Die nächste spannende Aufgabe

Fußball-Oberligist TSG Backnang ist vier Tage nach der ersten Saisonniederlage schon wieder gefordert. Mit dem noch unbesiegten FC Astoria Walldorf II wartet auch im Mittelteil der englischen Woche eine harte Nuss.

Gegen Dennis Zagaria und die Kickers hart gelandet: Louis Wiesheu und die TSG. Arg lange darf sich die Etzwiesen-Elf mit der ersten Saisonniederlage aber nicht beschäftigen. Heute wartet beim FC Astoria WalldorfII bereits die nächste Herausforderung. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Gegen Dennis Zagaria und die Kickers hart gelandet: Louis Wiesheu und die TSG. Arg lange darf sich die Etzwiesen-Elf mit der ersten Saisonniederlage aber nicht beschäftigen. Heute wartet beim FC Astoria Walldorf II bereits die nächste Herausforderung. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Am Montagabend gab’s die wichtigsten Szenen noch einmal in kurzen Videosequenzen, dann war die erste Saisonniederlage abgehakt. Zu viel Zeit sollten sich die Oberliga-Fußballer der TSG Backnang mit dem 1:3 zu Hause gegen die Stuttgarter Kickers auch nicht lassen. Schon heute wartet Spiel zwei der englischen Woche. Ab 18.30 Uhr gastiert die Etzwiesen-Elf beim noch unbesiegten FC Astoria Walldorf II. „Das wird die nächste spannende Aufgabe“, prophezeit Spielertrainer Mario Marinic für die Partie im Dietmar-Hopp-Sportpark.

Wobei der Blick des Torjägers und Coaches der TSG in Personalunion doch noch einmal kurz zurück geht auf den Vergleich mit den Kickers. Denn einfach nur so verlieren und dann den Mantel des Schweigens darüber legen, ist nicht die Sache eines Mario Marinic. Ärgerlich sei das 1:3, schließlich seien drei Punkte zu gewinnen gewesen und die erste Saisonniederlage habe es zudem in einem Heimspiel gegeben, erklärt der Trainer. Er spricht von „individuellen Fehlern“ und von „unforced Errors, wie man im Tennis sagen würde“. Der 36-Jährige sagt aber ehrlicherweise auch: „Das alles ändert nichts daran, dass wir zu Recht verloren haben. Bei uns waren nur die ersten 25 Minuten gut und es haben einfach zu wenig Spieler ihre Normalform erreicht. Ich selbst zähle ebenfalls dazu.“ Eine der wenigen Ausnahmen in den Augen des Coaches war Schlussmann Marcel Knauß: „Bei ihm müssen wir uns bedanken, dass er noch zwei-, dreimal klasse gehalten und uns vor weiteren Gegentreffern bewahrt hat.“

Was Marinic erst danach erwähnt, das ist der Fakt, dass die personelle Situation für seine Elf momentan alles andere als perfekt ist. Mit Michl Bauer fällt eine ganz wichtige Abwehrstütze wegen des in Oberachern erlittenen Kreuzbandrisses die gesamte Saison aus. Hinzu kommen der seit Wochen verletzt fehlende Angreifer Niklas Pollex, der bereits beim Kickers-Spiel kurzfristig ausgefallene Linksverteidiger Jannik Dannhäußer und nun auch noch Mittelfeldmann Julian Geldner, den eine Magen-Darm-Grippe außer Gefecht setzt.

Personallage zwingt Mario Marinic, ein weiteres Mal zu experimentieren

„Wie am Samstag muss ich auch heute in Walldorf experimentieren“, erklärt Marinic, der bereits gegen Stuttgart mit Offensivmann Shqiprim Binakaj als Linksverteidiger überraschte. Wobei der Routinier schon zu seiner Regionalliga- und Drittliga-Zeit bei der SG Sonnenhof als Außenverteidiger das eine oder andere Mal ausgeholfen hatte. Eventuell muss er das beim FC Astoria II erneut tun. Wobei mit dem jungen Adnan Rakic eigentlich ein gelernter Linksverteidiger noch im Kader steht. Schlecht nur, dass der 20-Jährige gerade erst aus dem zweiwöchigen Urlaub zurückgekehrt ist. Da heißt es eben, sich erst einmal hinten anzustellen.

Das musste sich bislang auch der vom benachbarten Regionalligisten aus dem Fautenhau ausgeliehene Flavio Santoro. Nachdem er aber nun nach seiner Einwechslung gegen die Kickers durchaus gefiel, darf der 19-jährige Angreifer hoffen, in Walldorf sein Startelfdebüt zu feiern. Das sei zumindest eine Überlegung wert, gesteht Mario Marinic. Endgültig festlegen will er sich allerdings noch nicht. Klar sei aber, dass Oguzhan Biyik, der gegen Stuttgart nach einer Viertelstunde angeschlagen raus musste, bereits wieder fit ist.

Der Routinier wird auch benötigt. Auch wegen der anderen Ausfälle. Denn zu viel Substanzverlust darf sich die TSG in der Oberliga nicht leisten, will sie wettbewerbsfähig sein. Erst recht gegen ein Team wie Walldorf II, über das Backnangs Trainer sagt: „Das ist eine junge und technisch beschlagene Mannschaft, die mit ihren früheren Regionalliga-Spielern Nicolai Groß und Benjamin Hofmann vorne und hinten jeweils einen erfahrenen Anführer hat.“ Ein Mix, der bislang sehr gut funktioniert. Nach drei Partien ist der FC Astoria ohne Niederlage, hat gegen Meisterschaftsaspirant Stuttgarter Kickers 1:0 und gegen Schlusslicht Dorfmerkingen 4:0 gewonnen sowie gegen den zweiten großen Titelfavoriten SGV Freiberg mit einem 2:2 überrascht. Wie sagte Marinic doch eingangs: „Das wird die nächste spannende Aufgabe.“ Ein Satz, den er in den nächsten Tagen wohl noch öfter von sich gibt, wartet zum Abschluss der englischen Woche doch am Sonntagmorgen das Duell mit dem von TSG-Ex-Coach Laki Sbonias trainierten SGV Freiberg.

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Erstellt:
1. September 2021, 06:00 Uhr

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