HC Oppenweiler/Backnang: Am Ende steht der höchste Saisonsieg

Der Handball-Drittligist aus dem Murrtal gewinnt das Rems-Murr-Duell gegen das schon als Absteiger fest stehende Waiblingen mit 43:30. Der Zweikampf mit Würzburg um das zweite Ticket zur Aufstiegsrunde für die Zweite Bundesliga bleibt trotzdem weiterhin eng.

Niklas Diebel (rechts) war von Waiblingens Abwehr kaum zu stoppen. Am Ende hatte er sieben Mal für den HCOB getroffen. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Niklas Diebel (rechts) war von Waiblingens Abwehr kaum zu stoppen. Am Ende hatte er sieben Mal für den HCOB getroffen. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Es dauerte zwar ein wenig, am Ende war das Rems-Murr-Duell in der Dritten Liga der Handballer aber eine klare Angelegenheit. Favorit HC Oppenweiler/Backnang landete gegen den VfL Waiblingen beim 43:30 den höchsten Sieg in dieser Saison. Die Gäste aus dem Remstal erwiesen sich eine Halbzeit lang allerdings als hartnäckiger Gegner. Nach dem Seitenwechsel setzte sich der HCOB dann mit vielen Kontern und acht Toren in fünf Minuten schnell ab.

Für den Tabellenvierten aus dem Murrtal war es nach der Niederlage in Horkheim wichtig, gegen den Vorletzten einen Heimsieg einzufahren, um im Fernduell mit den Wölfen Würzburg nicht ins Hintertreffen zu geraten. Das Vorhaben gelang. Oppenweiler/Backnang, bei dem die zuletzt fehlenden Daniel Schliedermann und Markus Dangers wieder mitspielten, tat sich nur in Halbzeit eins schwer. Dabei lag das Team von Trainer Daniel Brack von Beginn an in Führung; unter anderem, weil das Zusammenspiel mit Kreisläufer Markus Dangers gut funktionierte. Allerdings kamen die Hausherren noch nicht entscheidend weg. „Wir hatten kein richtiges Spielglück“, befand Brack. Er verwies darauf, dass viele Abpraller in die Hände der Gästemannschaft fielen.

Sein Waiblingen Pendant Tim Baumgart vertrat die Ansicht, „dass wir vorne in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht haben.“ Der VfL spielte geduldig, holte Siebenmeter heraus und war nicht abzuschütteln. Nach einem 7:10-Rückstand nutzte der Außenseiter eine Schwächephase des Aufstiegsaspiranten und kam zum 13:13. Gegen die Wurfgewalt von Niklas Diebel konnte Waiblingen danach aber wenig ausrichten, eine Parallele zum Hinspiel. So lagen die Gastgeber zur Pause in Führung, auch wenn das 19:18 nur knapp war. Letztlich musste sich der HCOB ankreiden lassen, zu viele Gegentore kassiert zu haben.

Der Favorit schaltet nach der Halbzeit mindestens einen Gang höher

Das wurde in Durchgang zwei deutlich besser. Und zwar so schnell, dass VfL-Trainer Tim Baumgart nach dem Spiel davon sprach, „dass wir in der Kabine aneinander vorbeigeredet“ haben müssen. Sein Team fand gegen die Abwehr des Favoriten nun kein Mittel mehr. Die Gastgeber wirkten begierig auf Ballgewinne, fingen das Spielgerät ab und schalteten blitzschnell um. Innerhalb von fünf Minuten erzielte Oppenweiler/Backnang acht Tore in Folge, alle nach Kontern. Daniel Brack freute sich und gab ebenfalls Einblicke in die Pausengespräche: „Bei uns war das Thema, dass wir dranbleiben müssen, weil dann irgendwann die Chance kommt, dass wir davonziehen. Dass es so schnell geht, hatten wir nicht gedacht, aber wir hatten einfach einen Lauf.“

Die Partie war angesichts einer 27:19-Führung fast entschieden. Der HCOB ließ nun auch nicht mehr locker. Die Abwehr präsentierte sich in der ganzen zweiten Halbzeit aufmerksam. Torwart Jürgen Müller wehrte mehrere Bälle ab, bekam viel Applaus. Das Heimteam setzte weiter Akzente nach Kontern, agierte mit sichtbarer Spielfreude und befreiter als in Halbzeit eins. VfL-Coach Baumgart konstatierte seinem Team, „dass wir zwei Gesichter gezeigt haben“, nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Der HCOB indes hatte in einer am Ende einseitigen Partie auch das letzte Wort: Der erneut mit viel Leidenschaft vorangehende Routinier Philipp Maurer traf kurz vor der Schlusssirene zum 43:30. Damit war der höchste Sieg dieser Saison perfekt.

HC Oppenweiler/Backnang Stasch, Müller – Schliedermann, Newel (6), Buck (6), Alexander Schmid, Dangers (5), Diebel (7), Dahlhaus (4), Schmiedt (4), Orlich (2), Goller (4/3), Frank, Philipp Maurer (5), Rauh.

VfL Waiblingen Seeger, Rica-Kovac – Goetsch (2), Leinhos (1), Ader (1), Evgeni Prasolov, Laurenz (5), Leukert, Sören Schmid (2), Hellerich (7), Alexej Prasolov (1), Tobias Maurer (3), Eilers (8/4).

Siebenmeter 3/3 : 4/5 (Eilers scheitert an Maurer). – Zeitstrafen 12:2 Minuten (Dahlhaus/zweimal, Orlich/nach Disqualifikation in der 52. Minute wegen Foul an Ader, Dangers, Frank, Rauh – Maurer). – Schiedsrichter Schek/Zick (Kindsbach/Mannheim). – Zuschauer 550.

Zum Artikel

Erstellt:
5. Mai 2024, 15:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Murrhardt Sport

Katharina Menz ist auf dem steinigen Weg nach Paris

Bis vor wenigen Monaten schien die Nominierung für die Olympischen Spiele für Katharina Menz nur Formsache zu sein. Doch vor der morgen startenden Weltmeisterschaft in Abu Dhabi ist die Judoka von der TSG Backnang auf den letzten sicheren Qualifikationsplatz zurückgefallen.

Murrhardt Sport

„Ich glaube, dass noch alles möglich ist“

Interview Vor dem Heimspiel von Großaspachs Oberliga-Fußballern am Samstag um 15.30 Uhr gegen Normannia Gmünd verrät LinksverteidigerNiklas Mohr, wie die SG Sonnenhof mit dem Absturz auf Rang drei umgeht. Der 19-Jährige betont, dass der Aufstieg weiterhin das klare Ziel ist.

Murrhardt Sport

Laufcup Schwäbisch Fränkischer Wald: Zum Auftakt gibt es zwei Außenseitersiege

Mit dem 10-Kilometer-Rennen im Rahmen der Limesläufe in Welzheim ist die Serie mit vier 10-Kilometer-Läufen gestartet. Oliver Kopp aus Rudersberg nutzt das Fernbleiben einiger Favoriten, während Linda Grau aus Iggingen überraschend Sandra Burkhardt ein Schnippchen schlägt.