Der HC Oppenweiler/Backnang ist nur zu Beginn nicht hellwach

Der Spitzenreiter der Dritten Liga bezwingt HBW Balingen-Weilstetten II deutlich mit 36:27. Dabei können sich die Handballer aus dem Murrtal hinten auf einen bärenstarken Torwart Jürgen Müller sowie eine stabile Defensive verlassen und gefallen vorne mit großer Vielseitigkeit.

Auf dem Weg zur Aufstiegsrunde ließen sich Kapitän Philipp Maurer und der HCOB von Balingen-WeilstettenII nicht stoppen. Foto: Alexander Hornauer

© Alexander Hornauer

Auf dem Weg zur Aufstiegsrunde ließen sich Kapitän Philipp Maurer und der HCOB von Balingen-Weilstetten II nicht stoppen. Foto: Alexander Hornauer

Von Alexander Hornauer

Der HC Oppenweiler/Backnang hat die unangenehme Auswärtsaufgabe bei HBW Balingen-Weilstetten II gestern Abend souverän gelöst. Die Handballer von Trainer Volker Blumenschein siegten in der Sparkassen-Arena mit 36:27 und verteidigten ihre Tabellenführung in der Dritten Liga. Besonders beeindruckend war dabei die mannschaftliche Geschlossenheit: Torgefahr ging von allen Positionen aus. In der Anfangsphase war der HBW II gleichauf, dann stellten die Gäste die Zeichen auf Auswärtssieg.

Der Tabellenführer kann sich auf Torwart Jürgen Müller verlassen

Wobei Gästetrainer Volker Blumenschein nicht entgangen war, dass „wir etwas gebraucht haben, um in der Abwehr ins Spiel zu kommen“. Dann aber „haben wir uns gefangen und viele schwierige Würfe für den HBW kreiert. Unser Torwart Jürgen Müller hat viele Bälle gehalten und wir sind ins Tempospiel gekommen.“ Der große Druck aufs Angriffsspiel der Hausherren sei in der Phase auch psychologisch ein Vorteil gewesen, erkannte der Coach. Dass es sein Team nach der Pause kurzzeitig ein wenig arg schleifen ließ, rächte sich am Ende nicht. Denn, so Blumenschein: „Danach haben wir wieder performt und sind auf sieben und acht Tore weggezogen.“

Balingen verpasst in der Anfangsphase die Chance, weiter wegzuziehen

HBW-Trainer Micha Thiemann ärgerte sich hingegen, dass „wir 15 Minuten viel richtig gemacht, es aber versäumt haben, etwas wegzuziehen“. In der Tat spielten die Gastgeber vom Fuß der Zollernalb zunächst mit gutem Tempo, machten Druck, holten immer wieder Siebenmeter heraus und nutzten Fehler der Gäste zu einer 8:5-Führung. Allerdings versäumte es die Zweitliga-Reserve, einen größeren Vorsprung herauszuwerfen. Thiemann: „Wir haben vorne dann schlechte Entscheidungen getroffen und hinten die Bindung verloren.“

Der Tabellenführer bekam das Geschehen zunehmend in den Griff. Er zwang die Einheimischen in den Positionsangriff und vermied nun Gegentore. Hinzu kam, dass Müller klasse hielt und gleich zwei Siebenmeter abwehrte. Im Angriff zeigte sich die Breite des Gästekaders. Immer wieder setzten andere Spieler Akzente. Mal ein Kontertor, dann wieder ein gut vorgetragener Angriff über den Kreis und auch der Rückraum überzeugte mit Treffsicherheit. Beim 11:11 stand es pari, kurz darauf 15:12 für Oppenweiler/Backnang. Die Hausherren trafen sich zweimal zur Auszeit. Am Verlauf des Spiels änderte das bis zur Halbzeit nichts mehr. Der HCOB zog Zeitstrafen und nutzte das Überzahlspiel, um sich weiter abzusetzen. Tobias Gehrke sorgte fürs 22:15.

Bei Oppenweiler/Backnang kehrt kurzzeitig der Schlendrian ein

Nach dem Seitenwechsel ließen es die Murrtaler angesichts des klaren Vorsprungs einen Tick zu locker angehen. Vor allem die Chancenverwertung litt. Das führte dazu, dass die Gastgeber etwas herankamen. Jan Bitzer erzielte drei Tore hintereinander und der HCOB führte eine Viertelstunde vor dem Ende nur noch 28:24. Für einen Moment kam die Sorge auf, es könne sich der Verlauf von Neuhausen wiederholen, als vor zwei Wochen eine Führung in den letzten Minuten flöten ging. Blumenschein bat sein Team deshalb zu einer Auszeit an den Spielfeldrand und schärfte die Sinne.

Blumenschein bittet zur Auszeit und sein Team ist danach wieder auf Kurs

Die Besprechung tat dem Spitzenreiter gut. Es legte in der Abwehr noch einmal eine Schippe drauf und setzte sich nach Kontern – zielstrebig abgeschlossen von Philipp Maurer – wieder ab. Nach 50 Minuten waren es wieder wie zur Pause sieben Tore Unterschied. Das Spiel war entschieden, hatte aber noch einen weiteren Höhepunkt parat: Torwart Stefan Koppmeier kam in den letzten Minuten der Partie aufs Feld und glänzte mit mehreren Paraden. Seine Mitstreiter nutzten es, um bis zum Ende auf 36:27 erhöhen. Damit war der dritte Sieg in der Sparkassen-Arena nach 2008 sowie 2022 und zugleich der deutlichste geschafft.

Damit kommt es nun kommenden Samstag in der Gemeindehall in Oppenweiler zum Gipfeltreffen zwischen dem Spitzenreiter und dem punktgleichen Tabellenzweiten SV Salamander Kornwestheim.

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Erstellt:
6. Februar 2023, 06:00 Uhr

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