Alle freuen sich riesig, dass es losgeht

Der HC Oppenweiler/Backnang startet am kommenden Samstag mit der Heimbegegnung gegen den TSB Horkheim in die Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga. Die Handballer aus dem Murrtal streben zumindest das Erreichen der Zwischenrunde an.

Jakub Strýc (beim Wurf) will sich mit dem HC Oppenweiler/Backnang bei der Aufstiegsrunde mächtig ins Zeug legen. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Jakub Strýc (beim Wurf) will sich mit dem HC Oppenweiler/Backnang bei der Aufstiegsrunde mächtig ins Zeug legen. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Die Vorfreude bei den Handballern des HC Oppenweiler/Backnang ist sehr groß. Am kommenden Samstag um 20 Uhr nimmt der Drittligist den Spielbetrieb wieder auf. In einer Aufstiegsrunde geht es um den Sprung in die Zweite Bundesliga. Und zum Auftakt gibt es einen Knüller: die 44. Auflage des württembergischen Handballduells gegen den TSB Horkheim. Wer gewinnt, unterstreicht seine Ambitionen auf den Einzug in die Zwischenrunde der besten acht Teams.

14 von 72 Mannschaften aus den vier Staffeln der Dritten Liga spielen in der Aufstiegsrunde mit. In zwei Siebenergruppen werden acht Teilnehmer für die Finalpartien ermittelt, in denen die beiden Aufsteiger in die zweite Liga ausgespielt werden. Sowohl der HCOB als auch der TSB Horkheim haben ihre Ambitionen geäußert, in der Süd-Gruppe einen der ersten vier Plätze zu erreichen. Zwangsläufig steht bereits am kommenden Samstag eine Menge auf dem Spiel: Weil insgesamt nur sechs Begegnungen gespielt werden, hat jede einzelne Partie einen gewissen Endspielcharakter.

Die Nachricht, dass der HCOB für die Spiele um den Aufstieg meldet, löste positive Resonanz aus. Die Vorfreude auf die Spiele ist im Umfeld zu spüren, viele Fans werden die Begegnungen – weil sie wegen des Coronazuschauerausschlusses nicht in die Halle können – im Livestream verfolgen. Besonders positiv wirkte sich die Nachricht auf die Sportler aus. „Die Stimmung hat sich gewandelt, seitdem feststeht, dass wir wieder in den Spielbetrieb kommen“, berichtet HCOB-Coach Matthias Heineke. Nicht, dass es die Murrtaler in den Trainingseinheiten gemütlich angehen hatten lassen – aber nun ist wieder ein konkretes Ziel vor Augen. Und derzeit steigt die Anspannung sowieso, „weil es nur noch ein paar Tage bis zum Derby sind. Alle freuen sich riesig, dass es nun losgeht. Wir sind guter Dinge.“

Der Trainer sagt zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen: „Für unseren Verein und unsere Mannschaft ist das eine riesige Chance.“ Die 14 Mannschaften, die sich klar zu ihren sportlichen Ambitionen bekennen, sind in einer Runde beisammen, „und wir sind ein Teil davon. Wir können uns jede Woche mit super Mannschaften aus den Staffeln Süd und Mitte messen.“ Das bietet die Chance zum Lernen und zur Weiterentwicklung. Aber nicht nur. Die Murrtaler wollen sportliche Erfolge einfahren und Partien gewinnen. Trainer Heineke sagt: „Unser Ziel muss es sein, auch Spiele gegen Mannschaften aus dem Norden zu bestreiten.“ Bedeutet, weil das erst in der Zwischenrunde möglich ist, ein Platz unter den ersten vier Teams soll her. Wohl wissend, dass alle Mannschaften das gleiche Ziel haben – und das Potenzial. Die Gruppe Süd gilt als ausgeglichen. Oft wird die Tagesform entscheiden.

Damit die beim HCOB stimmt, haben die Murrtaler gewissenhaft trainiert. „Die Vorbereitung lief in Summe sehr gut“, sagt Coach Matthias Heineke. Bis Januar wurde kontaktfrei trainiert, „da haben wir viel technisch und individuell gearbeitet“. Dann wurde ein Testkonzept eingeführt, „seither kann auch wieder mit Kontakt trainiert werden. Wir haben uns immer mehr gesteigert. Seit fünf, sechs Wochen sind wir voll im Training drin und haben auch Testspiele absolviert.“ Zwei waren erfolgreich, gegen den HBW II und die Rhein-Neckar Löwen II gab es Siege. Die Pleite gegen die SG Pforzheim/Eutingen war ein Rückschlag, gilt aber als abgehakt. Das Fazit von Trainer Matthias Heineke: „Inzwischen haben wir den gleichen Stand wie in den letzten zwei Wochen einer normalen Vorbereitung in einem Sommer. Deswegen sind wir jetzt absolut topfit und bereit für nächsten Samstag.“

Dass es in Spiel eins gegen den alten und ewigen Rivalen aus Horkheim geht, findet Matthias Heineke einfach super: „Das ist natürlich der absolute Klassiker. Besser kann es zum Start nicht losgehen. In keinem anderen Spiel ist in den vergangenen Jahren so viel Derbyatmosphäre drin gewesen, besonders bei den Heimspielen von uns.“ Sportlich betrachtet ist eine Prognose über den Spielausgang kaum möglich. Trainer Heineke hat Respekt vor dem Rivalen: „Die Horkheimer sind ein Topgegner, sie waren in den letzten Jahren immer vor uns.“ Aber der Coach sieht auch Chancen, denn „sie sind leistungsmäßig ziemlich auf Augenhöhe mit uns. Deshalb wird das ein richtig knappes Spiel. Und wir hoffen, dass wir mit einem Sieg starten können.“

Dass keine Zuschauer aufgrund der Coronabestimmungen dabei sein können, findet niemand gut. Es ist im Sinne dessen, dass überhaupt wieder gespielt werden kann, aber hinzunehmen. Ein kleiner Trost ist, dass alle Begegnungen der Aufstiegsrunde live auf Sportdeutschland.TV übertragen werden. Coach Matthias Heineke sagt: „Ich wünsche mir, dass alle einschalten. Wir freuen uns über jeden, mit dem wir wenigstens danach darüber sprechen können. Es hilft uns ungemein zu wissen, dass alle interessiert sind und uns vor dem Bildschirm die Daumen drücken.“

Wichtige Informationen zur Aufstiegsrunde

Mit dem württembergischen Duell gegen den TSB Horkheim starten die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang am kommenden Samstag (20 Uhr) in die Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga. Mindestens sechs Spiele, vielleicht auch acht oder gar zehn Begegnungen stehen vor dem Handballteam aus dem Murrtal.

Alle 72 Drittligisten hatten die Möglichkeit, sich zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zu melden. 14 Teams machten davon Gebrauch, sie spielen um zwei Plätze in der Zweiten Bundesliga. Die anderen Drittligisten sind allerdings noch nicht zwangsläufig in der Sommerpause: Weitere 22 Teams treten in einem Wettbewerb an, in dem Teilnehmerplätze an der ersten Hauptrunde um den DHB-Pokal ausgespielt werden. 36 Vereine wollen erst in der kommenden Saison ab August wieder um Punkte spielen. Absteiger aus der Dritten Liga gibt es nicht.

In der Nordstaffel spielen der HC Empor Rostock, der 1. VfL Potsdam, der VfL Eintracht Hagen, der HC Eintracht Hildesheim, der TuS Vinnhorst, der MTV Braunschweig und der TuS Spenge. Im Süden trifft der HC Oppenweiler/Backnang auf den TV 08 Willstätt, den TuS 04 Dansenberg, den VfL Pfullingen und den TSB Horkheim – allesamt „alte Bekannte“. Hinzu kommen die HSG Hanau und die HSG Krefeld Niederrhein. Gegen diese Klubs tritt der HCOB erstmals an.

Die Teams wurden in zwei Siebenergruppen eingeteilt, nach geografischen Gesichtspunkten. Jedes Team spielt dreimal zu Hause und dreimal auswärts. Dann ziehen die besten vier Mannschaften beider Gruppen in die Zwischenrunde ein. Dabei spielen die Ersten gegen die Vierten und die Zweiten gegen die Dritten, jeweils aus der anderen Gruppe. Die vier Sieger der Zwischenrunde bestreiten die zwei Finalspiele. Die Gewinner steigen auf.

Die Klubs aus dem Norden seien in der Spitze stärker. Fakt ist, dass Vereine wie Rostock, Hagen, Potsdam, Vinnhorst oder Hildesheim weitestgehend unter Profibedingungen arbeiten. Insofern sind sie favorisiert. Individuell dürfte Hagen am stärksten besetzt sein. In der Südgruppe lastet die größte Erwartungshaltung vermutlich auf der HSG Krefeld Niederrhein.

Alle Begegnungen werden im Internet auf Sportdeutschland.TV übertragen. Tickets kosten 4,50 Euro pro Spiel.

Auf die Aufstiegsrunde stimmt der HCOB bei der neuen Ausgabe vom Clubhaus.TV, die ab dem heutigen Donnerstag um 20 Uhr auf dem YouTube- und Facebook-Kanal des HCOB zu sehen ist, ein. Als Studiogäste begrüßt Moderator Alexander Hornauer den neuen Backnanger Oberbürgermeister Maximilian Friedrich und Teammanager Jonas Frank.

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Erstellt:
8. April 2021, 06:00 Uhr

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