Ehrung für Grünen

Bärtierchen mit Kretschmanns Namen

Eine nach ihm benannte Wespe gibt es schon. Nun wird Ministerpräsident Kretschmann auch noch Namenspate eines Bärtierchens, das im Nationalpark Schwarzwald entdeckt wurde.

Kretschmann mit Modell der nach ihm benannten Wespe

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Kretschmann mit Modell der nach ihm benannten Wespe

Von Andreas Müller

Winfried Kretschmann war sichtlich gerührt. Das sei die „schönste Anerkennung meines politischen Wirkens“, schwärmte der Ministerpräsident vor zwei Jahren bei einer kleinen Feier im Stuttgarter Naturkundemuseum. Dort wurde ihm das vielfach vergrößerte Modell einer winzigen Wespe übergeben. Das Besondere an der neu entdeckten Art: In der wissenschaftlichen Nomenklatur trägt sie den Namen des Grünen, nämlich „Aphanogmus kretschmanni“. Damit würdige man sein Engagement für den Artenschutz und den Erhalt der Lebensräume, hieß es.

Bald kann sich Kretschmann wieder freuen. Denn die Miniwespe hat inzwischen einen ebenfalls klitzekleinen Namensvetter bekommen: „Ramazottius kretschmanni“, ein neu beschriebenes Bärtierchen. So heißen die kaum einen Millimeter großen Wesen – die wie ein Wurm auf acht kurzen Beinen aussehen – wegen ihrer tapsigen Fortbewegung. Entdeckt wurde die Art im Nationalpark Schwarzwald, für dessen Einrichtung sich die Grünen besonders stark gemacht haben. Dort, im Nationalparkzentrum Ruhestein, findet an diesem Donnerstag auch die Vorstellung mit dem Namenspaten statt. Geehrt wird einmal mehr dessen Engagement für Biodiversität.

Allein in Deutschland 99 Arten bekannt

Mit dabei ist ein ausgewiesener Experte, der Zoologe Ralph Schill von der Universität Stuttgart. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit den drolligen Kleinstlebewesen, die als äußerst anpassungsfähig gelten. 99 Arten hat er unlängst für Deutschland aufgelistet, von weltweit fast 1500. Schill wird die Spezies „Ramazottius kretschmanni“ vorstellen, dann erhält der Ministerpräsident ein Modell von ihr und wird sie würdigen. Im Anschluss soll die Festgesellschaft in den Nationalpark pilgern, um einen Fundort des Bärtierchens zu besichtigen. Ob es sich wohl blicken lässt?

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Erstellt:
7. September 2025, 17:00 Uhr

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