Hunderte von Artikeln
Aldi und Lidl senken Preise spürbar
Vor allem Milchprodukte könnten jetzt günstiger werden – und andere Supermärkte ziehen nach. Für Verbraucher lohnt sich ein Vergleich.

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Konkurrenzkampf zwischen Aldi und Lidl.
Von Michael Maier
Nach Jahren steigender Preise gibt es endlich einmal gute Nachrichten für Verbraucher: Die großen Einzelhandelsketten in Deutschland haben umfangreiche Preissenkungen angekündigt. Lidl macht den Anfang mit der größten Preissenkung seiner Geschichte - über 500 Produkte werden dauerhaft günstiger, teilweise um bis zu 35 Prozent.
Aldi zog nur wenige Stunden nach der Ankündigung von Lidl nach und verwies darauf, dass man bereits in diesem Jahr die Preise für 1.000 Waren dauerhaft gesenkt habe. Weitere 100 Produkte sollen jetzt folgen. Daneben haben auch Rewe und Penny angekündigt, die Preise über alle Warengruppen bei vergleichbaren Artikeln zu senken.
Preise bei Lidl und Aldi
Die Lidl-Preissenkungen betreffen das gesamte Sortiment - von Grundnahrungsmitteln bis zu Süßigkeiten. Konkrete Beispiele sind Wassermelonen (1,30 Euro günstiger), Bratwürstchen (40 Cent) und Hafermilch (10 Cent günstiger).
Konkurrenzkampf Lidl-Aldi
Handelsexperten sehen als Hauptgrund für die Preissenkungen den Kampf um Marktanteile zwischen Lidl und Aldi. Die schwierige Wirtschaftslage sei eher vorgeschoben. Besonders bei Milchprodukten könnten Verbraucher mit deutlichen Preissenkungen rechnen, heißt es.
Verbraucherschützer begrüßen die Entwicklung grundsätzlich, weisen aber darauf hin, dass die Lebensmittelpreise seit 2020 um mehr als 36 Prozent gestiegen sind. „Auch wenn die Preise jetzt gesenkt werden, zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher immer noch deutlich mehr für Lebensmittel als vor einigen Jahren“, betont Armin Valet von der Verbraucherzentrale der „Hamburger Morgenpost“.
Als Inflationstreiber seit 2021 sehen Beobachter vor allem die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg. Beide Faktoren haben nachhaltig Kaufkraft und Wohlstand gekostet.
Lebensmittelinflation seit 2021
- Speisefette und Speiseöle: +64,3%
- Brot und Getreideerzeugnisse: +37,4%
- Fleisch und Fleischwaren: +35,4%
- Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren: +31,5%
- Molkereiprodukte und Eier: +31,9%
- Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte: +29,5%
- Mineralwasser, Limonaden und Säfte: +29,0%
- Kaffee, Tee und Kakao: +24,8%
- Gemüse: +21,3%
- Obst: +16,1%
- Quelle: Verbraucherzentrale
Die Preissenkungen sollen laut den Unternehmen keine kurzfristige Werbeaktion sein, sondern eine strategische Entscheidung mit langfristiger Wirkung. Für Verbraucher bedeutet das: Es lohnt sich, Preise zu vergleichen und die Entwicklungen im Einzelhandel aufmerksam zu verfolgen.