Studie: Deutsche sorglos im Netz
Bürger scheren sich immer weniger um Cybersicherheit
Schlecht gesicherte Onlinekonten und fahrlässige Update-Einstellungen: Die Deutschen schützen ihre Accounts immer schlechter vor Onlinebetrügern.

© IMAGO/Jan Eifert
Ernüchterndes Ergebnis einer BSI-Studie: Cybersicherheit ist den Deutschen offenbar nicht besonders wichtig. (Symbolbild)
Von Jörg Breithut
Bürgerinnen und Bürger in Deutschland scheren sich immer weniger um Angriffe aus dem Internet. Das geht aus einer Studie des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hervor. Trotz „anhaltend hoher Bedrohungslage“ verwendeten die Menschen immer weniger Maßnahmen, um sich vor Gefahren aus dem Netz zu schützen, heißt es im so genannten Cybersicherheitsmonitor 2025.
Der Studie zufolge gehen die Bürgerinnen und Bürger von Jahr zu Jahr nachlässiger mit dem Schutz ihrer Konten um: Lediglich 34 Prozent der Teilnehmer geben in der Studie an, ihre Konten mit einer Zwei-Stufen-Authentifizierung zu sichern. Vor zwei Jahren lag der Anteil noch bei 42 Prozent. Bei diesem Kontenschutz wird zusätzlich zu den Anmeldedaten etwa per Kurznachricht ein Sicherheitscode aufs Smartphone geschickt. Damit bleibt der Account für Angreifer blockiert, selbst wenn sie das richtige Passwort haben.
Immer weniger Menschen aktivieren automatische Updates
Auch wenn es darum geht, die Software auf Computern und Smartphones aktuell zu halten, lassen es viele Menschen wohl schleifen. Automatische Updates hatten 2023 noch 36 Prozent aktiviert. Mittlerweile sind es nur noch 27 Prozent.
Die zunehmende Sorglosigkeit lässt sich auch in der Umfrage ablesen. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer (58 Prozent) hält das Risiko für Cyberkriminalität für eher gering bis ausgeschlossen. Vor zwei Jahren waren es genau 50 Prozent.
Dabei sieht die Bundesbehörde vor allem jetzt den richtigen Zeitpunkt, um sich gegen Onlinegefahren zu wappnen. BSI-Präsidentin Claudia Plattner sagt: „Gerade in der aktuellen geopolitischen Situation müssen wir Cybersicherheit viel ernster nehmen.“ Das gelte nicht nur für den Staat und die Hersteller von IT-Produkten, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger.
Für die repräsentative Studie hatten BSI und Polizei im Februar rund 3000 Menschen ab 16 Jahren zu ihrem Onlineverhalten befragt.