Bauarbeiter in Peru stoßen auf 1000 Jahre alte Mumie

Von Markus Brauer/AFP

Zufallsfund in Peru: Beim Verlegen von neuen Kanalrohren in der peruanischen Hauptstadt Lima haben Bauarbeiter eine 1000 Jahre alte Mumie im Erdreich entdeckt.

Bei dem Fund in einer Tiefe von 1,2 Metern handele es sich um die Überreste eines Jungen im Alter zwischen zehn und 15 Jahren, hat ein von dem Unternehmen Calidda beauftragter Archäologe mitgeteilt. Die Art und Weise der Bestattung und die gefundenen Gegenstände stimmten mit einem Stil überein, der sich „zwischen 1000 und 1200 entwickelte“.

Chancay-Kultur Perus

Das Grab und die Artefakte gehören dem Wissenschaftler zufolge zur Prä-Inka-Kultur der Chancay, die sich an der Küste Mittelperus, nördlich von Lima, zwischen 1300 und 1450 entwickelte.

Die Chancay waren berühmt für ihre Keramikfiguren, Graburnen und die Cuchimilcos, anthropomorphe Figuren unterschiedlicher Größe, die in großer Menge in verschiedenen Grabstätten größerer Nekropolen gefunden wurden, wie etwa in Ancón. Die Chancay-Kultur breitete sich über vier küstennahe Täler aus: Río Chillón, Río Huaura, Río Rímac und Río Chancay.

In sitzender Position in Leichentuch gehüllt

Die Überreste wurden demnach „in sitzender Position mit angewinkelten Armen und Beinen“ und in ein Leichentuch gehüllt gefunden. Neben der Mumie befanden sich demnach Gegenstände aus Keramik, darunter Teller, Flaschen und Krüge, die mit geometrischen Figuren und Fischerdarstellungen verziert waren.

In Peru müssen Versorgungsunternehmen Archäologen beauftragen, wenn sie Erdbohrungen ausführen, da sie dabei möglicherweise auf historische Stätten stoßen. Das Gas-Unternehmen Calidda hat seit 2004 mehr als 2200 archäologische Funde gemacht.