Von Degerlochs Höhen runter ins Murrtal

Fußball-Oberligist TSG Backnang holt Niklas Benkeser von den Stuttgarter Kickers für die Mittelfeldzentrale.

Zieht das blaue Trikot aus und trägt ab dem Sommer rot: Niklas Benkeser. Foto: Baumann

© Pressefoto Baumann

Zieht das blaue Trikot aus und trägt ab dem Sommer rot: Niklas Benkeser. Foto: Baumann

Von Uwe Flegel

Fußball-Oberligist TSG Backnang meldet seinen mittlerweile vierten Zugang. Vom Ligarivalen und derzeitigen Tabellenzweiten Stuttgarter Kickers wechselt Niklas Benkeser zum Etzwiesen-Klub und hat dort einen bis zum 30. Juni 2023 laufenden Vertrag unterschrieben. Der 21-Jährige ist im zentralen Mittelfeld zu Hause. Dort soll er die Lücke schließen, die Leon Maier hinterlässt, der wie sein stürmender Zwillingsbruder Loris Maier (17 Saisontore) den Klub aus dem Murrtal verlassen will (siehe oben stehender Artikel „Viele Gespräche . . .“).

Obwohl TSG-Vorstandsmitglied Marc Erdmann zu den Wechselabsichten der beiden 23-jährigen Brüder weiterhin nur sagt, „dass es nichts konkret Neues gibt“, lässt er in Sachen Nachfolge auf jeden Fall schon einmal Taten sprechen. „Wir sind überglücklich, dass es uns gelungen ist, mit Niklas Benkeser einen Spieler eines heißen Aufstiegsaspiranten in die Regionalliga für uns zu gewinnen“, freut sich der 50-Jährige. Froh ist er auch, dass er mit dem gebürtigen Waiblinger einen jungen Fußballer gefunden hat, der im zentralen Mittelfeld sowohl die offensive wie die defensive Position spielen kann und damit eine sehr gute Ergänzung zu Julian Geldner und Sebastian Gleißner darstellen dürfte.

„Er hat einen außerordentlich guten Charakter, ist technisch versiert und und in der Lage, auch in engen Situationen nahezu immer gute Lösungen zu finden“, schwärmt Erdmann geradezu vom künftigen Backnanger, der in der Jugend für seinen Heimatverein FSV Waiblingen, den VfB Stuttgart und die Stuttgarter Kickers am Ball war. Bei den Kickers schaffte er unter Trainer Ramon Gehrmann auch direkt den Sprung von der A-Jugend in die Oberliga-Mannschaft. Vergangene Saison, die dann im Oktober abgebrochen wurde, kam Benkeser auch in 7 der 13 Spiele zum Einsatz und stand viermal gar in der Startelf.

Diese Saison lief es für ihn in Stuttgart dagegen gar nicht. Noch ist der 21-Jährige in dieser Oberligarunde ohne Spielminute. Deshalb hat er sich nun entschieden, ab dem Sommer auf die Degerlocher Höhenluft zu verzichten und nach sechs Jahren zum Oberliga-Vierten ins Murrtal zu wechseln. Ein Abschied, über den er sagt: „Nach der langen Zeit bei den Kickers ist es schon schade, aber am Ende hat für mich nicht mehr viel zusammengepasst.“

In Backnang erhofft sich der Student der Wirtschaftswissenschaften an der Fernuni Hagen nun eine Art Neustart und sagt über seinen künftigen Verein: „In den Duellen gegen die Stuttgarter Kickers haben sie immer einen attraktiven Fußball gespielt.“ Einen, der zu seiner Spielweise passe. Hinzu komme die Nähe zu seinem Wohnort Waiblingen und dass er in der Region bleiben könne, in der er aufgewachsen sei, so der 1,84 Meter große Niklas Benkeser, der sich selbst am liebsten auf der defensiven Position im zentralen Mittelfeld sieht.

Marc Erdmann: „Fußballerisch wie menschlich eine absolute Bereicherung“

Eine Rolle, die Marc Erdmann dem vierten Zugang nach den beiden Stürmern Marco Rienhardt (1. CfR Pforzheim) und Marius Weller (SV Allmersbach) sowie Philipp Zentner (FC Astoria Walldorf, A-Jugend) durchaus zutraut: „Er antizipiert Spielsituationen sehr gut und ist im Spielaufbau immer anspielbar. Die fußballerische Ausbildung bei seinen bisherigen Vereinen wie dem VfB Stuttgart ist unverkennbar.“ Dass Benkeser bei den Kickers zuletzt nur im WFV-Pokal zum Zug kam, irritiert Erdmann nicht, denn: „Wir sind absolut überzeugt, dass er sein Potenzial bei der TSG beweisen wird und fußballerisch wie menschlich für uns eine absolute Bereicherung ist.“

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Erstellt:
19. Mai 2022, 06:00 Uhr

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