Erhöhung bei den Krankenkassen

Das kommt 2026 auf Versicherte zu

Die Beiträge für die Krankenversicherung werden im Jahr 2026 für einige Versicherte steigen. Mit welchen Mehrkosten zu rechnen ist, lesen Sie hier.

Die Krankenversicherung wird für viele 2026 teurer.

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Die Krankenversicherung wird für viele 2026 teurer.

Von Lukas Böhl

Ab Januar 2026 müssen viele Versicherte in Deutschland tiefer in die Tasche greifen. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Sozialversicherungsrechengrößen-Verordnung 2026 beschlossen. Damit steigen unter anderem die Beitragsbemessungsgrenzen in der gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung.

Was sich 2026 ändert

Die sogenannten Beitragsbemessungsgrenzen legen fest, bis zu welchem Einkommen Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung fällig werden. Diese Grenzen steigen 2026 deutlich:

  • Kranken- und Pflegeversicherung: von 5.512,50 € auf 5.812,50 € im Monat
  • Versicherungspflichtgrenze (Wechsel in PKV möglich): von 6.150 € auf 6.450 € im Monat
  • Rentenversicherung: von 8.050 € auf 8.450 € im Monat

Der Grund: Die Löhne sind 2024 um 5,16 Prozent gestiegen und an diese Entwicklung wird jedes Jahr angepasst. Die meisten Beschäftigten merken davon nichts. Wer aber mehr als rund 5.800 Euro brutto im Monat verdient, zahlt künftig höhere Beiträge, weil ein größerer Teil seines Einkommens verbeitragt wird. Für Spitzenverdiener kann das bis zu 750 Euro mehr im Jahr bedeuten. Auch die Arbeitgeber müssen denselben Anteil zusätzlich zahlen.

Zusatzbeitrag könnte ebenfalls steigen

Obendrauf droht ein weiterer Kostenschub. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag der Krankenkassen könnte laut Verband der Ersatzkassen auf rund 3,0 Prozent steigen (bisher 2,5 Prozent). Damit läge der Gesamtbeitrag bei etwa 17,6 Prozent des Bruttolohns. Bei einem Einkommen von 3.500 Euro wären das rund 15 Euro mehr im Monat (zur Hälfte vom Arbeitnehmer, zur Hälfte vom Arbeitgeber).

Am 1. November 2025 legt das Bundesgesundheitsministerium den offiziellen durchschnittlichen Zusatzbeitrag für 2026 fest. Grundlage ist die Empfehlung des sogenannten GKV-Schätzerkreises, in dem Experten des Ministeriums, des Bundesamts für Soziale Sicherung und des GKV-Spitzenverbands sitzen.

Dieser Durchschnittswert ist aber nur eine Orientierung. Jede Krankenkasse entscheidet selbst, ob sie ihren Zusatzbeitrag erhöht, senkt oder beibehält. Je nachdem, wie ihre eigene Finanzlage aussieht. Einige Kassen dürften also stärker anheben als andere.

Ab 2026 darf nur noch in die private Krankenversicherung wechseln, wer mehr als 77.400 Euro brutto im Jahr verdient. Das sind 3.600 Euro mehr als bisher. Der Verband der Privaten Krankenversicherung nennt das „eine Einschränkung der Wahlfreiheit“, weil immer weniger Menschen die Grenze überhaupt erreichen.

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Erstellt:
9. Oktober 2025, 08:00 Uhr

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