Stellenabbau bei Bosch
Wo will der Konzern die Jobs abbauen?
Der Autozulieferer Bosch reagiert auf die Krise in der Automobilindustrie mit einem drastischen Sparprogramm. Bis 2030 sollen weltweit rund 13.000 Stellen wegfallen. Welche Standorte sind betroffen?

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Weitere 13.000 Stellen sollen wegfallen.
Von Lukas Böhl
Die Nachfrage in der Automobilbranche stagniert, der Dieselanteil sinkt weltweit, und gleichzeitig steigen die Kosten für Transformation und neue Technologien. Bosch-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Stefan Grosch betont, man müsse „dringend an der Wettbewerbsfähigkeit im Mobility-Bereich arbeiten“. Ziel sei es, die Kosten um 2,5 Milliarden Euro jährlich zu senken. Die Gewerkschaft IG Metall kritisierte die Pläne scharf. Ein Personalabbau in dieser Größenordnung ohne Standortgarantien sei ein „sozialer Kahlschlag“ und zerstöre Vertrauen, erklärte Gesamtbetriebsratschef Frank Sell.
Diese Standorte sind betroffen
- Betroffen: Entwicklung, Vertrieb, Verwaltung sowie das Werk für Antriebskomponenten (Sparte Power Solutions).
- Geplante Streichungen: rund 3.500 Stellen, davon 1.500 direkt im Werk.
- Zeitplan: bis Ende 2030.
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- Betroffen: Verwaltung, Vertrieb, Einkauf, Entwicklung.
- Geplante Streichungen: rund 1.750 Stellen.
- Zeitplan: bis Ende 2030.
- Maßnahme: Produktion für Verbindungstechnik wird komplett eingestellt.
- Betroffen: rund 560 Beschäftigte.
- Zeitplan: bis Ende 2028.
- Hinweis: andere Bosch-Tochterfirmen am Standort nicht betroffen.
- Betroffen: Vertrieb, Einkauf, Verwaltung, Entwicklung, Fertigung.
- Geplante Streichungen: rund 1.550 Stellen.
- Hintergrund: Hier werden elektrische Kleinantriebe gefertigt.
- Zeitplan: bis Ende 2030.
Kommentar: Ein Technologie-Riese verliert seine Größe
- Betroffen: vor allem das Nutzfahrzeug-Geschäft, das stark vom Rückgang des Dieselmarkts leidet.
- Geplante Streichungen: rund 1.250 Stellen.
- Zeitplan: bis Ende 2030.
Bosch hat bereits seit Ende 2023 mehrere Abbauprogramme gestartet, allein in Deutschland wurden bisher 9.000 Stellen im Bereich Mobility kommuniziert. Ende 2024 beschäftigte der Konzern weltweit knapp 418.000 Menschen, davon über 129.000 in Deutschland. Nun fallen noch einmal weitere 13.000 Jobs weg.