Fahrrad statt Auto – aber betrunken:
Das unterschätzte Risiko am Vatertag
Am Vatertag kracht es besonders häufig im Straßenverkehr und das liegt nicht nur an betrunkenen Autofahrern. Auch wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, unterschätzt oft die Gefahr und riskiert schwere Folgen.

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Deutlich mehr Alkoholunfälle passieren am Vatertag - auch mit dem Fahrrad. Warum Radfahren unter Alkoholeinfluss riskant ist & welche Strafen drohen.
Von Matthias Kemter
An Christi Himmelfahrt, besser bekannt als Vatertag, sind in Deutschland jedes Jahr besonders viele Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss unterwegs. Ein kurzer Blick auf den Verkehrsunfallkalender zeigt, dass in so manchen Jahren am Vatertag sogar mehr alkoholbedingte Unfälle als an Sylvester stattfinden. Dabei sorgen nicht nur Autofahrer für eine erhöhte Unfallgefahr, auch Radfahrer spielen eine große Rolle. Die Statistik aus Baden-Württemberg zeigt: Wer sich betrunken aufs Fahrrad setzt, riskiert schwere Folgen.
Fahrrad und Pedelec: Mehr als die Hälfte der Unfallverursacher
Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg waren bei den Alkoholunfällen mit Personenschaden am Vatertag 2024 61,5 Prozent der Hauptverursacher mit dem Fahrrad oder Pedelec unterwegs. Insgesamt wurden an diesem Tag im Südwesten 13 solcher Unfälle mit Verletzten registriert. Fast dreimal so viele wie an einem durchschnittlichen Tag. Die Annahme, dass Radfahren unter Alkoholeinfluss harmloser sei als Autofahren, ist also trügerisch. Wer betrunken auf zwei Rädern unterwegs ist, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere.
Alkohol am Lenker ist strafbar
Auch wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, unterliegt der Straßenverkehrsordnung. Bereits ab 1,6 Promille droht Radfahrern eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU). Kommen alkoholbedingte Ausfallerscheinungen dazu, macht man sich sogar schon ab 0,3 Promille strafbar. Kommt es zum Unfall, können auch schon geringe Promillewerte strafrechtliche Konsequenzen haben - etwa Geldstrafen, Punkte in Flensburg oder sogar der Verlust des Autoführerscheins.
Männer dominieren die Statistik
Ein weiterer Blick in die Zahlen zeigt: Alle Hauptverursacher der Alkoholunfälle am Vatertag 2024 in Baden-Württemberg waren männlich. Auch bundesweit zeigt sich seit Jahren ein ähnliches Bild. Der Vatertag wird vielerorts mit Alkohol und Gruppenausflügen begangen - häufig auf Fahrrädern oder Bollerwagen.
Fazit: Risiken werden unterschätzt
Der Vatertag ist kein Ausnahmezustand. Wer alkoholisiert aufs Fahrrad steigt, muss mit denselben Konsequenzen rechnen wie am Steuer eines Autos. Die Daten belegen deutlich: Auch Radfahrer sind ein Risiko im Straßenverkehr - besonders am Vatertag. Verantwortungsbewusstes Verhalten schützt Leben und Gesundheit.