Die Spiegelberger Schanze ist wieder sichtbar

In Spiegelberg haben elf Ehrenamtliche die Sportanlage vom Wildwuchs befreit. Nun soll noch der Richterturm richtig saniert und mit Infotafeln an die großen Zeiten des Skisprungs im Lautertal erinnert werden.

Einst ging Kurt Föll (links) selbst viele Jahre über den Spiegelberger Bakken. Nun hat er mit einstigen Mitstreitern und anderen Fleißigen die Anlage gerodet und wieder auf Vordermann gebracht. Stolz präsentieren sich Herbert Schick, Jürgen Maurer, Pascal Bossert, Niko Fix, Rene Bordt, Thorsten Massa und dessen Sohn Manuel, Kurt Föll, Leon Kienzle und Marcel Binhammer (von links) nach getaner Arbeit vor der nun wieder sichtbaren Lautertalschanze. Foto: Gemeinde

Einst ging Kurt Föll (links) selbst viele Jahre über den Spiegelberger Bakken. Nun hat er mit einstigen Mitstreitern und anderen Fleißigen die Anlage gerodet und wieder auf Vordermann gebracht. Stolz präsentieren sich Herbert Schick, Jürgen Maurer, Pascal Bossert, Niko Fix, Rene Bordt, Thorsten Massa und dessen Sohn Manuel, Kurt Föll, Leon Kienzle und Marcel Binhammer (von links) nach getaner Arbeit vor der nun wieder sichtbaren Lautertalschanze. Foto: Gemeinde

Von Uwe Flegel

Gut 20 Jahre ist es nunmehr her, als dem kleinen Spiegelberg große Aufmerksamkeit zukam. 2500 Fans strömten zum bislang letzten Skispringen auf der Lautertalschanze und erlebten, wie spätere Weltcup-, WM- oder Olympiastarter wie Kevin Horlacher (SC Degenfeld), Pascal Bodmer (SV Meßstetten) oder die Geschwister Melanie und Manuel Faißt (SV Baiersbronn) über den Bakken gingen. Begleitet von tausendfachem „„Ziiieeeeeeeeh“ mühten sich die Steppkes und Talente, die danach auf den größten Sprungschanzen der Welt zu Hause waren oder es wie Manuel Faißt heute noch sind, in die Nähe der 40-Meter-Marke zu kommen. Am dichtesten dran war Kevin Horlacher, der auf 38,5 Meter kam.

Es war einer der letzten Sprünge auf der vor 70 Jahren eingeweihten Anlage. Vor allem weil die Schneeverhältnisse kaum noch passten, fristete die Schanze im wahrsten Sinne des Wortes ein Schattendasein und die Natur durfte sich ungestört ausbreiten. Bis einige Mitglieder des Sportvereins und Freiwillige aus der Gemeinde der Anblick so störte, dass sie nun zu kleinen und großen Mähutensilien, zu Schaufeln sowie zu Sägen griffen und die Anlage wieder so instand setzten, dass wieder erkennbar ist, was einst der Stolz der Lautertalgemeinde war – die Lautertalschanze.

Unterstützt von der Verwaltung um Bürgermeister Uwe Bossert, der unter anderem die Freigabe für die Arbeiten erteilte, packten elf Ehrenamtliche an. In einem ersten Anlauf brachten Jürgen Maurer, Helmut Schick, Rene Bordt, Thorsten Massa und sein Sohn Manuel, Kurt Föll, Leon Kienzle, Marcel Binhammer, Reiner Bihler, Nico Fix und Pascal Bossert den Bakken so in Schuss, dass aus einem kleinen Urwald wieder eine Sportanlage wurde. Der aus einer Steinmauer bestehende Schanzentisch wurde gerichtet, Äste, Sträucher und Gras wurden gestutzt. Nun ist selbst für Jüngere oder solche, die vom Spektakel im Januar 2002 nichts mitbekommen haben, ersichtlich, dass neben der Landesstraße von Spiegelberg nach Sulzbach die einzige Sprungschanze des Rems-Murr-Kreises steht.

Beim bislang letzten Spiegelberger Skispringen startete unter anderem der damals erst neunjährige Manuel Faißt. 20 Jahre später gewann er bei den Olympischen Spielen in Peking mit den deutschen Kombinierern die Silbermedaille und wurde im Einzel Vierter. Foto: Gemeinde

Beim bislang letzten Spiegelberger Skispringen startete unter anderem der damals erst neunjährige Manuel Faißt. 20 Jahre später gewann er bei den Olympischen Spielen in Peking mit den deutschen Kombinierern die Silbermedaille und wurde im Einzel Vierter. Foto: Gemeinde

Wobei es durchaus fraglich erscheint, ob dort irgendwann noch einmal ein kleiner oder großer Skispringer versuchen kann, den seit 1985 bestehenden Schanzenrekord von 41,5 Metern des Schwarzwälders Dieter Seiferling zu brechen. Wie erwähnt: Schnee gibts eben nicht mehr so reichlich und regelmäßig. Zudem ist die Sportwelt der Region mit Organisationstalenten wie dem mittlerweile verstorbenen Hans Schwenzer nicht gerade gesegnet. Falls doch mal sowohl wettermäßig als auch organisatorisch alles passen sollte, wollen die Gemeinde, der Verein und die Freiwilligen aber gewappnet sein. Nachdem nun das Gelände und der Sprungtisch auf Vordermann gebracht wurden, soll im Herbst der Richterturm richtig saniert werden. Zudem sind Infotafeln geplant, die von der insgesamt 90-jährigen Skisprunggeschichte in der Lautertalgemeinde berichten. Gut für eine Kommune wie Spiegelberg, wenn sie auch da auf Haudegen wie Jürgen Maurer und Kurt Föll zurückgreifen kann, die nicht nur als freiwillige Helfer am Hang parat stehen, sondern auch als Protagonisten der erfolgreichen Zeiten Zeugnis ablegen können. Klar, dass beide bestens übers bislang letzte Springen vor gut 20 Jahren Bescheid wissen.

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Erstellt:
12. Mai 2022, 06:00 Uhr

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