Neue Forschung zu Pompeji

Archäologen finden Hinweise auf Besiedlung nach Vulkanausbruch

Einst war Pompeji ein Juwel im Imperium Romanum, bis der Vesuv 79 . Chr. der Pracht ein Ende setzte. Archäologen stoßen immer wieder auf neue begrabene Schätze.

Antike Gebäude in Pompeji mit dem Vesuv im Hintergrund. Der Vulkan Vesuv brach im Jahr 79 n. Chr. aus und bedeckte die Stadt Pompeji mit Asche.

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Antike Gebäude in Pompeji mit dem Vesuv im Hintergrund. Der Vulkan Vesuv brach im Jahr 79 n. Chr. aus und bedeckte die Stadt Pompeji mit Asche.

Von Markus Brauer/AFP

Bei Ausgrabungen in Pompeji haben Archäologen neue Hinweise auf eine Wiederbesiedlung der antiken römischen Stadt nach der Zerstörung durch einen Vulkanausbruch gefunden.

 Wie die Leiter der Ausgrabungsstätte in der Nähe von Neapel, Gabriel Zuchtriegel, mitteilt, habe es sich aber eher um eine „informelle Siedlung“ gehandelt, „in der die Menschen unter prekären Bedingungen lebten, ohne die für eine römische Stadt typische Infrastruktur und Dienstleistungen“.

Obere Stockwerke der verschütteten Häuser wieder bewohnt

Die Archäologen gehen davon aus, dass vor allem Überlebende in die Trümmer von Pompeji zurückkehrten, die es sich nicht leisten konnten, sich an einem anderen Ort ein neues Leben aufzubauen. Hinzu kamen demnach Menschen, die auf der Suche nach einem neuen Wohnort oder wertvollen Funde in den Ruinen waren.

Wieder bewohnt wurden den Angaben zufolge vor allem die oberen Stockwerke der alten Häuser. Die verschütteten ehemaligen Erdgeschosse wurden demnach zu Kellern umgebaut, in denen Öfen und Mühlen betrieben wurden.

„Favela inmitten der Ruinen des einstigen Pompeji

„Dank der neuen Ausgrabungen ist das Bild nun klarer“, erklärte Zuchtriegel. In der Zeit nach dem Vulkanausbruch sei Pompeji nicht mehr wirklich eine Stadt gewesen, sondern eher „eine prekäre und graue Agglomeration, eine Art Lager, eine Favela inmitten der noch erkennbaren Ruinen des einstigen Pompeji“.

Hinweise auf eine Wiederbesiedlung der Stadt habe es zwar schon in der Vergangenheit gegeben, der Fokus der Archäologen habe bisher aber darauf gelegen, „die farbenfrohen Fresken freizulegen und die noch intakten Häusern Pompejis zu erhalten“. Dabei seien „die schwachen Spuren der Wiederbesiedlung buchstäblich beseitigt und oft ohne jegliche Dokumentation weggefegt“ worden, bedauerte der Leiter der Ausgrabungsstätte.

Pompeji wurde im Jahr 79 n. Chr. bei einem Ausbruch des nahegelegenen Vulkans Vesuv verschüttet, durch die Vulkanasche aber ungewöhnlich gut konserviert. Seit 1997 gehören die archäologischen Überreste der Stadt zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Ausgrabungsstätte nahe Neapel gehört zu den beliebtesten Touristenzielen in Italien - nur das Kolosseum in Rom hat noch mehr Besucher.

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Erstellt:
7. August 2025, 20:04 Uhr
Aktualisiert:
7. August 2025, 20:11 Uhr

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