Oberliga-Abbruch wird zusehends wahrscheinlicher

Am 9. April soll vollends entschieden werden, ob in der fünften Liga in dieser Saison noch weiter gekickt wird. Eventueller Aufstieg in die Regionalliga sorgt für hitzige Diskussionen und großen Widerspruch.

Die Fußball-Oberliga Baden-Württemberg ist wegen der Corona-Pandemie bereits gestoppt. Nun droht gar der endgültige Abbruch und die Annullierung der Saison. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Die Fußball-Oberliga Baden-Württemberg ist wegen der Corona-Pandemie bereits gestoppt. Nun droht gar der endgültige Abbruch und die Annullierung der Saison. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Saison in der Fußball-Oberliga abgebrochen wird. Vollends entscheidet sich das aber erst am 9. April. Das ergab gestern eine Videokonferenz der beiden badischen Verbände und des württembergischen Verbandes mit den 21 Oberliga-Klubs. Klar wurde dabei, dass die Chancen auf eine Fortsetzung der Runde angesichts der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen mehr und mehr sinken. Fakt ist, dass es bis spätestens 9. Mai weiter gehen muss. So haben es der WFV und die badischen Verbände im Februar fest gelegt.

Weiter hieß es damals, dass die Saison annulliert wird, sollten nicht 75 Prozent der Teams wenigstens die Hälfte der Spiele absolviert haben. Derzeit hat die Oberliga nicht mal ein Drittel der Saison absolviert. Der Zwölfte TSG Backnang zum Beispiel hat 12 von ursprünglich 40 angesetzten Partien hinter sich. Spitzenreiter Freiberg hat es auf 13 und der Fünfte FC Nöttingen auf 11 Spiele gebracht.

Wird die Runde nun am 9. April abgebrochen, bedeutet das aber noch nicht das Aus für einen Aufstieg in die Regionalliga. Während der WFV Auf- und Abstieg in den Spielklassen ab der Verbandsliga abwärts ausgeschlossen hat, falls die Saison annulliert wird, steht für die Oberliga in Sachen Aufstieg eine Sonderregelung im Raum. Vor allem der SGV Freiberg und der Tabellenzweite Stuttgarter Kickers haben riesiges Interesse daran. Von anderen Vereinen ga es allerdings sehr heftigen Widerspruch gegen dieses Ansinnen. Bei den meisten der 22 Vereine der Regionalliga Südwest dürfte der Gedanke, dass es trotz Saisonannullierung einen Aufsteiger aus der Oberliga geben könnte, ebenfalls nicht viel Anklang finden. Denn kommt aus den Oberligen Rheinland-Pfalz/Saar, Hessen und Baden-Württemberg niemand hoch, reduziert sich in Liga vier die Zahl der Absteiger. Im günstigsten Fall von sechs auf drei.

TSG-Teammanager Isaak Avramidis sagt zur Aufstiegsfrage: „Ich würde mich für Freiberg und unseren Ex-Trainer Laki Sbonias wie für die Kickers freuen, frage mich aber, ob eine solche Ausnahmeregel gegenüber anderen Vereinen fair ist. Zum Beispiel den Klubs, denen in den Ligen drunter ein Aufstieg verweigert wird.“ Dabei denkt er auch an den benachbarten Bezirksligisten SV Unterweissach, der seine bisherigen acht Saisonspiele alle gewonnen hat. Eine eventuelle Lex Freiberg oder Lex Kickers darf der SVU für sich aber nicht erhoffen. Avramidis wäre es ohnehin am liebsten, „könnten wir die Vorrunde noch zu Ende spielen. Ein Abbruch wäre schade und würde ein komisches Gefühl hinterlassen.“

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Erstellt:
27. März 2021, 11:32 Uhr

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