Zufrieden und doch auch nicht

Backnanger Beachvolleyballer Manuel Harms kann mit Rang neun bei deutscher Meisterschaft leben, weiß aber: „Da war mehr drin.“

Zufrieden und doch auch nicht

Manuel Harms sicherte sich mit seinem Partner Richard Peemüller bei den Titelkämpfen am Timmendorfer Strand Rang neun . Für die Zukunft hat der Backnanger höhere Ziele. Foto: T. Bloch

Von Uwe Flegel

„Rang neun ist eigentlich nicht schlecht, allerdings wäre mehr für uns drin gewesen.“ Offenbar ist der Backnanger Beachvolleyballer Manuel Harms mit seinem Abschneiden bei der deutschen Meisterschaft am Timmendorfer Strand nicht wunschlos glücklich. Dabei ist Platz neun für den 23-Jährigen und seinen Dresdner Partner Richard Peemüller in etwa das, was die Experten erwartet hatten, war das Duo doch in der Setzliste auf Platz zehn eingereiht worden.

Harms und Peemüller zeigten allerdings gleich zum Auftakt, dass sie mehr wollten. Gegen Lukas Pfetzschner/Robin Sowa (Dachau/Berlin) gab es einen 2:1-Erfolg (21:17, 16:21, 15:12). Damit standen der ehemalige TSG-Akteur und sein Partner bereits mit einem Bein im Achtelfinale und im Gruppenspiel gegen Moritz Klein/Rudy Schneider (Düsseldorf) ging es gar schon um den Direkteinzug ins Viertelfinale. Das hätte schon Rang fünf bedeutet. Harms/Peemüller waren dicht dran und scheiterten doch noch: „Wir haben insgesamt vier Matchbälle vergeben“, erzählt Manuel Harms. „Im Entscheidungssatz haben wir sogar bereits 14:11 geführt und nur noch einen einzigen Punkt gebraucht.“ Am Ende ging das Duell gegen die Trainingspartner 9:21, 21:19 und 19:21 verloren.

Fürs Achtelfinale reichte es trotzdem. In dem ging es gegen den erfahrenen Armin Dollinger und seinen Partner Simon Kulzer (SV Lohhof). Erneut lieferten sich Peemüller und Harms ein enges Duell mit den Kontrahenten. Den ersten Durchgang sicherten sich der Backnanger und der Dresdner mit 30:28. Satz zwei holten sich Dollinger/Kulzer mit 21:16. Wieder war die Entscheidung auf den dritten Durchgang vertagt. Und wieder war es eine enge Sache, die mit 13:15 gegen Harms/Peemüller ausging. Damit waren die Titelkämpfe an der Ostsee für das Duo auf Platz neun beendet.

Für Manuel Harms ist damit allerdings auch die Beachsaison gelaufen. Den Abschluss bezeichnet er als „so eine Art Mittelding zwischen Zufrieden- und Unzufriedenheit.“ Zeit, um sich deshalb lange einen Kopf darüber zu machen, bleibt dem 23-Jährigen allerdings wenig, denn kommenden Samstag steht für ihn in der Halle der erste Drittliga-Spieltag mit dem FC Junkersdorf Köln an. „Am Mittwoch steige ich dort ins Training ein“, erzählt Manuel Harms, der zumindest vorläufig in der Domstadt beheimatet sein wird. „Derzeit schreibe ich meine Bachelorarbeit für mein Psychologiestudium und ab November studiere ich dann in Köln Wirtschaftsinformatik.“ Klare Ziele.

Die hat der jüngere Bruder des derzeit noch verletzten Beachvolleyballnationalspielers Yannick Harms auch in Bezug auf seine sportliche Zukunft: „Nach den Titelkämpfen haben sich Richard und unser Trainer Bernd Werscheck zusammengesetzt und beschlossen, dass wir weiterhin zusammen spielen und zusammen arbeiten.“ Und das künftig mit einem größeren Zeitaufwand. „Wir steigen diesmal sogar schon im Winter in die Saisonvorbereitung ein, weil wir vorne richtig angreifen und uns einen festen Platz in den deutschen Top Ten sichern wollen.“ Ein Wunder ist das nicht, haben die Titelkämpfe an der Ostsee doch gezeigt, dass für Harms und seinen Partner Peemüller mehr drin ist als Rang neun.