Auf russischer Sanktionsliste

Daimler Truck äußert sich zu Strafmaßnahme

Daimler Truck ist auf einer russischen Sanktionsliste gelandet. Doch was bedeutet das für das Unternehmen aus Leinfelden-Echterdingen? Wir haben nachgefragt.

Daimler Truck hat seinen Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen.

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Daimler Truck hat seinen Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen.

Von Rouven Spindler

Die russische Regierung hat Daimler Truck auf eine Sanktionsliste gesetzt. Doch wie hart trifft das den Konzern wirklich? Die Maßnahme wirke sich nicht auf das laufende Geschäft aus, sagt ein Sprecher des Nutzfahrzeugherstellers aus Leinfelden-Echterdingen. „Wir haben keinerlei Geschäftsaktivitäten in Russland mehr“, teilte der Sprecher am Dienstag auf Anfrage mit. „Für die Gründe Russlands, Daimler Truck jetzt auf die Sanktionsliste zu setzen, liegen uns keinerlei Anhaltspunkte vor.“

Russland hatte das Unternehmen bereits am Freitag auf die Liste gesetzt. Der Kreml begründete die Maßnahme nicht, die am Montag veröffentlicht wurde. Nach Angaben der Regierungszeitung „Rossiskaja Gaseta“ hat der Dax-Konzern Lkw an die ukrainischen Streitkräfte geliefert. Ein Konzernsprecher bestätigte gegenüber der dpa die Lieferung von militärischen Lkw.

Reaktion auf die Sanktionen des Westens

Die Maßnahmen russischer Seite gegen westliche Unternehmen folgten auf Sanktionen des Westens, die nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt worden waren. Und nun taucht auch Daimler auf der Sanktionsliste des Kreml auf. Jeglicher Handel mit diesen Unternehmen ist dadurch untersagt. Zahlungsverpflichtungen sind nichtig.

Für Daimler Truck bleibt die Aufnahme auf die Liste nach eigenen Angaben aber folgenlos. „Wir haben im Februar 2022 unmittelbar nach Beginn des Angriffskrieges von Russland gegen die Ukraine beschlossen, sämtliche Geschäftsaktivitäten in und mit Russland einzustellen“, teilte der Daimler-Truck-Sprecher mit und ergänzte: „Dies umfasst die Einstellung der Lieferung von Fahrzeugen, Teilen und Ersatzteilen nach Russland und den Rückzug aus dem Werk in Chelny.“

Das Gemeinschaftsunternehmen Daimler Kamaz RUS sei aufgelöst und die Daimler Kamaz Truck Holding liquidiert worden. „Seitdem ist die Daimler Truck AG auch rechtlich von ihrem ehemaligen Lkw-Geschäft in der Russischen Föderation entkoppelt“, hieß es von dem Unternehmen, das sich Ende 2021 vom Daimler-Konzern aus Stuttgart abspaltete.

Die Mercedes-Benz Group verkaufte im Februar vergangenen Jahres ihre Anteile am russischen Nutzfahrzeughersteller Kamaz. Das Unternehmen war bis dahin mit 15 Prozent beteiligt.

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Erstellt:
1. Juli 2025, 14:24 Uhr
Aktualisiert:
1. Juli 2025, 15:10 Uhr

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