Die SPD hat am Montag ihre Minister und Ministerinnen im künftigen Kabinett von Friedrich Merz bekannt gegeben. Eine Überraschung gibt es im Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Reem Alabali-Radovan wird neue Entwicklungsministerin im Kabinett von Friedrich Merz.
Von Michael Bosch
Unerwarteter Wechsel an der Spitze des Entwicklungsministeriums: Die SPD hat Reem Alabali-Radovan, die bisherige Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, zur neuen Ministerin nominiert. Dies gab die Partei am Montagmorgen in Berlin bekannt. Alabali-Radovan ist nicht die einzige Überraschung, die die Sozialdemokraten präsentierten.
Die Amtsinhaberin Svenja Schulze hatte in den vergangenen Wochen deutlich gemacht, dass sie ihr Amt gerne fortsetzen würde – bleibt aber außen vor. Schulze gehört seit 2018 dem Kabinett an, zunächst als Umweltministerin und seit 2021 als Entwicklungsministerin.
Wer ist Reem Alabali-Radovan?
Reem Alabali-Radovan, 35 Jahre alt, hat eine bemerkenswerte politische Karriere hingelegt. Zuletzt bekleidete sie das Amt der Integrationsbeauftragten in der Ampel-Regierung. Nun setzt die Schwerinerin ihren Aufstieg auf der Karriereleiter fort. Alabali-Radovan wurde 1990 in Moskau geboren. Im Alter von sechs Jahren zog sie mit ihrer Familie, die vor den politischen Verhältnissen im Irak geflohen war, nach Mecklenburg-Vorpommern.
Als Integrationsbeauftragte engagierte sie sich unter anderem gegen Racial Profiling, also die verdachtsunabhängige polizeiliche Kontrolle von Personen allein aufgrund ihrer Hautfarbe sowie anderer ethnischer oder religiöser Merkmale. Alabali-Radovan ist mit dem Profiboxer Denis Radovan verheiratet und wurde im Jahr 2023 Mutter einer Tochter. In ihrer Funktion als Integrationsbeauftragte nahm sie damals keine längere Auszeit.
Die SPD-Minister im Kabinett Merz:
Wer wird Nachfolgerin von Alabali-Radovan?
Neue Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration im Bundessozialministerium soll indes Natalie Pawlik werden. Die SPD-Bundestagsabgeordnete aus Hessen war seit 2022 Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.
Am Dienstag soll der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz vom Bundestag zum Kanzler gewählt werden. Für den Anschluss ist die weitere Bildung der schwarz-roten Regierung mit Ernennung der Ministerinnen und Minister geplant.
Mit Material von epd und dpa.