Klettergarten, Trampolin, Outdoorfitness

Der Spielplatz am Murrhardter Feuersee wird neu gestaltet. Es ist an verschiedene Installationen für kleine und größere Kinder gedacht. Zudem finden Trainingsgeräte für Erwachsene dort ihren Platz. Damit wird auch eine Idee umgesetzt, die im Jugendforum entstanden ist.

Blick auf die zentrale Kletteranlage, aus der ein Robinienholzklettergarten wird.

Blick auf die zentrale Kletteranlage, aus der ein Robinienholzklettergarten wird.

Von Christine Schick

Murrhardt. Was an dem generationsübergreifenden Vorhaben zudem besticht, ist die Tatsache, dass auch Wünsche und Vorschläge von kleinen Leuten und ihren Eltern einfließen konnten. Harald Britsch vom Bauamt berichtet, dass er sich vor Ort mit Eltern und Kindern ausgetauscht hat. Außerdem haben sich die Mädchen und Jungen vom Hörschbachkindergarten und Drittklässler der Walterichschule auf dem Spielplatz umgesehen, um Anregungen geben zu können. Es sind umfangreiche Zeichenmappen und eine aufwendige Bildercollage entstanden. Für die Stadtverwaltung ging es im Anschluss darum, zu prüfen, welche Geräte und Anlagen am besten zu den Ideen und Wünschen passen.

Bürgermeister Armin Mößner erläuterte in der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass man sich auch ein Stück weit an der Gestaltung des Siegelsberger Spielplatzes im Kohlhauweg orientiert habe, der 2015 als neue Anlage mit Installationen aus Robinienholz aufgebaut wurde. Der Spielplatz am Murrhardter Feuersee war seinerzeit – vor rund 30 Jahren – Vorzeigemodell, hat damals einen Preis auf Kreisebene erhalten. Auch vor diesem Hintergrund möchte Mößner dort wieder eine gute Gestaltung umgesetzt sehen, „was Ordentliches hinsetzen“.

Bei der Auswahl der Installationen, auf denen geklettert, balanciert und gerutscht werden kann, ist an zwei Gruppen gedacht. Zum einen wird für die etwas älteren Kinder ein Klettergarten aus Robinienholz errichtet. Zum anderen ist für die Kleinkinder ein Spielhaus mit einer integrierten Rutsche und Kletterwand vorgesehen. Außerdem erhält der Spielplatz ein Bodentrampolin. „Das war der ausdrückliche Wunsch der Kinder“, sagte Mößner. „Das ist im Moment der Hit, man sieht es auch in vielen Gärten.“ Als Brückenschlag zu den Erwachsenen hat die Stadtverwaltung außerdem vorgesehen, fünf Outdoorfitnessgeräte in den Spielplatz zu integrieren. Die Idee haben Jugendliche vor einiger Zeit im Jugendforum entwickelt, nur die Standortfrage war noch abzuklären.

Nach dem Abgleich von konzeptionellen Überlegungen und möglichen Geräten hat die Verwaltung Angebote eingeholt. Die Kosten für Klettergarten und Spielhaus sowie Bodentrampolin belaufen sich auf rund 46100 Euro, die Outdoorfitnessgeräte sind mit rund 23770 Euro veranschlagt. Die Kosten sind über den Haushalt gedeckt.

In der Beratung kamen Detailfragen zur Sprache und es wurde deutlich, dass sich die Fraktionen über die Spielplatzneugestaltung freuen. „Es ist unheimlich schön, dass das nun angepackt wird“, sagte Susanne Barreuther (CDU/FWV). Sie hält die Unterteilung in die beiden Bereiche für kleinere und größere Kinder mit den entsprechenden Spielgeräten für gelungen, ebenso, dass an die Erwachsenen gedacht ist. „Ich bin gespannt, wie die Outdoorfitnessgeräte genutzt werden.“ Allerdings gab sie zu, überrascht zu sein, wie viel die Geräte dann doch kosten. Trotzdem, nach rund 30 Jahren wieder zu investieren, bedeute auch, mit dem Spielplatz für eine ähnlich lange Zeitspanne gut aufgestellt zu sein.

Auch Ralf Nentwich (MDAL/Die Grünen) bezeichnete die Konzeption als gelungen. Es freue ihn, dass dabei auch die Erfahrungen der Spielplatzgestaltung in Siegelsberg mit einfließen konnten, und er erinnerte daran, dass dieser in einer Gemeinschaftsaktion – Stadt, ehrenamtliche Helfer eines Aktionscamps und Siegelsberger – aufgebaut wurde. Vielleicht sei dies auch ein Ansatz für das aktuelle Projekt. Dass Eltern und Erwachsene nun die Möglichkeit haben, sich ihr Bewegungsprogramm mit den Outdoorfitnessgeräten abzuholen, freue ihn ebenso wie die Einbindung der Kinder im Vorfeld und die Verwendung von Naturmaterialien in Bezug auf die Spielinstallationen.

„Auch von unserer Seite gibt es grünes Licht“, sagte Markus Blank (UL). „Das Konzept ist gut ausgearbeitet, eine tolle Sache.“ Für die Unabhängige Liste sei es ein wichtiges Thema, dass die Spielplätze ordentlich gestaltet sind. Die Anschaffungskosten seien allerdings horrend und für ihn nicht ganz nachzuvollziehen. Blank erkundigte sich mit Blick auf das Bodentrampolin, ob da möglicherweise eine Aufsicht notwendig sei und Haftungsfragen virulent werden könnten. Des Weiteren wollte er wissen, ob nicht auch eine Reckstange im Outdoorfitnessbereich ein Trainingselement sein sollte.

Elisabeth Zenker (SPD) schloss sich dem Lob ihrer Vorrednerin und Vorredner an. Zudem sei es anerkennenswert, solch eine Gestaltung während der angespannten Coronazeit zu planen. Mit Blick auf die Eltern und weiteren Verwandten, die mit den Kindern zum Spielplatz kämen, merkte sie an, dass möglicherweise noch ein paar Sitzplätze mehr gut sein könnten. Manchmal sei doch ein größerer Teil der Familie mit von der Partie.

Bürgermeister Mößner nahm die Anregung auf, den Sitzplatzbedarf zu checken. Was die Kosten für die Spielgeräte anbelangt, so seien diese bei den zusammengestellten Geräten nicht überdurchschnittlich, lägen im Mittel. Das Trampolin sei für Spielplätze konzipiert, insofern sieht er keine Notwendigkeit einer Aufsicht. Bei den Outdoorfitnessgeräten habe man gezielt Exemplare herausgesucht, die die Gelenke beim Training schonen, und da der Trimm-dich-Pfad über mehrere Reckvarianten verfügt, decke dieser den Bereich gut ab.

Die Mädchen und Jungen vom Hörschbachkindergarten haben unter der Regie von Katja Döz eine große Collage gemacht, in der viele Ideen und Anregungen für den Spielplatz versammelt sind. Drittklässler von der Walterichschule haben mit ihrer Lehrerin Franziska Scheu ebenfalls Vorschläge eingereicht, um die Planungen zu begleiten. Fotos: C. Schick

Die Mädchen und Jungen vom Hörschbachkindergarten haben unter der Regie von Katja Döz eine große Collage gemacht, in der viele Ideen und Anregungen für den Spielplatz versammelt sind. Drittklässler von der Walterichschule haben mit ihrer Lehrerin Franziska Scheu ebenfalls Vorschläge eingereicht, um die Planungen zu begleiten. Fotos: C. Schick

Für Klein und Groß

Der Spielplatz Die zentrale Kletteranlage wird durch einen Klettergarten aus Robinienholz ersetzt, der Kleinkindbereich wird mit einem Spielhaus inklusive Rutsche, Kletterwand und Bodentrampolin gestaltet. Die Lokomotive bleibt bestehen.

Für die Erwachsenen Es werden fünf Outdoorfitnessgeräte aufgestellt – ein Rücken-, Bein-, Ganzkörper-, Schulter- sowie Schulter- und Rückentrainer (Kombi).

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Erstellt:
4. Dezember 2021, 06:00 Uhr

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