Online-Marktplatz soll im Oktober starten

Atalanda-Geschäftsführer Roman Heimbold erläutert bei Infoveranstaltung, welche Möglichkeiten lokale Plattform bietet

Den stationären Einzelhandel direkt mit dem Online-Handel zu verbinden, ist das Ziel des künftigen lokalen Online-Marktplatzes der Walterichstadt. „Wir wollen die Bevölkerung dazu motivieren, in Murrhardter Geschäften einzukaufen und die vielfältigen Dienstleistungen zu nutzen. Viele wissen gar nicht, was es in unserer Stadt alles gibt“, sagte Elke Kleinknecht.

Mit dem neuen Online-Marktplatz soll möglichst ein digitales Abbild des gesamten Angebots in Murrhardt geschaffen werden. Seien es ganz konkrete Waren und Dienstleistungen einzelner Unternehmen und Geschäfte oder auch kulturelle und touristische Veranstaltungen. Archivfoto: F. Muhl

© Florian Muhl

Mit dem neuen Online-Marktplatz soll möglichst ein digitales Abbild des gesamten Angebots in Murrhardt geschaffen werden. Seien es ganz konkrete Waren und Dienstleistungen einzelner Unternehmen und Geschäfte oder auch kulturelle und touristische Veranstaltungen. Archivfoto: F. Muhl

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Sie ist seit Mitte Februar Projektleiterin für die Realisierung des Online-Marktplatzes. Alles Wichtige über dessen Möglichkeiten erfuhren zahlreiche Gewerbetreibende bei einem Infoabend der Stadtverwaltung in Kooperation mit der 2012 gegründeten Firma Atalanda GmbH aus Freilassing. „Wir wollen lokalen Anbietern eine digitale Heimat geben, damit die Kunden dort online bestellen können, denn viele recherchieren erst online, gehen dann ins Geschäft und kaufen offline“, verdeutlichte Geschäftsführer Roman Heimbold.

„Wir wollen eine Online-Stadt bauen und versuchen, möglichst viele Funktionen auf einer Plattform zu realisieren“, dafür sei Murrhardt „sehr gut aufgestellt“, fand Heimbold. In seinem Vortrag mit Präsentation zeigte er Einzelhändlern, Dienstleistern und Handwerkern im kleinen Saal der Festhalle auf, wie ein Online-Marktplatz aufgebaut ist und funktioniert. Um die Bereiche online und offline miteinander zu verbinden, habe Atalanda ein lokales Betriebssystem entwickelt. Es umfasst Transaktionen wie Produkte und Dienstleistungen, aber auch Gutscheine und Tickets für Veranstaltungen, eine Logistik mit Lieferung am selben Tag, eigenen Lieferdiensten und Abholstationen. Weiter gibt es Kommunikationsmöglichkeiten mit verschiedenen Funktionen wie Videos, Homepage- und Newsletter-Systemen, genauso wie Stellenanzeigen, zudem die Synchronisation von Warenbeständen und Terminen, Events und sozialen Medien.

Jeder lokale Anbieter erhalte „einen professionellen Online-Auftritt“, wofür die eigene Homepage die Eintrittskarte sei, betonte der Geschäftsführer. Im Zentrum stehe die Persönlichkeit des Unternehmers, darum seien Bilder von diesem und seiner Firma sehr wichtig. Genauso alle zentralen Infos von der Adresse über Dienstleistungen bis hin zu besonderen Veranstaltungen und Aktionen. Auf dem Online-Marktplatz präsentieren die Unternehmer individuell entweder nur Informationen über ihre Firma oder auch über ihre Angebote und Produkte, Dienstleistungen und Services, die entweder selbst eingestellt oder automatisiert integriert werden.

Dafür synchronisiert der Datentransformator Warenwirtschaftssysteme, Produktdatenpartner, Großhändler und Lieferanten. Für Dienstleister sind verschiedene Stufen der Terminvereinbarung möglich, dazu ein Team- und Zeitmanagement in Kooperation mit einem Partner. Gastronomen können ihre Speisekarten und tägliche Spezialangebote wie Mittagstisch einbinden. Weiter ist es möglich, Gutscheine zu hinterlegen und auf besondere Eigenschaften hinzuweisen, wie vegetarische und vegane Gerichte oder Barrierefreiheit. In Kürze wird über den Online-Marktplatz auch die Ausgabe von Stadtgutscheinen (Murrtalern) möglich, die bei allen teilnehmenden Geschäften gekauft und eingelöst werden können. Zudem haben Anbieter auch die Möglichkeit, eigene Gutscheine zu verkaufen. Überdies können bald Eintrittskarten für lokale Veranstaltungen verschiedenster Art direkt online gebucht und gekauft werden. Im Bereich Logistik kann der Kunde die lokalen Lieferungen seiner Bestellungen in Echtzeit verfolgen, wofür die Kuriere automatisch benachrichtigt werden. Dazu arbeitet Atalanda mit lokalen Unternehmen zusammen.

Im Bereich Kommunikation können Händler die Bestellungen mit einem individuellen Video im Sinne einer Bestätigung versehen und darin noch Tipps geben. Kunden haben Gelegenheit, sich im „digitalen Schaufenster“, in dem die Anbieter Inhalte ihres Online-Profils im Geschäft darstellen, über die Top-Angebote der Anbieter und des Online-Marktplatzes informieren. Dafür wird ein Display benötigt, das über eine HD-Auflösung und einen entsprechenden Anschluss verfügen muss, die Mindestvertragslaufzeit beträgt drei Monate. „Dessen Dynamik bereichert die Schaufensterdekorationen und ermöglicht den direkten Kontakt zu Passanten“, so Heimbold.

In Kürze gibt es auch ein automatisches Newsletter-System für den Versand erstellter E-Mails auf Stadt- und Anbieterebene. Deren Inhalte werden aus den Infos zusammengestellt, die die Anbieter auf dem Online-Marktplatz präsentieren. Zudem wird Atalanda bald auch automatisch eigene Homepages für die Anbieter unter deren eigener Adresse aus den bestehenden Daten generieren.

Um die Aktivitäten dort auszuwerten und zu verbessern, erhalten die Anbieter alle 14 Tage eine Feedback-E-Mail über die Anzahl der Besucher, die Qualität von Profil und Produktdaten sowie die Aktivitäten der Kollegen. „Die Zahlungsabwicklung übernimmt Atalanda“, die Auszahlung erfolge immer montags drei Wochen nach dem Kauf wegen des 14-tägigen Rückgaberechts, hinzu komme eine Woche Kulanz. Kunden haben verschiedene Zahlungsmöglichkeiten von Kreditkarte über PayPal bis zur Direktzahlung per Bankkonto.

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Erstellt:
14. Juni 2019, 06:00 Uhr

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