Razzia bei Pforzheim

Ex-Personenschützer der Bundeswehr im Verdacht

Bei einer Razzia ist die Wohnung eines Ex-Personenschützers bei Pforzheim durchsucht worden. Gehört der Verdächtige zu einer rechtsradikalen bewaffneten Gruppe?

In drei Bundesländern – auch in Baden-Württemberg – durchsuchten Ermittler Wohnungen der Männer, die im Verdacht stehen, eine rechtsradikale bewaffnete Gruppe gebildet zu haben. Das Bild stammt von einer Durchsuchung im niedersächsischen Hildesheim.

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In drei Bundesländern – auch in Baden-Württemberg – durchsuchten Ermittler Wohnungen der Männer, die im Verdacht stehen, eine rechtsradikale bewaffnete Gruppe gebildet zu haben. Das Bild stammt von einer Durchsuchung im niedersächsischen Hildesheim.

Von Florian Dürr

Eine rechtsradikale Gruppe, ausgestattet mit Kriegswaffen sowie anderen vollautomatischen Schusswaffen? Die Vorwürfe gegen mehrere Verdächtige, deren Wohnungen im Rahmen einer Razzia am vergangenen Dienstag in drei Bundesländern durchsucht wurden, wiegen schwer.

Unter den acht beschuldigten Männern im Alter zwischen 32 und 57 Jahren soll sich auch ein Bundeswehr-Angehöriger aus Baden-Württemberg befinden, wie mehrere Medien unter Berufung auf die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Celle berichteten.

Verdächtiger aus Enzkreis wurde 2022 vom Personenschutz abgezogen

Der Mann soll laut Recherchen von „t-online“ auf Fotos zu sehen sein – mit anderen Mitgliedern des „Nordbund“, einer mutmaßlich militanten, rechtsextremen Gruppe mit Verbindungen in die Bundeswehr. Laut dem Bericht sei der Verdächtige aus einer Gemeinde bei Pforzheim früher als Feldjäger bei der Bundeswehr für „sicherheitsrelevante Aufgaben“ zuständig gewesen sein, im Jahr 2022 auch für „Personenschutz auf höchster Ebene“.

Doch nach einer Razzia im selben Jahr wurde jener Verdächtiger vom Personenschutz abgezogen: Er sollte nicht mehr bewaffnet an der Seite von Generälen, Staatssekretären oder Ministern stehen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung bei Pforzheim sind jedoch keine Waffen, sondern lediglich ein Datenträger beschlagnahmt worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft dem „SWR“ mit.

Ermittler stoßen auf scharfe Waffen, Sprengmittel und Munition

Insgesamt 13 Durchsuchungen haben die Ermittler, darunter auch Spezialkräfte, am vergangenen Dienstag in drei Bundesländern durchgeführt: In Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Keiner der verdächtigen Männer wurde festgenommen, dafür stießen die Ermittler auf scharfe Waffen, Sprengmittel und Munition.

Die Funde werden nun überprüft und ausgewertet. Die Ermittler erhoffen sich dadurch weitere Erkenntnisse – sowohl zu bisherigen Aktionen der Gruppe als auch zu künftigen Plänen.

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Erstellt:
18. September 2025, 10:56 Uhr
Aktualisiert:
18. September 2025, 11:03 Uhr

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