Daniel Brack kommt im Sommer zum HC Oppenweiler/Backnang

Der Handball-Drittligist beendet die Trainersuche mit der Zusage des Wunschkandidaten. Der 41-Jährige, der bis zum Ende dieser Runde noch beim Ligarivalen VfL Pfullingen auf der Bank sitzt, gibt ab der neuen Saison die Kommandos bei den ambitionierten Murrtalern.

Noch in Pfullingen, bald in Oppenweiler und Backnang: Daniel Brack ist ab der neuen Saison der Chef auf der HCOB-Bank. Foto: Imago

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Noch in Pfullingen, bald in Oppenweiler und Backnang: Daniel Brack ist ab der neuen Saison der Chef auf der HCOB-Bank. Foto: Imago

Von Alexander Hornauer

Erst vor einer Woche hat sich der HC Oppenweiler/Backnang von Matthias Heineke getrennt. Für alle Beteiligten war das nach sechseinhalb Jahren eine emotionale Angelegenheit, doch die Blicke mussten schnell nach vorne gerichtet werden. Es galt, eine überzeugende Interimslösung zu finden, die mit Volker Blumenschein auch umgehend präsentiert werden konnte. Mit dem Rückkehrer, dessen zweites Engagement bei den Murrtalern bis zum Ende dieser Runde ausgelegt ist, gab es am vergangenen Samstag einen hart erkämpften Heimsieg gegen die SG Pforzheim/Eutingen. Parallel liefen bereits die Überlegungen für die neue Saison. Jonas Frank und Jochen Bartels, die HCOB-Vordenker in sportlichen Fragen, hatten mit Daniel Brack einen absoluten Wunschkandidaten, von dem sie nun auch die Zusage erhalten haben. „Wir bekommen mit ihm einen hoch motivierten Trainer, der auch mit seiner Persönlichkeit begeistern wird“, ist Geschäftsführer Jonas Frank überzeugt.

Schritt für Schritt die Chancen auf den Zweitliga-Aufstieg erhöhen

Mit dem ehemaligen Bundesliga-Spieler, der in den kommenden Monaten noch den Drittliga-Kontrahenten VfL Pfullingen unter seinen Fittichen hat, tritt im Sommer 2023 ein profilierter Coach sein neues Amt beim HCOB an, von dem Frank sagt: „Wir hatten auf Anhieb sehr gute und zielführende Gespräche, in denen wir gemerkt haben, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Wir haben das gleiche Anspruchsdenken und dieselben Ansichten.“ Frank ist zusammen mit Bartels zur Überzeugung gelangt, „dass wir mit Daniel Brack die nächsten Schritte beim HCOB gehen und unsere gemeinsamen Ziele verfolgen können“. Es gilt, auf dem Spielfeld und abseits davon Schritt für Schritt voranzukommen, zu verbessern und zu optimieren, um damit die Chancen auf einen Zweitliga-Aufstieg zu erhöhen.

Hohe, aber deckungsgleiche Ziele, die Brack mit dem HCOB erreichen möchte

Genau diese Überlegungen sind es, die auch Daniel Brack selbst anführt, wenn man ihn nach den Gründen für die Zusage beim HC Oppenweiler/Backnang fragt. „Der Verein hat sich in den vergangenen Jahren richtig gut entwickelt“, betont der 41-Jährige, dessen Vater Rolf Brack unter anderem Pfullingen, Balingen, Göppingen und das Schweizer Nationalteam trainierte, und meint damit „sowohl das Sportliche wie auch das Umfeld“. Dass sich der HCOB mit dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga ein ambitioniertes Ziel gesetzt hat, findet der ehrgeizige Coach gut, „denn ich habe selbst auch hohe Ziele“. Er weiß, dass der Sprung in die zweithöchste deutsche Spielklasse eine Herausforderung ist – schon alleine deshalb, weil es bundesweit nur zwei Teams pro Saison schaffen, „da muss man kein Mathematikgenie sein“. Er ist aber davon überzeugt, dass sich beim HC Oppenweiler/Backnang etwas bewegen lässt, wenn akribisch gearbeitet wird, die Mannschaftszusammenstellung passt und alle an einem Strang ziehen.

Daniel Brack bringt sich in die Kaderplanung ein

Was die Spielweise betrifft, hat Daniel Brack eine klare Philosophie. „Wir wollen eine aggressive und durchaus auch offensive Abwehr stellen, um zu vielen Kontertoren zu kommen. Vorne wollen wir viel durch schnelle, wendige Spieler zum Erfolg gelangen.“ Gemeinsam mit Jonas Frank und Jochen Bartels wird er sich in die Kaderplanung einbringen und an Anforderungsprofilen mitwirken. Der künftige Trainer kündigt einen „intensiven Austausch an“ und ist guter Dinge, dass dieser zielführend sein wird: „In den bisherigen Gesprächen habe ich auf jeden Fall ein sehr gutes Gefühl gewonnen.“ In Pfullingen erwarb sich Daniel Brack zuletzt einen guten Ruf als Förderer von jungen und hungrigen Spielern. In diese Richtung soll es auch beim HCOB gehen.

Jochen Bartels freut sich über den zügigen Erfolg bei der Trainersuche. „Daniel Brack wird uns bei der Weiterentwicklung unseres Teams und unseres Vereins helfen. Ich denke, ihm hat sehr zugesagt, dass wir auch im Umfeld zunehmend gut aufgestellt sind“, meint der Sportliche Leiter und führt „ein gutes Physioteam, ein ambitioniertes Sponsorennetzwerk und die Perspektive auf sehr gute Trainingsbedingungen bis hin zur guten Öffentlichkeitsarbeit“ an. Man erkenne, dass sich beim HC Oppenweiler/Backnang etwas bewegt, in jeder Hinsicht, „und das entspricht auch seiner Zielsetzung“.

Der neue HCOB-Trainer Daniel Brack und seine bisherigen Stationen

Spieler Daniel Brack begann beim TSV Scharnhausen. Erste Erfahrungen bei den Aktiven sammelte er bei der TSG Oßweil (2000 bis 2004). Seine damaligen Teamkollegen Stefan Merzbacher und Bernhard Scheib begegnen ihm beim HCOB erneut. Bracks Bundesliga-Klubs: TV Großwallstadt, Füchse Berlin, HBW Balingen-Weilstetten, TSV Hannover-Burgdorf und HSG Düsseldorf.

Trainer 2011 wechselte der damals 30-Jährige zum HC KTV Altdorf und schlüpfte beim Schweizer Zweitligisten in die Rolle des Spielertrainers. Von 2013 bis 2019 war Brack beim TV Plochingen – erst als Spielertrainer, dann nur noch als Coach. Er führte den Verein aus der Württembergliga in die Dritte Liga, bevor er 2019 nach Pfullingen ging. Mit dem VfL schnupperte Brack zweimal am Zweitliga-Aufstieg. In der vergangenen Woche teilte er den Verantwortlichen mit, nach Ablauf dieser Spielzeit aufhören zu wollen. Beim HCOB unterschrieb Brack nun einen Vertrag bis 2025.

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Erstellt:
29. November 2022, 06:00 Uhr

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