Netzreaktionen zur Rechtevergabe

Champions League: „Illegales Streaming wird Renaissance feiern“

DAZN geht beim Rechtepoker für die Champions League leer aus, dafür übernehmen Paramount und Amazon. Im Netz wird gerechnet, was das den Fußballfan kostet.

DAZN ist raus. Wird künftig Laura Wontorra dann noch am Spielfeldrand Ex-Nationalspieler Michael Ballack interviewen können?

© Bernd Thissen/dpa / IMAGO / DeFodi Images

DAZN ist raus. Wird künftig Laura Wontorra dann noch am Spielfeldrand Ex-Nationalspieler Michael Ballack interviewen können?

Von Eberhard Wein

Die Neuregelung der Rechtevergabe für die Fußball-Champions League bringt die Fans gehörig ins Schwitzen. Für die Spielzeiten 2027/28 bis 2030/31 hat die Uefa die Übertragungsrechte an die US-Sender Paramount+ und Amazon verkauft. Der Digitalsender DAZN, der bisher die meisten Spiele gezeigt hatte, geht hingegen leer aus und sichert sich lediglich das Euro-League-Paket.

Im Netz wird bereits gerechnet. Wer kein wichtiges Fußballspiel verpassen möchte, brauche in Deutschland künftig vier zahlungspflichtige Plus-Abonnements, schließlich übertragen Sky und der jetzt ausgebootete Streamingdienst DAZN weiterhin die Bundesliga. „Was will der Fan mehr?“, fragt sich ein User auf dem Kurznachrichtendienst X.

DAZN verliert also die Champions League Rechte ab 2027 an Paramount und Amazon! Was will der Fan mehr, also braucht es demnächst dann 4 + Abos, ist das alles ein schlechter Scherz nur noch #DAZN#ChampionsLeague — Sebastian Corsten (@TheCorsten) November 20, 2025

Ein anderer hat schon ausgerechnet, was das bedeutet: Weil die Endspiele bei Netflix laufen sollen, müsse der eingefleischte Fußballfan künftig 1000 Euro in seine Abonnements stecken, um nichts zu verpassen.

Hardcorefans der Champions League müssen 1.000 Euro für Streamingabos hinlegen, um alle Spiele sehen zu können. #championsleague https://www.sportschau.de/fussball/championsleague/zwei-us-sender-zeigen-ab-2027-die-champions-league,rechtevergabe-cl-paramount-100.html[image or embed] — HrAhlers ‍☠️NmK ( @hrahlers.mastodon.social.ap.brid.gy) 21. November 2025 um 07:11

Anderen ist das allerdings einfach noch zu hoch, so wie einem User auf X. DAZN raus, dafür Paramount rein, das Finale dann auf Netflix. Dafür ist dann RTL international raus, fasst er zusammen. „So langsam braucht man ein abgeschlossenes Studium, um zu verstehen, welcher Sender Spiele in der Champions League überträgt.

So langsam braucht man ein abgeschlossenes Studium um zu verstehen, welcher Sender Spiele in der #ChampionsLeague überträgt. #dazn ist raus und dafür #ParamountPlus rein. Das Finale dann auf #Netflix. Dafür ist dann #RTL international raus.#UCL#uefachampionsleague — Eriché (@eriche_lp) November 20, 2025

Kritik an der Entscheidung der Uefa gibt es auch auf „Bluesky“. Hier sei eindeutig eine wichtige Chance vergeben worden. „Warum müssen beide Halbzeiten beim selben Sender laufen?“ Wobei ein Kommentator auch dies für zu kurz gedacht hält. Der geschäftstüchtige Fußballverband werde da gewiss noch nachlegen: „Morgen wird bekannt gegeben, wer die Verlängerung und das Elfmeterschießen zeigt.“

Wird also alles teurer. Mancher glaubt, dass sich der Fußballfan abwendet – oder eine kostenlose Alternative findet. „Illegales Streaming wird eine Renaissance feiern“, prophezeit dieser User.

Illegals Streaming wird seine Renaissance feiern.#ChampionsLeaguepic.twitter.com/vbw0UuVGLI — Fernfunker (@fernfunker) November 20, 2025

Manchen lässt die Nachricht aber auch völlig kalt. „Ich schaue keine Champions League“, bekennt einer. Aber das ist kein Kunststück: Schließlich handelt es sich um einen Fan von Borussia Mönchengladbach.

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Erstellt:
21. November 2025, 10:42 Uhr
Aktualisiert:
21. November 2025, 11:27 Uhr

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