Vereine sehnen Entscheidung herbei

Weiter für viel Gesprächsstoff sorgt der Umgang mit der laufenden Saison im Amateurfußball. Während die Landesverbände in anderen Sportarten bereits Nägel mit Köpfen gemacht haben, zögern die Verantwortlichen der Kicker in Württemberg noch.

Die Deutschlandkarte mit den Entscheidungen der Fußballlandesverbände gleicht derzeit einem Flickenteppich. Grafik: Fupa/J. Bauer

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Die Deutschlandkarte mit den Entscheidungen der Fußballlandesverbände gleicht derzeit einem Flickenteppich. Grafik: Fupa/J. Bauer

Von Heiko Schmidt

In Deutschland gibt es insgesamt 21 Fußballlandesverbände. Diese kochen wie in der Politik teilweise ihr eigenes Süppchen, so auch im Umgang mit der coronabedingten Pause. Einige Landesverbände haben schon seit Wochen die laufende Saison abgebrochen, andere hingegen zögern und warten noch ab. Zu den Letztgenannten gehört der Württembergische Fußballverband (WFV). Voraussichtlich am kommenden Freitag soll der Beirat entscheiden, ob eine Fortsetzung der laufenden Spielzeit und damit eine sportliche Wertung noch realistisch ist oder ob die Meisterschaftsrunden annulliert werden. Die betreffende Videokonferenz ist am späten Nachmittag beziehungsweise frühen Abend geplant. „Dort wird aber nur für die Verbandsliga und abwärts entschieden“, macht Arne Bauer, Mitarbeiter Kommunikation beim WFV, klar. Bauer ergänzt jedoch: „Es kann nicht versprochen werden, dass es am Freitag auch eine Entscheidung geben wird.“ Schließlich wollen sich die Verbandsverantwortlichen die Möglichkeit offenhalten, vielleicht doch noch den Spielbetrieb bei eventuellen Coronalockerungen fortsetzen zu können. Davon ist jedoch derzeit nicht auszugehen.

Die Vereine hingegen sehnen sich endlich eine Entscheidung des WFV herbei. „Es muss jetzt eine klare Aussage kommen“, spricht Markus Gentner das aus, was viele Amateurfußballer der Region erwarten. Der Trainer der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach, die im Tabellenmittelfeld der Kreisliga A 2 jenseits von Gut und Böse steht, hofft auf ein Ende des langen Wartens. „Dann kann man sich voll und ganz auf die neue Saison konzentrieren und dafür planen“, so der frühere Abwehrspieler der SG Sonnenhof Großaspach. Der 43-Jährige sagt: „Allen wird man es nicht recht machen können.“ Damit meint er, dass es für die Tabellenführer jeder Liga „bitter und richtig ärgerlich“ wäre, wenn die Saison abgebrochen und annulliert wird. Somit gäbe es keine Auf- und Absteiger. „Ein Schnitt sollte aber nun gemacht werden“, sagt Markus Gentner. Wie sieht es bei anderen Landesverbänden aus?

Saisonabbruch: Schon 13 Landesverbände haben bereits die Saison 2020/2021 der Amateurfußballer abgebrochen oder haben dies vor. Die erste Entscheidung gab es dabei am 4. März in Hamburg. Es zogen nach: Schleswig-Holstein (10. März), Sachsen-Anhalt (15. März), Südwest (25. März), Saarland (26. März), Rheinland (27. März), Brandenburg (29. März) und Niedersachsen (31. März). Hessen hatte am 27. März entschieden. Der Verbandsvorstand verkündet dies aber erst nach einem formalen Umlaufverfahren offiziell. In Thüringen wurde der Saisonabbruch bereits eingeleitet, die Verkündung soll am 19. April erfolgen. In Berlin ist eine Entscheidung für Ende April angedacht. Nach einer Abstimmung der Vereine und dem großflächigen Wunsch eines Abbruchs wurde dieser bereits formal eingeleitet. Auch in Bremen wird der Saisonabbruch vorbereitet. Dieser soll zwischen dem 12. und 18. April verkündet werden. Eingeleitet ist die Beendigung der laufenden Spielzeit ebenfalls in Sachsen. Die Mitteilung darüber ist am 17. April anvisiert.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Am Niederrhein ist zwar noch nichts entschieden, aber die jüngste Entwicklung der Coronalage lässt eine Annullierung der Saison näher rücken. Sofern in Mecklenburg-Vorpommern eine reelle Chance auf eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs bestehe, würde diese auch angenommen werden. Am 29. März empfahl der Krisenstab allerdings einen vorzeitigen Abbruch. In Westfalen ist noch nichts entschieden. Es steht und fällt alles mit den Coronaschutzverordnungen der Bundesregierung. Das trifft auch auf Südbaden zu. In Baden ist eine Entscheidung in dieser Woche geplant. 40 Prozent der Vereine sprachen sich für eine sportliche Entscheidung aus, 35 Prozent bevorzugten eine sofortige Beendigung der Saison. Offen ist, wie es am Mittelrhein weitergeht. Auch dort beschäftigen sich die Verantwortlichen weiterhin intensiv mit allen Fragen und Optionen rund um den Spielbetrieb. In Bayern werden die Hoffnungen auf eine Fortsetzung des Amateurspielbetriebs nicht so schnell aufgegeben und auf weitere Öffnungsschritte gesetzt. Eine Entscheidung fällt voraussichtlich erst am 3. Mai. In Bayern ist die Lage im Amateurfußball besonders, da dort die Saison 2019/2021 gespielt wird. Das heißt, es gab im Sommer vergangenen Jahres dort keinen Saisonabbruch.

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Erstellt:
7. April 2021, 06:00 Uhr

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