Aspachs Kader füllt sich Stück für Stück

Fußball-Regionalligist SG Sonnenhof verpflichtet mit dem früheren Bundesliga-Spieler Sandro Sirigu und dem jungen Darius Held die Zugänge fünf und sechs. Diese Woche sollen bei dem Verein aus dem Fautenhau noch weitere neue Fußballer folgen.

In seiner Heidenheimer Zeit bewies Sandro Sirigu (rechts) seine Zweikampfstärke in Duellen gegen Aspachs Fußballer wie Shqiprim Binakaj. Künftig stellt der gebürtige Ulmer seine Erfahrung aus fast 100 Erst- und Zweit- sowie 120 Drittliga-Spielen der SG Sonnenhof zur Verfügung. Fotos: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Becher

In seiner Heidenheimer Zeit bewies Sandro Sirigu (rechts) seine Zweikampfstärke in Duellen gegen Aspachs Fußballer wie Shqiprim Binakaj. Künftig stellt der gebürtige Ulmer seine Erfahrung aus fast 100 Erst- und Zweit- sowie 120 Drittliga-Spielen der SG Sonnenhof zur Verfügung. Fotos: A. Becher

Von Uwe Flegel

„Wir müssen schauen, dass wir den Kader Stück für Stück vollkriegen“, urteilte Großaspachs Trainer Hans-Jürgen Boysen nach dem 0:0 im Testspiel am Dienstagabend gegen den Oberligisten Stuttgarter Kickers. Zwei der noch offenen zehn Planstellen hat der Fußball-Regionalligist bereits tags drauf geschlossen. Mit Darius Held sowie Ex-Bundesliga-Spieler Sandro Sirigu wurden zwei Akteure verpflichtet, die auf beiden Außenbahnen eingesetzt werden können. Wobei sich sowohl der vom bayrischen Regionalligisten FC Memmingen kommende Held wie der zuletzt bei Drittliga-Mitabsteiger Chemnitzer FC aktive Sirigu auf den defensiven Positionen wohler fühlen. Beide unterschrieben bei der SG Sonnenhof jeweils einen Zweijahresvertrag.

Im Testspiel gegen die Kickers standen den sechs Probe- und vier Jugendspielern gerade mal acht Akteure gegenüber, die bei der SG für den Regionalliga-Kader eingeplant sind. Das auch, weil mit Özgür Özdemir, Nils Anhölcher sowie Ken Gipson gleich drei Akteure noch nicht richtig fit waren und die A-Jugendlichen David Nreca-Bisinger sowie Flavio Santoro pausieren durften.

Seit gestern hat Hans-Jürgen Boysen nun ein wenig mehr Auswahl. Und: Mit Sandro Sirigu weist einer der zwei Neuen nicht nur viel Erfahrung, sondern auch die Referenz von fast 100 Erst- und Zweitliga-Partien für Darmstadt 98 auf. SG-Sportdirektor Joannis Koukoutrigas freut sich: „Mit Sandro Sirigu konnten wir einen weiteren wichtigen Eckpfeiler für unsere Mannschaft verpflichten.“ Der gebürtige Ulmer kann auf der rechten und der linken Außenbahn sowohl offensiv als auch defensiv spielen. Hinzu kommt, dass der 31-Jährige eine Führungsrolle im neuen Team übernehmen soll. Koukoutrigas ist deshalb stolz darauf, dass „wir ihn von unserem Konzept auf und neben dem Platz überzeugen konnten“. Noch wichtiger aber ist dem Aspacher Sportchef, dass der zuletzt für den Drittliga-Mitabsteiger Chemnitz aktive Sirigu „neben seinen fußballerischen Qualitäten auch noch eine ganze Menge an Erfahrung nach Aspach mitbringt, die für uns in der neuen Saison sehr wichtig sein wird“.

Ex-Erstliga-Spieler Sirigu weiß, welche Erwartungen die SG Sonnenhof an ihn hat.



Der Spieler selbst weiß, welche Hoffnungen der Verein mit seiner Person verbindet: „Ich kenne die SG Sonnenhof Großaspach sehr gut, weiß, was mich hier erwartet und möchte mich schnellstmöglich einbringen, damit wir gemeinsam eine erfolgreiche Runde spielen.“

Der zweite Neue, dessen Verpflichtung gestern in trockene Tücher gebracht wurde, ist mit Darius Held einer der sechs Gastspieler vom Dienstagabend. Dabei zeigte der 1,78 Meter große Außenverteidiger, der auf der rechten Seite zu Hause ist, jedoch auch hinten links spielen kann, eine ordentliche Leistung. Deshalb ist es auch nicht die ganz große Überraschung, dass der 21-Jährige eine Zukunft im Fautenhau hat. Zumal Held bereits in den ersten Trainingseinheiten dieser Saison schon an Bord war.

In der Jugend spielte der Junge von der Ostalb unter anderem für den VfB und Heidenheim, ehe es im Sommer 2017 in die Regionalliga nach Bayern ging. Nun ist der Mann, der mit 21 Jahren bereits den Bachelorabschluss in Sportökonomie in der Tasche hat, zurück im Schwabenland und freut sich, „dass es nun endlich offiziell ist und ich in Zukunft für die SG auflaufen werde. Der Umgang hier miteinander und die Philosophie des Klubs haben mich von Beginn an überzeugt und dazu bewegt, dass ich hier meinen nächsten Schritt machen möchte.“

Koukoutrigas ist ebenfalls zufrieden, einen Haken hinter die Verpflichtung setzen zu können, und lobt Held: „Er ist spielerisch als auch menschlich ein absoluter Gewinn für uns und hat bereits in seinen ersten Trainingseinheiten sowie beim gestrigen Testspiel einen super Eindruck hinterlassen.“ Auf die Frage, ob es in den nächsten Tagen noch weitere Zugänge gibt, schweigt Aspachs Vorstandsmitglied und lächelt gleichzeitig vielsagend. Schließlich weiß er um den Wunsch seines Trainers, den noch dünnen Kader bis zum WFV-Pokal-Viertelfinalduell kommenden Mittwoch beim VfB Stuttgart II Stück für Stück vollzukriegen.

Trägt das SG-Trikot nicht mehr als Gastspieler, sondern als festes Kadermitglied: Darius Held.

© Alexander Becher

Trägt das SG-Trikot nicht mehr als Gastspieler, sondern als festes Kadermitglied: Darius Held.

Ein Routinier und ein Talent

Sandro Sirigu (31) war in der Jugend fast ausschließlich beim SSV Ulm am Ball. Dort kam er bereits als A-Jugendlicher unter dem heutigen Co-Trainer des deutschen Nationalteams Marcus Sorg in der Oberliga zum Einsatz. Nach zweieinhalb Jahren und einem Aufstieg wechselte der Verteidiger im Januar 2009 zum Regionalliga-Rivalen SC Freiburg, bei dem er zum erweiterten Bundesliga-Kader zählte, aber nur in der U 23 spielte. Vom Breisgau ging es im Sommer 2010 für drei Jahre zum 1. FC Heidenheim, danach für sechs Jahre zu Darmstadt 98 und zuletzt für sechs Monate zum Chemnitzer FC. Mit 31 Jahren blickt der gebürtige Ulmer unter anderem auf 36 Erst-, 60 Zweit- sowie 120 Drittliga-Spiele zurück.

Darius Held (21 Jahre) stammt von der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach. In der Jugend kickte er danach beim VfB Stuttgart, dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Heidenheim. Vom FCH ging es nach der A-Jugend zum bayrischen Regionalligisten Spvgg Bayreuth. Beim Ex-Zweitligisten absolvierte er in zwei Jahren 37 Partien und studierte in Bayreuth zusätzlich Sportökonomie. Nach einem halben Jahr Pause stieg der Abwehrspieler im Januar 2020 beim bayrischen Regionalligisten FC Memmingen wieder ein, absolvierte eine Partie (0:0 gegen den TSV Aubstadt), ehe die Saison wegen der Coronakrise unterbrochen wurde.

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Erstellt:
30. Juli 2020, 06:00 Uhr

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