Kreisstraße nach Karnsberg wird in vier Abschnitten saniert

Die Arbeiten beginnen am 3. Juni – Kosten liegen bei 1,2 Millionen Euro – Umleitung verläuft über Wolfenbrück, Oberrot, Marbächle und Steinberg

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Die Sanierung maroder Kreisstraßen in Murrhardt und Umgebung geht weiter: Am 3. Juni beginnen die Bauarbeiten an der Kreisstraße1806 auf der ersten Teilstrecke zwischen Murrhardt und Karnsberg. Da gibt’s einiges zu tun, erfuhren die zahlreichen Zuhörer bei der Infoveranstaltung der Stadtverwaltung und des Landratsamts im Schützenhaus Karnsberg.

„Die von der Baumaßnahme Betroffenen sollen frühzeitig Bescheid wissen“, da diese mit einer Vollsperrung von Anfang Juni bis Anfang November und einer weitläufigen Umleitung verbunden ist, erklärte Bürgermeister Armin Mößner. „Wir versuchen, das erste Teilstück der Kreisstraße von Grund auf instand zu setzen“, betonte Karsten Klein. Nach der 2017 erfolgten Straßenzustandserfassung weist diese „auf einem Großteil der Strecke rote und gelbe Bereiche auf und muss gemacht werden“, betonte der zuständige Leiter für Planung und Bau beim Fachbereich Straßenbau im Straßenbauamt des Landratsamts.

Die Instandsetzung der K1806 ist Teil des Kreisstraßenmaßnahmenplans, der von 2018 bis 2021 umgesetzt wird. Die Konzeption sieht vor, die Deckschicht abzufräsen, den Unterbau auf dem größten Teil der Strecke vollständig zu erneuern und belastetes Ausbaumaterial zu entsorgen. Anschließend wird ein neuer, standfester Unterbau geschaffen bis zum Schotter im Bereich der Fahrbahnränder. Dabei wird auch eine konstante Fahrbahnbreite hergestellt und die Linienführung in kleinem Umfang angepasst.

Wenn alles nach Plan läuft, dauern die Arbeiten bis November

Hinzu kommt die gezielte Sanierung und Ergänzung der Entwässerungseinrichtungen im Blick auf mehr Starkregenereignisse infolge des Klimawandels. „Wir versuchen, das Maximale herauszuholen für einen guten Straßenzustand“, betonte Klein. Die Teilstrecke der K1806 von der Kreuzung bei Siegelsberg bis zum Ortseingang von Karnsberg ist 2,1 Kilometer lang. Die Firma Leonhard Weiss aus Satteldorf hat den Auftrag für die Straßensanierungsarbeiten erhalten, die etwa 1,2 Millionen Euro kosten werden. Die Bauarbeiten starten am kommenden Montag und dauern laut Zielplanung voraussichtlich bis zum Ende der ersten Novemberwoche. Doch könnten sie sich bei ungünstiger Witterung auch verzögern, verdeutlichte der Leiter für Planung und Bau. Das Murrhardter Ingenieurbüro Riker und Rebmann hat die Sanierung der Teilstrecke geplant, und Geschäftsführer Gert Rebmann erläuterte deren technische Details. Im Zuge der Bauarbeiten werde auch ein Leerrohr nach Karnsberg gelegt für den geplanten Breitbandinternetanschluss per Glasfaser, kündigte der Bauingenieur an. Die Teilstrecke ist in vier Bauabschnitte unterteilt: Der erste reicht von der Siegelsberger Kreuzung bis zu den Tennisplätzen. Dort soll nur die Deckschicht erneuert werden. Auch die Kreuzung selbst werde saniert. Dafür bleibe sie an einem Wochenende von Samstagnachmittag, nachdem der Baumarkt in der Siegelsberger Straße geschlossen hat, bis zum Sonntagabend komplett gesperrt.

Der zweite Bauabschnitt verläuft von der Tennisanlage bis zur Einmündung des Maienwegs, über den etwa bis Mitte Juli die Zufahrt zum Waldkindergarten möglich ist. Der dritte reicht vom Maienweg bis zur Abzweigung der Fehlbachstraße in Richtung Alm, und der vierte Bauabschnitt von dort bis zum Ortseingang von Karnsberg. Im Zuge der Sanierung wird die Fahrbahn auf 5,5 Meter, in den Kurven auf 6 bis 6,5 Meter verbreitert. Zudem werden neue Entwässerungseinrichtungen und Gräben eingebaut und die Querneigung neu angepasst. Die Umleitungsstrecke verläuft von Karnsberg über Wolfenbrück, Oberrot, Marbächle und Steinberg nach Murrhardt und umgekehrt. Auch über die Verbindungsstraße von Fornsbach nach Hinterbüchelberg ist Karnsberg zu erreichen. Zudem sei es für Ortskundige während der Bauarbeiten zum Teil auch möglich, über Waldwege zu fahren, was sonst normalerweise nicht erlaubt ist, sagte der Bürgermeister. „Auch der Schulbus muss die Umleitung fahren“, verdeutlichte Mößner auf Nachfrage, wozu es nähere Infos auf der Internetseite der Stadt geben werde.

Durchfahrt für Rettungskräfte, Kulanz bei Anwohnern

Ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr fragte nach, wie Rettungsfahrzeuge im Ernstfall nach Karnsberg kommen: Darüber geben die Verantwortlichen der Baufirma vor Ort Auskunft. „Die Feuerwehr darf durch die Baustelle fahren“, betonte der Bürgermeister. Auch ein Großteil der Anlieger werde mit dem Auto die Baustelle passieren können. „Nur wenn asphaltiert wird, bleibt der betreffende Streckenabschnitt für ein paar Tage gesperrt“, stellte Mößner klar.

Eine Mutter zeigte sich besorgt, dass nach der Straßensanierung die Autos noch schneller durch Karnsberg fahren und dadurch die Kinder gefährden. Innerhalb des Teilorts gibt es keinen Gehweg, sodass die Kinder auf der Straße von ihren Wohnhäusern zum Schulbus gehen müssen. Darum forderte sie, geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen wie Verkehrsinseln gleich mit einzubauen. „Dafür gibt’s ganz harte Kriterien“, gab Karsten Klein zu bedenken. Oft fielen die gemessenen Verkehrszahlen und die tatsächliche Geschwindigkeit geringer aus als die gefühlten, die für eine finanzielle Beteiligung des Kreises an solchen Maßnahmen maßgeblich seien. „Wenn die Sanierung bis zur Kreisgrenze weitergeht, wird die Ortsdurchfahrt von Karnsberg gezielt geplant mit geschwindigkeitsdämpfenden Maßnahmen“, kündigte der Rathauschef an.

Auskunft zur Baustelle erteilt Fabian Dieterich, zuständiger Mitarbeiter des Ingenieurbüros Riker und Rebmann, E-Mail: dieterich@riker-rebmann.de.

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Erstellt:
31. Mai 2019, 06:00 Uhr

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