Breitbandausbau ist auf einem guten Weg

Die Murrhardter Stadtverwaltung berichtet im Gemeinderat über den Fortschritt und aktuellen Stand beim interkommunalen Breitbandprojekt Schwäbischer Wald. Die Hoffnung ist, dass die noch ausstehenden Tiefbauarbeiten bis Jahresende abgeschlossen sind.

Der Breitbandausbau in den Murrhardter Teilorten geht voran. Symbolfoto: Imago/Christian Ohde

© imago/Christian Ohde

Der Breitbandausbau in den Murrhardter Teilorten geht voran. Symbolfoto: Imago/Christian Ohde

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. Wie gewünscht bekamen die Stadträtinnen und Stadträte in der jüngsten Gemeinderatssitzung von Bürgermeister Armin Mößner einen Überblick zum aktuellen Stand des interkommunalen Breitbandprojekts Schwäbischer Wald, bei dem die Stadt Murrhardt mit den Nachbarkommunen Großerlach, Althütte und Sulzbach an der Murr kooperiert.

Seit 2022 läuft der Glasfaserausbau im Telefonvorwahlbereich 07192, der Murrhardt und Fornsbach, Ortsteile von Großerlach wie Grab und Trauzenbach sowie Althütter Ortsteile wie Fautspach, Schlichenweiler und Hörschhof umfasst. Bis Ende Dezember 2023 waren über 80 Prozent der Tiefbauarbeiten ausgeführt. Im Frühjahr 2023 starteten die Arbeiten im Vorwahlbereich 07184 mit dem Stadtbezirk Kirchenkirnberg, Spielhof, Ober- und Unterneustetten, Mettelbach und weiteren Ortsteilen. Indes hinkt Kirchenkirnberg noch etwas hinterher, bis Jahresende waren erst gut ein Drittel der Tiefbauarbeiten erledigt.

In beiden Ausbaubereichen erfolgten bislang Tiefbauarbeiten auf 76 Kilometern, rund 77 Kilometer Glasfaserkabel wurden eingezogen. Rund 450 Adressen, etwa ein Drittel der geplanten Gebäude, waren im Dezember 2023 bereits über den Glasfaseranschluss am Netz. Im November 2023 ging das Heinrich-von-Zügel-Gymnasium als erste Murrhardter Schule über Glasfaser online. Seit Mitte Januar 2024 laufen die Arbeiten wieder: „Wir hoffen, dass wir im Frühjahr Fahrt aufnehmen können, damit die noch ausstehenden Tiefbauarbeiten bis Jahresende 2024 abgeschlossen werden“, betonte der Rathauschef. Die Inbetriebnahme aller Hausanschlüsse wird voraussichtlich bis zum Jahresanfang 2025 dauern.

Rund 17 Millionen Euro sind abgerechnet

Im Vorwahlbereich 07192 konnten bislang 45 von 58 Netzverteilern gebaut werden. Im Jahr 2024 folgen in Murrhardt noch die Tiefbauarbeiten im südlichen Markungsbereich mit der Volkshochschule und der Walterichschule, Riesbergstraße, Wahlenmühle, Vorderwestermurr, Hinterwestermurr, Schlosshof, Hammerschmiede bis Göckelhof sowie dem Fornsbacher Gewerbegebiet Im Zeil. Von der veranschlagten Wirtschaftlichkeitslücke rechnete die Telekom Deutschland bislang 16,82 Millionen Euro ab, davon entfielen auf die Stadt Murrhardt über 7,12 Millionen Euro. An Bundes- und Landeszuschüssen wurden bislang rund 14 Millionen Euro an das interkommunale Breitbandprojekt ausgezahlt. Davon bekam Murrhardt einen Teilbetrag von über 6,4 Millionen Euro, die im Finanzplan des städtischen Haushaltsplans veranschlagt sind.

Sperrungen bereiten große Probleme

Der Bürgermeister und die Fraktionssprecher dankten Thomas Zeeb, stellvertretender Leiter des Amts für Wirtschaft, Kultur und Tourismus, der mit einem Team die Koordination des Projekts übernahm. Den Einwohnerinnen und Einwohnern der Teilorte im südlichen Markungsgebiet bereiteten aktuell die Sperrungen der Riesbergstraße und der Köchersberger Straße große Probleme, beklagte Brigitte Kübler (UL). Die Abstimmung dieser Arbeiten sei nicht einfach: „Das Land will die Riesbergstraße schnellstens fertig bekommen, auch Köchersberg sollte schon fertig sein“, erwiderte Mößner. Doch die geplante Spülbohrung war nicht möglich wegen Felsen im Untergrund, deshalb müsse der Bagger sich nun die Köchersberger Straße „hochgraben“, und nach Ostern folge die Abklärung mit den Stadtwerken über die Arbeiten im Wasserschutzgebiet Schwammberg.

Die Telekom schicke Mittelabrufe, die Verwaltung beantrage die Fördergelder, die Abrechnung mit den Partnerkommunen funktioniere gut: Anfangs hinkten die Förderungen hinterher, jetzt gehen sie zeitnah ein, beantwortete der Rathauschef eine Nachfrage von Andreas Winkle. Der CDU/ FWV-Fraktionschef merkte an, eine alternative Glasfasertrasse wäre über das Klingentäle möglich gewesen. Aber: Die Hauptstrecke verläuft entlang der Landesstraße 1066, von der die Köchersberger Straße abzweigt, darum wird über sie auch die Glasfaserleitung verlegt, erklärte Mößner.

Gerd Linke zeigte sich froh darüber, dass schon viele Haushalte mit Glasfaser versorgt sind. Indes bemängelte der Chef der Fraktion MDAL/Die Grünen, dass die Arbeiten sich lange hinziehen: Erst bis 2030 sollen die meisten Haushalte Glasfaseranschlüsse bekommen, auch in der Kernstadt. Bei den Tiefbauarbeiten bemühten die Baufirmen sich darum, die Kabel so gut wie möglich seitlich zu verlegen, das sei eine große Leistung, lobte Edgar Schäf (SPD). In vielen Teilorten haben inzwischen fast alle Haushalte Breitbandanschluss: Von den Teilortsanwälten habe man positive Rückmeldungen bekommen, es gebe nur wenige Stellen, wo noch nachgearbeitet werden muss, berichtete Armin Mößner.

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Erstellt:
8. April 2024, 06:00 Uhr

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