Becken und Kinderbereich auf der Liste
Die Arbeiten zur Sanierung im Murrhardter Freibad gehen nun in die finale Runde. Bei der Beschichtungsmethode im großen Becken muss umdisponiert werden, komplett erneuert wird der Bereich für jüngere Badbesucher.

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Nach Saisonende laufen im Freibad einige Sanierungsarbeiten. Auch das große Becken muss an einigen Stellen abgedichtet werden. Foto: Jörg Fiedler
Von Christine Schick
Murrhardt. Die Stadt Murrhardt hat die Möglichkeit, über Fördergelder des Landes – 278000 Euro – im Murrhardter Freibad eine Reihe von Sanierungen anzugehen. Erste Schritte sind schon erfolgt, nun nach Saisonschluss können weitere in Angriff genommen werden. Im Werksausschuss stellten Stadtwerkegeschäftsführer Rainer Braulik und Stadtwerkebetriebsleiter Michael Schünzel den aktuellen Stand und weitere Planungen vor. Ein paar Vorarbeiten wie die Erweiterung der Wiese beim Kinderbereich sind schon erledigt. Letzterer wird neu gestaltet, hinzu kommt die Sanierung des kleinen Kinderbeckens. Schünzel berichtete, dass die Beläge um die beiden Becken uneben und stolperanfällig seien und man plane, mit Matten und Gummibelägen Abhilfe zu schaffen. Zudem sollen Kinder- und Babybecken nach aktuellem Stand mit einem Gummibelag beschichtet werden. Was die Sanierung des großen Beckens anbelangt, haben sich Team und Planer lange Gedanken gemacht, verschiedene Vorschläge erarbeitet und mit einer Testbeschichtung gearbeitet, um den Effekt abschätzen zu können. Zwar erzielte diese nicht das gewünschte Ergebnis, aber nun ist auch klar, dass man mit einer Harzvariante arbeiten möchte. Zum Hintergrund rief Michael Schünzel in Erinnerung, dass die Betondeckung zum einen sehr unterschiedlich, zum anderen teils nur niedrig ausgebaut ist. Als nicht zu behebendes Grundproblem kommt ein hoher Grundwasserdruck hinzu, der dem Becken relativ stark zusetzt. Dem wäre selbst eine Edelstahlwanne ausgesetzt, die allerdings aus Kostengründen auch kein Thema ist.
Auf der Liste stehen zudem die Messsteuer- und Regeltechnik für das große Becken und die Installation einer Solarthermieanlage auf dem Dach des Hauptgebäudes, mit der künftig das Duschwasser erwärmt wird (Nachfrage Gerd Linke, MDAL/Die Grünen). Auch Ersatz für die beschädigten Pumpen ist Mitte August eingetroffen, sodass dem Einbau nichts mehr im Wege steht.
Bei der Wasserversorgung wollten die Stadtwerke neue Wege gehen. Der Bau eines Tiefbrunnens ist allerdings vom Tisch. Und weil auch das Wasser des Trauzenbachs fürs Bad nicht mehr verwendet werden darf, möchten die Stadtwerke demnächst ein Konzept zur Nutzung verschiedener Quellen vorlegen. Vorkommen beim Fratzenbrunnen und in der Umgebung unterhalb von Hoffeld sollen dazu dienen, eine erste Beckenfüllung sowie Nachspeisung und die Rasenbewässerung im Stadion leisten zu können. Zwar würde das Investitionen zwischen 250000 und 350000 Euro bedeuten, aber da Frischwasser teurer ist, könnte sich dies in rund 15 Jahren amortisieren. Eine weitere Idee hat Betriebsleiter Jürgen Reuß beigesteuert – eine 20 Meter lange Rutsche für Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren. Die Stadtwerke halten dies für einen guten Vorschlag, solch eine Attraktion würde das Bad nochmals aufwerten, so Braulik. Die Investitionskosten werden auf etwa 55000 Euro geschätzt. Sowohl Rutsche als auch Quellwassernutzung sind keine Projekte, die über die aktuellen Förderungen abgedeckt werden. Insofern muss die mögliche Finanzierung zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden.
Ansonsten reichen die Mittel aus Sicht der Stadtwerke aber aus, mit der Einschränkung, dass außerplanmäßig zwei neue Pumpen, ein großer Sonnenschirm sowie ein Defibrillator beschafft werden mussten, wofür insgesamt rund 10000 Euro mehr nötig sind. Mit Blick auf die nun anstehenden Arbeiten und das Gesamtpaket merkte Braulik noch an, dass es für die Sanierung eine stabile Wetterlage braucht. Sollten die Witterungsverhältnisse mit Regen und Frost im Frühjahr schwierig werden, so sei es möglich, dass das Freibad nicht pünktlich Mitte Mai eröffnet werden könne. Vom Werksausschuss gab es geschlossen grünes Licht für das vorgeschlagene Vorgehen und die weitere Planung.