khan Synonym für edle Rennpferde, schnelle Autos, rauschende Partys an der französischen Riviera. „Ich habe mich nicht einen Moment in meinem Leben gelangweilt“, ist ein Zitat, das von Aga Khan III. überliefert ist.

Er hatte verfügt, dass sein Enkel und nicht sein Sohn ihm nachfolgen solle. Ali, ein Partyprinz, war für wenige Jahre mit der Hollywood-Legende Rita Hayworth verheiratet, er starb 1960 bei einem Autounfall.

Fast 25 Jahre war Karim Aga Khan IV. mit dem britischen Model Sarah Frances Croker-Poole verheiratet, kurz vor der Silberhochzeit ließ sich das Paar 1994 scheiden. Vier Jahre später heiratete der Aga Khan Gabriele Prinzessin zu Leiningen. Die beiden hatten sich kennengelernt, als die Deutsche als Expertin für Frauenrechtsfragen bei der Unesco in Paris weilte.

Für die Ehe war die Frankfurterin zum Islam konvertiert. Ihr Ehrentitel lautete Begum Inaara Aga Khan. Inaara – die Erleuchtung. Als Begum organisierte die Juristin Soforthilfe bei Erdbeben und anderen Naturkatastrophen, reiste um die Welt, engagierte sich für geflüchtete Kinder. Weil Queen Elizabeth II. dem Aga Khan den Titel „His Highness“ verliehen hat, lautete auch für Begum Inaara die offizielle Ansprache „Hoheit“.

Gabriele Prinzessin zu Leiningen ging auf das Internat Schloss Salem

Nach der Trennung wurde vor Gericht lange um das Milliardenvermögen des Aga Khan gerungen. Laut Medienberichten erhielt Gabriele Prinzessin zu Leiningen, wie sie schließlich wieder hieß, eine erhebliche Summe als Abfindung. Nun ist die 62-Jährige mit Wolfgang Porsche glücklich, dem 82-jährigen Patriarchen der Stuttgarter Autobauerdynastie. In Salzburg gaben sie sich das Ja-Wort. Zusammen mit ihrer Mutter Renate Thyssen-Henne ist zu Leiningen eine feste Größe bei gesellschaftlichen Pflichtterminen wie den Salzburger Festspielen.

Zur Schule ging die gebürtige Frankfurterin übrigens in Baden-Württemberg. Sie lernte im Eliteinternat Schloss Salem am Bodensee – wie Golo Mann, Prinz Philip, der Herzog von Edinburgh, oder Königin Sofía von Spanien.