Zufahrt zum Baugebiet bleibt Knackpunkt

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. „Der Bedarf an Bauplätzen ist nach wie vor sehr groß“, betonte Bürgermeister Armin Mößner in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Darum gelte es nun, den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan „Siegelsberg-Ost I/1“ zu fassen, damit das Neubaugebiet zeitnah erschlossen werden kann. Nach der zweiten Öffentlichkeitsbeteiligung im Frühjahr gingen weitere Stellungnahmen ein, über die Baurechtsamtsleiterin Simone Sauer informierte. „Die artenschutzrechtliche Beurteilung hat das Verfahren in die Länge gezogen“, sagte Simone Sauer, die Erkenntnisse seien in den Plan eingearbeitet. Künftig ist der sogenannte Erdmassenausgleich stets in der Bauleitplanung zu berücksichtigen: Ein Großteil des Aushubs ist möglichst direkt wieder im Gelände einzuarbeiten. Der Bereich des Limesverlaufs, der als Grünfläche dient, sei wesentlich für die Funktionalität der Natur. „Wir sind dran, die Verkehrssituation zu verbessern“, verdeutlichte Sauer mit Blick auf diverse private Einwendungen und Bedenken, vorgebracht von Anwohnern, die man entweder als Hinweise eingearbeitet oder abgewiesen habe. „Öffentliche Parkflächen stehen zwar nicht zur Verfügung, aber es gibt einen höheren Stellplatzschlüssel.“

Gutachter hat keine geschütztenBiotope im Plangebiet festgestellt

„Eine Wendeplatte wäre gut“, fand Sonja Allinger-Helbig (SPD), worauf Bürgermeister Armin Mößner ergänzte: „Ein kleiner Wendehammer ist vorgesehen.“ Auf Nachfrage von Rolf Kirschbaum (CDU/FWV) informierte er über die geplante zeitliche Umsetzung: „Die Grundstücke müssen noch neu sortiert werden“, sodass die Erschließung voraussichtlich im Frühjahr 2022 beginne. Parallel dazu werden die Grundstücke verkauft, damit eventuell im Herbst 2022 die ersten Neubauarbeiten starten können. Hartmann Widmaier bat dringend darum, „vor Baubeginn eine belastbare, wenigstens provisorische Zufahrt von Norden her zu schaffen. Diese sollte auch für Baufahrzeuge geeignet sein, um unnötig große Belastungen der Anwohner zu vermeiden.“ „Wir sind aktuell dran“, erklärte der Rathauschef, dazu liefen zurzeit Gespräche, die erst noch zu Ende geführt werden müssten. Der Stadtrat der Fraktion MDAL/Die Grünen hakte nach, ob auch wirklich keine geschützten Biotope im Plangebiet vorhanden seien. „Ein artenschutzrechtlicher Gutachter hat das Gelände mehrfach begangen und dies festgestellt“, stellte der Rathauschef klar. „Die Vergabekriterien für die Bauplätze legt der Gemeinderat fest“, erklärte Mößner auf Nachfrage von Brigitte Kübler (UL). „Wir freuen uns auf neue Mitbewohner“, betonte Ralf Nentwich (MDAL/ Die Grünen), der selbst in Siegelsberg wohnt, doch gelte es eine Lösung für das Problem der Zufahrt zu finden. Die Einwender werden informiert, erklärte Sauer auf dessen Nachfrage. Markus Blank (UL) hielt die Schaffung einer Zufahrt „von oben her“ für „unproblematisch“ und schlug vor, den Bauherren und Baufirmen während der Bauphase Sonderausweise für die Zufahrt auszustellen.

Die Stadtverwaltung werde sich darum kümmern, und: „Wir sind weiter dran, eine möglichst gute Lösung zu finden bis zum Beginn der Erschließungsarbeiten. Ziel ist eine direkte Zufahrt zum Baugebiet, aber 100 Prozent zusagen und versprechen können wir nichts“, stellte der Bürgermeister klar. Schließlich fasste die Mehrheit des Gemeinderats bei zwei Gegenstimmen den erforderlichen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Siegelsberg-Ost I/1“.