Titelverteidiger TSG Backnang gelingt ein Auftakt nach Maß

Der deutsche Mannschaftsmeister zeigt im unterfränkischen Eltmann keinerlei Schwächen und gewinnt souverän mit 14:0. Dabei überzeugen bei den Judofrauen aus dem Murrtal sowohl die neuen und jungen Kämpferinnen wie auch die arrivierten Kräfte.

Hatte allen Grund zum Strahlen: Helena Grau. Sie und die TSG demonstrierten gleich im ersten Saisonduell ihre Stärke. Foto: Baumann

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Hatte allen Grund zum Strahlen: Helena Grau. Sie und die TSG demonstrierten gleich im ersten Saisonduell ihre Stärke. Foto: Baumann

Von Katharina Riener

Mit einem beeindruckenden Sieg starteten die Frauen der TSG Backnang in die neue Saison der Judo-Bundesliga. Bei seinem Auswärtsauftritt bei der SG Eltmann dominierte der amtierende deutsche Meister das Duell mit 14:0 und in der Unterbewertung mit 140:0. Den Titelverteidigerinnen gelang es, alle Kämpfe vorzeitig zu beenden, ohne eine Wertung abzugeben oder eine Strafe zu kassieren. Damit wurden sie ihrer Favoritenrolle gleich im ersten Duell gerecht. „Die Mädels haben eine erstklassige und geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt, wie immer“, lobte Trainer Jens Holderle.

Besonders freute er sich über den „supergenialen Einstand“ von Zugang Jadzia Münch (Klasse bis 57 Kilogramm). Mit ihrem Sieg gegen Franziska Schaubmar konnte sie auch einen Punkt zum grandiosen Endergebnis beisteuern. Auch die 22-Jährige selbst fand: „So kann es weitergehen.“ Weil das Team „richtig cool und sehr unterstützend ist“, fühlte sich Münch bereits nach dem ersten Kampftag im Backnanger Starensemble angekommen. Kein Wunder, schließlich ist sie zwar neu bei der TSG, nicht aber in der Liga: Bereits mit 17 Jahren wurde Münch 2018 Stammkämpferin im Bundesliga-Team des BC Karlsruhe, mit dem sie 2020 die Meisterschaft holte. 2021 wurde sie dann selbst deutsche Juniorenmeisterin und ist mittlerweile als Landestrainerin für die Mädchen der Altersklassen U 15 und U 16 in Baden-Württemberg aktiv.

Von Beginn an mittendrin im Team anstatt nur am Rand dabei

Und trotzdem, erzählte Münch, „hatte ich am Anfang des Kampftags ein etwas mulmiges Gefühl, den Großteil der Kämpferinnen kannte ich natürlich vom Namen her, aber eben noch nicht persönlich“. Im Nachhinein wohl völlig unbegründet. „Ich wurde direkt aufgenommen. Es ist echt ein tolles Gefühl, wenn zum Teil ehemalige Gegnerinnen oder eben bis dahin Fremde einen jetzt aus vollem Herzen anfeuern.“

Den ersten Punkt für die TSG machte Laila Göbel (bis 57) mit einem Armhebel gegen Franziska Schaubmar klar. Im Leichtgewicht legte das mittlerweile in der Kölner Ecke lebende Backnanger Eigengewächs Helena Grau (bis 48) auf spektakuläre Weise nach. Grau warf sich mit einer Aufopferungstechnik (Sumi Gaeshi) erst selbst zu Boden und dann Anna-Lena Höcherl im Bogen über sich auf den Rücken. Den nächsten Sieg holte Annika Würfel (bis 52) gegen Katharina Schuldt. Lubjana Piovesana (eigentlich bis 63) bewies ihre Klasse in der für sie zu hohen Klasse bis 70 Kilogramm. Mit einem Haltegriff holte sie gegen Larissa Spenkuch den vierten Punkt für Backnang. Raffaela Igl (über 78) konnte gegen ihre deutlich schwerere Gegnerin einen Sieg rauszaubern, sie brachte Alison Bauer in weniger als einer Minute mit einer Flugtechnik zu Fall. Die Olympiafünfte und TSG-Urgestein Luise Malzahn (bis 78) ließ gegen Nina Gottwald nichts anbrennen und brachte den insgesamt sechsten Punkt auf das Backnanger Konto. Nachdem Vivian Herrmann auch noch Annemarie Endres mit einem Schenkelwurf auf die Matte befördert hatte, ging es mit sieben Punkten für die TSG Backnang und null für die Gastgeberinnen vom Main in die Pause.

Jadzia Münch machte den Sack dann gleich im ersten Kampf des zweiten Durchgangs zu. Sie feierte bei ihrem Einstand bei der TSG auch in ihrem zweiten Duell mit Franziska Schaubmar einen Sieg. Helena Grau gelang in der zweiten Runde gegen Anna-Lena Höcherl dasselbe. Sie kam kaum in Bedrängnis und punktete souverän. Frisch eingewechselt ließ die Backnangerin Chiara Serra (bis 52) nichts anbrennen und hielt Pia Brenneisen im Boden fest, bis der zehnte Sieg auf das Konto des Favoriten aus dem Murrtal ging. Auch Lena Geiger konnte in der Kategorie bis 70 Kilogramm gegen die eigentlich zu leichte Lubjana Piovesana nichts ausrichten. Sie hielt gegen die Österreicherin in Backnanger Diensten aber etwas länger dagegen als ihre Mannschaftskameradin in der ersten Runde. Ebenfalls deutlich besser eingestellt war Alison Bauer in Runde zwei gegen Raffaela Igl. Die Sportlerin aus dem Murrtal setzte dem Kampfgeist ihrer Kontrahentin eine kluge Taktik entgegen. Die half, Bauer drei Strafen aufzubrummen. Luise Malzahn bewies gegen die eingewechselte Rebecca Heidingsfelder einmal mehr ihr technisches Können und warf einen ebenso schönen Sumi Gaeshi wie zuvor ihre Teamkollegin Grau. Im Bodenkampf besiegte Vivian Herrmann dann Annemarie Endres und besiegelte damit den 14:0-Erfolg für die TSG Backnang.

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Erstellt:
15. April 2024, 06:00 Uhr

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