Der Torgarant freut sich aufs neue Projekt

Dominik Salz verlässt im Sommer den Fußball-Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach in Richtung Karlsruhe. Vorher möchte er noch zum Aufstieg der SG beitragen. Am Freitagabend um 19 Uhr ist der ATSV Mutschelbach im Fautenhau zu Gast.

Dominik Salz möchte vor seinem Abgang noch mit der SG aufsteigen. Foto: Volker Müller

© Volker Müller

Dominik Salz möchte vor seinem Abgang noch mit der SG aufsteigen. Foto: Volker Müller

Von Lars Laucke

Unabhängig davon, ob Oberliga-Spitzenreiter SG Sonnenhof Großaspach den Aufstieg nun schafft oder nicht, steht seit vergangener Woche eines bereits fest: Die Mannschaft wird kommende Saison ohne ihren derzeit erfolgreichsten Stürmer auskommen müssen. Denn Dominik Salz, der momentan 13 Tore auf dem Konto hat, wird im Sommer zum Karlsruher SC II wechseln – und damit zu einer Mannschaft, die es im Moment noch gar nicht gibt.

Der Hintergrund ist, dass der KSC 2018 seine U 23 abgemeldet hatte, dies im Nachhinein aber als Fehler betrachtet. Nun soll das Team als Sprungbrett beziehungsweise Bindeglied für junge Talente zur Profimannschaft wiederaufgebaut werden. Damit wollten die Karlsruher verständlicherweise nicht ganz unten anfangen. Gemeinsam mit dem Verband und den betroffenen Vereinen wurde schließlich beschlossen, die neue U 23 des KSC in der Verbandsliga zu starten – mit dem mittelfristigen Ziel Regionalliga. Drei Spieler, die älter als 23 Jahre sind, dürfen in diesen Mannschaften eingesetzt werden und Dominik Salz soll einer davon sein. Für den 36-Jährigen ein Kompliment: „Ich habe gemerkt, dass im Verein derzeit eine große Euphorie für diese Mannschaft herrscht. Es ist für mich eine sehr reizvolle Aufgabe, dabei mitzuhelfen, junge Spieler in kurzer Zeit an den Männerfußball heranzuführen – ähnlich ist die Konstellation ja in Aspach. Dass der KSC mich dafür unbedingt haben wollte, das macht mich natürlich sehr stolz.“

Die deutlich kürzere Fahrtzeit nach Karlsruhe ist ein wesentlicher Faktor

Ein weiterer wichtiger Grund für den Wechsel ist die Familie: „Ich brauche nach Aspach für eine Strecke 70 bis 90 Minuten, zum KSC sind es 25. Wir haben vier Kinder, ich arbeite – da musste ich einfach auch schauen, wie der Fußball da am besten reinpasst“, erklärt der in Pforzheim wohnende Dominik Salz, der die SG Sonnenhof Großaspach nur ungern verlässt: „Ich bin hier mittlerweile auch emotional verwurzelt, ich mag das Umfeld und die Leute sehr gerne. Aber am Ende war dann eben entscheidend, was für die Familie am besten ist.“

Der Kader der künftigen Karlsruher U 23 besteht im Moment offiziell übrigens nur aus einem Spieler: Dominik Salz. „Das reicht doch“, sagt der lachend. „Ich weiß natürlich schon von ein paar weiteren Spielern. Zudem werden natürlich viel Junge dazukommen. Das wird eine ziemlich zusammengewürfelte Truppe sein. Aber da müssen wir Führungsspieler eben mithelfen, das Team zu formen.“

Fest steht hingegen bereits, wer der Trainer sein wird: Dietmar Blicker. Der war bis vor kurzem noch Trainer des Oberligisten ATSV Mutschelbach – gegen den die SG Sonnenhof Großaspach am Freitagabend (19 Uhr) ihr nächstes Heimspiel bestreitet. Eigentlich wollte Blicker die Runde noch beim ATSV zu Ende bringen, doch Ende Februar verabschiedete er sich „aus persönlichen Gründen“ vorzeitig. „Ich kannte Blicker vorher nur flüchtig, hatte aber viel Gutes über ihn gehört“, sagt Dominik Salz. „In den Gesprächen habe ich dann den Eindruck gewonnen, dass er fußballerisch und menschlich der perfekte Mann für die Aufgabe ist. Es hat zwischen uns sofort gepasst und er lässt offensiv und Pressing spielen.“ Was dem Stürmer Salz natürlich gefällt.

Am Freitagabend gibt es beste Voraussetzungen für Offensivfußball

Beleg für die offensive Denkweise von Dietmar Blicker ist die Tatsache, dass der ATSV Mutschelbach mit bislang 52 erzielten Toren eine der besten Sturmreihen der Oberliga stellt, lediglich Villingen und die SG Sonnenhof haben häufiger getroffen. Nur nach hinten ist der ATSV bei Weitem nicht so stabil wie die SG; bereits 53-mal zappelte der Ball im Mutschelbacher Netz. Schaut man auf beide Seiten, so fallen bei keiner anderen Mannschaft der Liga mehr Tore als beim kommenden Aspacher Gegner. Die Voraussetzungen für Offensivfußball am Freitagabend im Fautenhau sind also bestens – quasi ein Spiel mit Torgarantie. Schon das Hinspiel gewann die SG auswärts mit 5:0, wobei Dominik Salz in diesem Fall ausnahmsweise nicht unter den Schützen war, obwohl er doch eigentlich die eingebaute Torgarantie hat. „Ich glaube aber, dass ich zwei oder sogar drei Vorlagen gegeben habe. Und beim 5:1 im Heimspiel der vergangenen Saison habe ich dreimal getroffen“, erinnert sich Salz.

Möglicherweise schaut übrigens am Freitagabend auf Mutschelbacher Seite einer ganz genau auf Dominik Salz: Marco Kratzer, der bislang zusammen mit Dietmar Blicker das Trainergespann bildete und nun bis zum Saisonende alleinverantwortlich an der Seitenlinie des ATSV steht. Denn dem Vernehmen nach wird Kratzer im Sommer ebenfalls zum KSC II gehen. Da könnte Dominik Salz am Freitag mit dem einen oder anderen Tor beweisen, dass die Badener aufs richtige Pferd setzen. Allerdings betont Salz: „Ich freue mich natürlich, wenn ich ein Tor schieße. Aber ich bin als Mittelstürmer auch der erste Abwehrspieler. Wichtig ist für mich am Ende nur, dass wir gewinnen.“ Es ist sicher auch genau diese Einstellung, weswegen der KSC Dominik Salz unbedingt für sein U-23-Projekt haben wollte.

Infos zum Spiel SG Sonnenhof Großaspach gegen den ATSV Mutschelbach

Gegner „Mutschelbach ist eine sehr offensive Mannschaft, die viel Mann gegen Mann spielt. Wir werden viele Zweikämpfe haben“, sagt SG-Trainer Pascal Reinhardt und warnt vor einem zu „wilden“ Spiel. „Wir wollen uns nicht auf einen offenen Schlagabtausch einlassen.“

Personal Neben dem langzeitverletzten Lukas Britzelmaier wird Elias Rahn fehlen. Er hat sich zuletzt beim Spiel in Göppingen beim Aufwärmen am Sprunggelenk verletzt.

Tabellensituation Der Spitzenreiter aus Aspach ist mit 46 Punkten gleichauf mit dem Zweiten 1. Göppinger SV, hat aber noch ein Spiel weniger absolviert. Der Dritte FC 08 Villingen hat 44 Zähler und ebenfalls noch eine Partie weniger auf dem Konto – nämlich das Nachholspiel gegen Aspach. Die SG könnte am Freitagabend mit einem Sieg Druck machen auf die Konkurrenten, die beide auswärts spielen: Göppingen in Nöttingen, Villingen beim Vorletzten Holzhausen. Der ATSV Mutschelbach ist mit 31 Punkten derzeit Tabellenzehnter und hat vier Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone.

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Erstellt:
21. März 2024, 06:00 Uhr

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