Mit Heimvorteil den Aufstieg eingetütet

Die Lateinformationsgemeinschaft Backnang/Besigheim tanzt in der nächsten Runde in der Zweiten Bundesliga. Mit dem Sieg beim selbst ausgerichteten Regionalliga-Turnier in Großaspach sind die letzten Restzweifel am Meistertitel bereits vor dem Saisonfinale beseitigt.

Die Tanzpaare der Formationsgemeinschaft Backnang/Besigheim sind auch bei ihrem Heimturnier in der Mühlfeldhalle in Großaspach eine Klasse für sich. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Die Tanzpaare der Formationsgemeinschaft Backnang/Besigheim sind auch bei ihrem Heimturnier in der Mühlfeldhalle in Großaspach eine Klasse für sich. Foto: Tobias Sellmaier

Von Simone Schneider-Seebeck

Es könnte nicht besser laufen fürs A-Team der Formationsgemeinschaft, zu der sich die TSG Backnang und der TSC Besigheim erst vor dieser Saison zusammengefunden haben. Beim „Heimspiel“ in der Mühlfeldhalle gab es den sechsten Sieg im sechsten und damit vorletzten Turnier dieser Regionalliga-Runde. Das Team um das aus Madleine Herceg, Sven Bodemer und Ramona Ensle bestehende Trainertrio ist mit der Performance „Bad Romance“ eine Klasse für sich und steigt in die Zweite Bundesliga auf.

Für Backnangs Tänzerinnen und Tänzer ist es kein ungewohnter Platz, denn bis vor zwei Jahren war die TSG eine feste Größe in den beiden deutschen Topligen. Insgesamt 16 Jahre tanzte das A-Team der Murrtaler auf der Bundesebene und lange Zeit sogar im Oberhaus, bis sich die Verantwortlichen aus personellen Gründen zum Rückzug entschieden. Die Formation bestand zeitweilig nur noch aus sechs statt acht Paaren, weshalb eine Neuausrichtung in der Regionalliga die bevorzugte Option war. Dort, wo vorher das B-Team im Einsatz war, tanzte die TSG eine Saison alleine – mit mäßigem Erfolg, denn am Ende stand der Abstieg in die Landesliga und damit die unterste Klasse.

Die anschließende Bildung der Formationsgemeinschaft mit dem TSC Besigheim und damit einer recht jungen Lateingruppe, die sich erst 2017 gegründet hatte, hat sich als gute Entscheidung erwiesen. Das Team hängte die Konkurrenz bei allen bisherigen sechs Turnieren ab – nur ganz selten gab es mal ein oder zwei der fünf Jurymitglieder, die bei der Wertung nicht die „1“ hochhielten, von den Kolleginnen und Kollegen aber überstimmt wurden. So war es auch dieses Mal in Großaspach, weshalb der Vorsprung vor dem letzten Turnier in Waiblingen am kommenden Samstag so groß ist, dass der 1. TSC Kirchheim unter Teck als schärfster Verfolger nicht mehr vorbeiziehen kann.

Zwei Trainingslager und eine Reise nach Wien stärken den Teamgeist frühzeitig

Logisch, dass Trainerin Madleine Herceg danach über das ganze Gesicht strahlte. Es ist in der Vorbereitung gelungen, in hohem Tempo eine neue Choreografie einzustudieren. Zwei Trainingslager und eine gemeinsame Reise nach Wien haben das Team sofort zusammengeschweißt. „Man hat sich schnell gefunden, auch wenn wir eigentlich zwei Vereine sind“, freut sich Herceg. „Wir sind alle auf einer Wellenlänge. Es gelingt dem Team, genau das umzusetzen, was gefordert ist.“ Was für ein Unterschied zur Vorsaison, in der die TSG mit ihrer Solonummer noch auf Rang acht gelandet war.

„Unter den Trainern kennt man sich“, erinnert sich Herceg an die damaligen Gespräche mit dem raschen Beschluss: „Lasst uns zusammenarbeiten, damit wir eine leistungsstarke Mannschaft hinbekommen mit Tänzern, die mehr wollen. Wir können ihnen nun bieten, ihrem Leistungsstand angemessen zu trainieren und zu tanzen.“ Und das auch bei den Turnieren zu zeigen. Auf die Zweite Bundesliga freut sich die Formation bereits. „Wir wollen auf jeden Fall sehen, wohin die Reise geht und wie wir uns platzieren können“, meint Madleine Herceg. Kapitänin Anastasia Avramidou, die in Großaspach ihr 44. Turnier getanzt hat und bereits in der Landesliga, in der Oberliga, in der Ersten Bundesliga und bei einer deutschen Meisterschaft im Einsatz war, sagt über den Aufstieg: „Das ist ein schönes Gefühl. Es fühlt sich einfach anders an, bei einem Bundesliga-Turnier zu sein.“

Doch nicht nur der Erfolg der Formationsgemeinschaft sorgte in der Mühlfeldhalle für strahlende Augen. Vanessa Lehnart und Ramona Ensle wurden von Jörg Weindl, Lehrwart des Tanzsportverbands Baden-Württemberg, für 50 beziehungsweise 60 getanzte Turniere geehrt. Bei solchen runden Zahlen durften weder die Konfettikanone noch Standing Ovations fehlen.

Auch für das B-Team des TSZ Weissacher Tal war das vorletzte Turnier der Saison ein besonderes. Platz vier haben die orientalisch gestylten Tanzpaare mit ihrer Choreografie „Arabian Nights“ erreicht und liegen somit nur noch einen halben Punkt hinter dem TSC fun&dance Waiblingen zurück. Das anstehende Saisonfinale in der Kreishauptstadt wird also darüber entschieden, ob die Zweitliga-Reserve aus dem Täle im Abschlussklassement auf Rang vier oder fünf landet, wie Trainerin Lena Kiebel vorrechnet. Ein erfreuliches Ergebnis dafür, dass das B-Team erst seit gut zwei Jahren am Start und erst zur aktuellen Saison von der Landes- in die Regionalliga aufgestiegen ist. Erst recht unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Formation mit einigem Verletzungspech zu kämpfen hatte.

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Erstellt:
23. April 2024, 15:00 Uhr

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