Eine 37-Jährige soll die Wohnungsnot in Deutschland bekämpfen. Wer ist die neue Bauministerin Verena Hubertz?
Verena Hubertz soll Bauministerin im Kabinett von Friedrich Merz werden.
Von Michael Bosch
Das Kabinett von Friedrich Merz steht, die schwarz-rote Regierung ist seit Montag komplett. In Berlin hat auch die SPD ihre Ministerinnen und Minister vorgestellt – mit einigen neuen Gesichtern, die in der Bundespolitik bislang eher weniger bekannt waren.
Nur echten Kennern dürfte die künftige Bauministerin vorab ein Begriff gewesen sein. Das Amt übernimmt Verena Hubertz. Die 37-Jährige ist eine politische Senkrechtstarterin. Wer ist die Frau, die die Krise am Wohnungsmarkt in Deutschland bekämpfen soll?
Wer ist Verena Hubertz?
Die 37-Jährige ist seit 2021 Bundestagsabgeordnete und wurde direkt stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, zuständig unter anderem für Wirtschaft, Klimaschutz und Energie, Bauen und Wohnen. Oft führte sie in der Ampel-Koalition Verhandlungen mit Politikern von Grünen und FDP, wenn es um strittige Fragen ging. Laute Töne sind nicht ihr Fall.
Die gebürtige Triererin und Betriebswirtin hat eine für Politiker eher ungewöhnliche Biografie: aufgewachsen ist sie in Lampaden und Konz. Nach dem BWL-Studium arbeitete sie utner anderem für die Lebenshilfe-Werke in ihrer Heimatstadt, bei Vodafone und der Commerzbank.
Die SPD-Minister im Kabinett Merz:
Verena Hubertz: Von der Start-up-Gründerin zur Ministerin
Mit einer Studienkollegin gründete Hubertz 2013 das Start-up Kitchen Stories in Berlin. Die Idee: in Videos und Schritt für Schritt zu zeigen, wie einfach Kochen sein kann. Die Plattform wurde zum Erfolg, hat teils mehr als 20 Millionen Nutzern und 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Hubertz kümmerte sich bis Ende 2020 als Geschäftsführerin um die Bereiche Vertrieb, Personal, Finanzen und Recht – und widmete sich nach ihrem Ausscheiden aus dem Unternehmen der Politik.
Ihr Parteibuch bei den Sozialdemokraten hat sie seit Mai 2010. „Der Mindestlohn war der Auslöser, aber ich bin aus so viel mehr Gründen überzeugte Sozialdemokratin. Vor allem sind es die sozialdemokratischen Werte, die gut zu dem passen, was mir meine Eltern mitgegeben und vorgelebt haben“, schreibt Hubertz über sich selbst.