Kunst für Trauernde

Die Künstlerin Maria Viktoria Heinrich hat den Abschiedsraum im Schwäbisch Haller Diak mit drei Bildern gestaltet.

Künstlerin Maria Viktoria Heinrich und Pfarrerin, Oberin Bärbel Koch-Baisch im Abschiedsraum des Diak-Klinikums in Schwäbisch Hall. Foto: privat

Künstlerin Maria Viktoria Heinrich und Pfarrerin, Oberin Bärbel Koch-Baisch im Abschiedsraum des Diak-Klinikums in Schwäbisch Hall. Foto: privat

SCHWÄBISCH HALL (pm). Der Abschiedsraum am Diak-Klinikum in Schwäbisch Hall wurde mit einem dreiteiligen Kunstwerk der Schwäbisch Haller Künstlerin Maria Viktoria Heinrich ausgestattet. Die Künstlerin ging bei der Fertigung der Bilder der Frage nach, wie Menschen den Tod eines nahen Angehörigen wahrnehmen und ihn erleben. „Es sind Werke, die für einen absoluten Ausnahmezustand geschaffen wurden. Der Verlust eines geliebten Menschen weckt unterschiedliche, tiefe Gefühle – das wollte ich in meinen Bildern darstellen“, sagt sie. Die vielfältigen Farbnuancen versuchen, die Trauer in ihrer individuellen Dimension und Intensität zum Ausdruck zu bringen, sich zu spiegeln, den und die Trauernden atmosphärisch aufzunehmen. Zugleich will sie mit ihren Bildern den Menschen auch Hoffnung machen und sie trösten. Die verschiedenen Trauerphasen sollen in den drei Bildern den Weg des Verlustes mitgehen.

„Der Schmerz, den der Tod in unser Leben bringt und mit dem ersten Bild ausgedrückt wird, wird irgendwann überlagert, und das eigene Leben wird weitergehen“, so Heinrich. Im zweiten Bild zeigt sich dieses „Weitergehen“ schon, es symbolisiert den Übergang in den „stiller werdenden Schmerz“. Ihr drittes Bild ist ein im Weißton gehaltenes Werk mit einem kleinen blauen „Hoffnungsschimmer“. Heinrich, die nicht nur Künstlerin ist, sondern auch Religionslehrerin und Coach, lässt ihre Erfahrungen, die sie in ihrem Berufsleben mit Menschen gesammelt hat, in ihre Werke einfließen. Daraus entstehen dann intensive Bilder, die dem Betrachter zeigen: Hier hat sich der Maler mit der Thematik tiefgehend beschäftigt und weiß, was ich gerade durchmache.

Die Kunst ist bewusst deutungsoffen gehalten und verzichtet auf religiöse Symbole – jeder, der einen Menschen verliert, egal ob christlichen Glaubens oder nicht, soll sich mit der Kunst angesprochen fühlen. Für Pfarrerin und Oberin Bärbel Koch-Baisch sind die Bilder im Abschiedsraum ein Gewinn: „Immer wieder bekommen wir von trauernden Angehörigen die Rückmeldung, als wie gelungen sie dieses Kunstwerk empfinden, weil es ihre Gefühle widerspiegelt.“

Viele Wochen hat Maria Viktoria Heinrich an den Bildern gearbeitet, verschiedenfarbige Tuschen und Acrylfarben waren dabei ihre Hauptarbeitsmaterialien. „Kunst hat etwas mit einer sensiblen Herangehensweise an menschliche Bedürfnisse und Empfindungen zu tun – gerade bei dem Thema Tod. Ich wollte den Gefühlen, die die Menschen erleben, mit meinen Bildern gerecht werden.“

Die Bilder im Abschiedsraum werden durch Spendengelder finanziert.

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Erstellt:
1. Dezember 2020, 06:00 Uhr

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