Nahost-Konflikt
Airlines reagieren, Auswärtiges Amt warnt vor Reisen
Die Lage in Nahost spitzt sich zu – Flüge werden gestrichen, Warnungen verschärft – was jetzt zu beachten ist.

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Zahlreiche Fluggesellschaften streichen ihre Routen in den Nahen Osten. Welche Reisewarnungen gelten aktuell?
Von Leroy Behrens
Nach dem israelischen Luftwaffenangriff auf iranische Militär- und Nuklearanlagen, bei dem unter anderem der Kommandeur der Revolutionsgarden, General Hossein Salami, ums Leben kam, hat sich die Lage im Nahen Osten dramatisch zugespitzt.
Infolge des Angriffs haben zahlreiche internationale Fluggesellschaften ihre Routen umgeleitet oder Flüge gestrichen. Die Bundesagentur für Luftfahrt warnt unterdessen vor möglichen Luftraumsperrungen im Iran, Irak und Jordanien.
Gleichzeitig verschärfte das Auswärtige Amt angesichts der anhaltenden militärischen Eskalationen und wachsenden Spannungen seine Reisewarnungen für mehrere Staaten der Region deutlich.
Welche Reisewarnungen gelten aktuell?
Israel: Das Auswärtige Amt warnt eindringlich vor Reisen in das gesamte israelische Staatsgebiet – einschließlich Tel Aviv, Jerusalem und Eilat. Deutsche Staatsbürger werden aufgefordert, geplante Aufenthalte abzusagen und – sofern vor Ort – das Land auf sicherem Weg zu verlassen.Auch für die palästinensischen Gebiete – insbesondere den Gazastreifen und das Westjordanland – gilt eine ausdrückliche Ausreiseempfehlung. Die Lage sei dort „extrem unberechenbar“, so das Auswärtige Amt.
Libanon: Vor Reisen in den Süden des Landes, in die Bekaa-Ebene, das Gouvernorat Baalbek-Hermel, das Grenzgebiet zu Syrien sowie in alle palästinensischen Flüchtlingslager und die südlichen Vororte von Beirut wird gewarnt. Auch von Reisen in andere Landesteile Libanons rät das Auswärtige Amt dringend ab
Iran: Auch für den Iran wird die Lage zunehmend kritisch eingeschätzt. Deutsche Staatsbürger sollen das Land „unverzüglich“ verlassen. Die diplomatischen Beziehungen gelten als angespannt, das Risiko von willkürlichen Festnahmen oder plötzlichen Grenzschließungen ist laut Bundesregierung hoch.
Jemen: Aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs und der Angriffe der Huthi-Miliz auf internationale Schiffe spricht die Bundesregierung eine doppelte Warnung aus: Alle Deutschen sollen das Land verlassen. Auch von einer Durchfahrt durch das Rote Meer – sei es privat oder kommerziell – wird dringend abgeraten.
Reisewarnung für Türkei und Ägypten?
Türkei und Ägypten: Von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zu Irak und zu Syrien in den Provinzen Şanlıurfa und Mardin und von Reisen in die Provinzen Sırnak und Hakkâri wird dringend abgeraten. Während für die Türkei keine formelle Reisewarnung ausgesprochen wurde, mahnt das Auswärtige Amt dennoch zur Vorsicht. Hintergrund sind regierungskritische Proteste, pro-palästinensische Demonstrationen sowie die Gefahr willkürlicher Festnahmen – etwa auf Basis sozialer Medienaktivität.
Auch für Ägypten gilt keine generelle Warnung, allerdings wird von Reisen in den Nordsinai und die Grenzregion zu Israel abgeraten. Hier besteht weiterhin eine Gefahr durch terroristische Anschläge.