Brian Wilson ist tot

Beach-Boys-Mitgründer im Alter von 82 Jahren gestorben

Er war einer der Mitgründer der Beach-Boys, nun ist Brian Wilson im Alter von 82 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie am Mittwoch mit.

Brian Wilson bei einem Konzert im Rahmen des 51. Montreux Jazz Festivals im Juli 2017

© Cyril Zingaro/KEYSTONE/dpa

Brian Wilson bei einem Konzert im Rahmen des 51. Montreux Jazz Festivals im Juli 2017

Von red/dpa/AFP

Brian Wilson, einer der Gründer der legendären Surf-Band Beach Boys, ist tot. Wilson starb im Alter von 82 Jahren, wie seine Familie am Mittwoch mitteilte. Die Beach Boys wurden in den 60er Jahren mit Hits wie „Good Vibrations“, „Surfin’ USA“ und „I get around“ weltberühmt.

„Wir sind todtraurig mitzuteilen, dass unser geliebter Vater Brian Wilson gestorben ist. Uns fehlen die Worte“, hieß es in einer auf Wilsons Accounts in Onlinediensten veröffentlichten Erklärung der Familie. „Wir wissen, dass wir unseren Kummer mit der Welt teilen.“

Wilson war an einer Art Demenz erkrankt und stand unter Vormundschaft. Im vergangenen Jahr war seine langjährige Ehefrau im Alter von 77 Jahren gestorben. Gemeinsam hatte das Paar fünf Kinder adoptiert, zudem hatte Wilson zwei Kinder aus einer vorherigen Ehe.

„Pet Sounds“ für viele „bestes Pop-Album des 20. Jahrhunderts“

Wilson hatte fast alle Beach-Boys-Hits geschrieben und die Alben der Band produziert. Mit „Pet Sounds“ gelang ihm 1966 nach Ansicht vieler Kritiker das „beste Pop-Album des 20. Jahrhunderts“.

Sogar Paul McCartney sagte einmal, dass ihn „Pet Sounds“ zum Beatles-Meisterwerk „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ inspiriert habe.

„Wir waren jung und froh und haben uns gut gefühlt“, sagte der außerhalb seiner Musik äußerst wortkarge Wilson einmal. Noch ein halbes Jahrhundert später tourte der Musiker mit seinen Songs um die Welt, auch solo. Später ließ ihn seine Gesundheit aber immer wieder im Stich, er musste Konzerte absagen und verschieben.

Wilson hat nicht nur gute Erinnerungen an die Beach-Boys-Zeit, wie er in seiner Autobiografie „I am Brian Wilson“ schrieb. Das gemeinsam mit einem Journalisten entstandene Buch fertigzustellen, habe ein ganzes Jahr lang gedauert, sagte Wilson einmal. „“Pet Sounds“ hat drei Monate gedauert.“ Besonders schwer sei es gewesen, die Zeiten aufzuschreiben, „als ich Drogen genommen habe“.

Nervenzusammenbrüche und Drogenmissbrauch

Denn der Erfolg der Beach Boys und der selbstauferlegte Konkurrenzdruck zu den Beatles machten Wilson zu schaffen. Der Musiker hatte Nervenzusammenbrüche, war süchtig nach Tabletten, nahm Haschisch, LSD, irgendwann auch Kokain, um seine Kreativität zu steigern.

Gleichzeitig setzten die Ängste ein: Er fürchtete sich vor dem Meer, scheute den Strand und die Sonne. So ließ er massenweise Sand in sein Wohnzimmer laden und tauchte die Füße ein, während er am Klavier saß und neue Songs über das Surfen und die „California Girls“ schrieb. Schließlich zerstritt er sich auch mit seinen Bandkollegen, Mike Love und David Marks.

Aber die drei versöhnten sich wieder, brachten 2012 das Comeback-Album „That’s Why God Made the Radio“ heraus und gingen auf ausverkaufte Welttournee. Wilsons Brüder Dennis und Carl, Bandmitglieder der ersten Stunde, sind 1983 beziehungsweise 1998 gestorben.

„Man hat nie genug Zeit für die Menschen, die man liebt“

Wilson arbeitete auch gerne mit jungen Künstlern zusammen. Das sei für ihn wie „einen tiefen Zug reinen Sauerstoff einzuatmen“, sagte er vor längerer Zeit einmal der Deutschen Presse-Agentur.

Außerdem versuchte er neben den Konzerten, viel Zeit mit seiner 2024 gestorbenen zweiten Frau Melinda und seinen sieben Kindern zu verbringen. „Man hat nie genug Zeit für die Menschen, die man liebt.“

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Erstellt:
11. Juni 2025, 19:26 Uhr
Aktualisiert:
11. Juni 2025, 20:08 Uhr

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