Extremhitze in Deutschland

Bis zu 40 Grad: Südwesten wird zum Glutofen

Leugnen hilft nicht mehr: Die Folgen des weltweiten Klimawandels werden auch hierzulande immer deutlicher sichtbar. Die Hitzewelle treibt die Thermometer immer weiter nach oben.

Jugendliche kühlen sich im Eisbach im Englischen Garten ab.

© Peter Kneffel/dpa

Jugendliche kühlen sich im Eisbach im Englischen Garten ab.

Von Markus Brauer/AFP

Eine Hitzewelle wird die Temperaturen in Deutschland zur Wochenmitte bis auf 40 Grad Celsius steigen lassen. Der Mittwoch werde „der bisher heißeste Tag des Sommers“, erklärt der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag (30. Juni) in Offenbach. Dann würden voraussichtlich verbreitet 34 bis 38 Grad erreicht, örtlich bis 40 Grad. Höchsttemperaturen unter 30 Grad werde es nur am Meer und im höheren Bergland geben.

Bereits seit Montag sorgt der Zustrom heißer Luftmassen nach Deutschland für hohe Temperaturen. Nach Angaben des DWD steigt die Wärmebelastung zunächst im Westen und Südwesten und dehnt sich in den folgenden Tagen weiter in Richtung Nordosten aus, wobei sie sich weiter erhöht. In vielen Regionen gelten schon am Montag Hitzewarnungen des Wetterdiensts. Auch die Waldbrandgefahr steigt.

Superheißer Start in den Sommer

Schon am Dienstag (1. Juli) werden demnach bei anhaltendem Sonnenschein von 31 bis 38 Grad erreicht, wobei die Höchsttemperaturen wiederum in der Mitte und im Südwesten zu erwarten sind. Dort sei mit einer „extremen Wärmebelastung“ zu rechnen, mahnte der Wetterdienst. Begleitet wird die Hitze ab Montagabend teils von Hitzegewittern mit Unwetterpotenzial. Örtlich sind Starkregenfälle möglich.

Insbesondere der Südwesten der Bundesrepublik sei „ein Wärme-Hotspot“ gewesen, berichtet der DWD. Dort habe die Durchschnittstemperatur im Juni um mehr als vier Grad über dem Referenzwert des Vergleichszeitraums 1961 bis 1990 gelegen. Am Oberrhein gab es demnach mehr als zehn Tage mit Temperaturen von über 30 Grad.

Juni-Bilanz: Viel zu warm

Der Juli knüpft damit nahtlos an den Juni an. Laut DWD ist der Juni außergewöhnlich warm und viel zu trocken gewesen. Die Durchschnittstemperatur lag mit 18,5 Grad Celsius um 3,1 Grad über dem langjährigen Vergleichsmittelwert.

Zudem war der sechste Monat des Jahres ausgesprochen sonnig. Im bundesweiten Schnitt schien die Sonne 277 Stunden. Das war laut DWD etwa ein Drittel mehr als das Soll von 203 Stunden, das laut Referenzperiode zu erwarten ist. Besonders ab Mitte des Monats war es sehr sonnig, vor allem im Süden. An mehreren Tagen wurde dort die astronomisch maximal mögliche Sonnenscheindauer von 16 Stunden erreicht.

Nach Angaben des Wetterdienstes reiht sich der diesjährige Juni damit in eine seit 15 Jahren andauernde Reihe ein: Bereits seit 2010 ist demnach jeder Juni hierzulande zu warm. Als Vergleichsmaßstab dient der Mittelwert der weltweit von Experten genutzten Referenzperiode 1961 bis 1990, der bei 15,4 Grad liegt.

Massive Trockenheit seit Februar

Zugleich hielt die seit Februar anhaltende massive Trockenheit im Juni weiter an. Es sei schon der fünfte Monat in Folge mit zu wenig Niederschlag gewesen, heißt es seitens des DWD. Im ersten Halbjahr 2025 fielen bundesweit im Schnitt nur 260 Liter Niederschlag je Quadratmeter. Laut Referenzperiode sind etwa 380 Liter normal.

Besonders trocken war es demnach in Teilen Ostdeutschlands und der östlichen Mitte des Landes, wo im Juni nur zwischen zehn und 25 Liter je Quadratmeter niedergingen. In Süddeutschland gab es indessen ergiebigere Niederschläge.

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Erstellt:
30. Juni 2025, 16:10 Uhr

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