Die Stadt Murrhardt fordert Verbesserungen im Nahverkehrsplan
Vorgeschlagen werden drei konkrete Maßnahmen, die den ÖPNV in Murrhardt und Umgebung attraktiver und sicherer gestalten sollen.

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Der Frühbus der Linie 390 soll zurückkommen, lautet eine der Forderungen. Archivfoto: Stefan Bossow
Murrhardt. Die Stadt Murrhardt hat ihre Stellungnahme zur Teilfortschreibung des Nahverkehrsplans des Rems-Murr-Kreises abgegeben und fordert darin gezielte Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr. Konkret setzt sie sich hierfür ein:
Wiedereinführung eines Frühbusses auf der Linie390 Die Stadt Murrhardt fordert die Wiedereinführung eines Busses um etwa 4 Uhr ab Murrhardt mit Anbindung an die S-Bahn in Backnang (Abfahrt 4.41 Uhr). Diese Verbindung ist für Pendlerinnen und Pendler von großer Bedeutung, insbesondere für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter, die frühzeitig in den Großraum Stuttgart gelangen müssen. Die derzeitige Situation zwingt viele Betroffene, auf den Individualverkehr auszuweichen, was den Straßenverkehr zusätzlich belastet und den Zielen der Verkehrswende entgegensteht.
Verbesserte Anbindung der Haltestelle Stadthalle Die Bushaltestelle Stadthalle soll stärker in den Fahrplan integriert werden. Besonders zur Schulzeit und am Nachmittag besteht ein Bedarf an zusätzlichen Verbindungen, um Schülerinnen und Schüler sicher und pünktlich zu befördern. Derzeit müssen viele von ihnen einen längeren Fußweg zum Bahnhof oder zur Haltestelle Hörschbachstraße zurücklegen, was insbesondere in Gruppen und bei schlechten Witterungsverhältnissen eine Herausforderung darstellt. Auch ist die Haltestelle an der Hörschbachstraße nicht für größere Schülergruppen ausgelegt.
Zustimmung zur Teilfortschreibung des Nahverkehrsplans Die Stadt Murrhardt stimmt der Teilfortschreibung des Nahverkehrsplans des Rems-Murr-Kreises im Rahmen der Beteiligung zu. Der teilfortgeschriebene Nahverkehrsplan beinhaltet bei den Linien 373, 374, 375 und 390 nur Änderungen in Nuancen. Die Buslinie372 zwischen Murrhardt und Großerlach erfährt eine Verbesserung bei den Fahrten zwischen beiden Gemeinden. Die Verbindung zwischen Kirchenkirnberg und Kaisersbach wird weiterhin mit einer ausreichenden Verkehrsbedienung vorgesehen und es bleiben einige Fahrten werktags, samstags und sonntags erhalten.
Der Rems-Murr-Kreis erwartet bis 2030 einen Bevölkerungszuwachs und plant parallel dazu, den Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehr auf 15,7 Prozent zu steigern. Der Nahverkehrsplan legt den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und die Optimierung der Verkehrsangebote. Neben einem halbstündlichen Takt in Hauptverkehrszeiten und einem Stundentakt in Nebenzeiten sollen Express- und Schnellbusse für bessere Anbindungen sorgen. Auch On-Demand-Verkehre sind vorgesehen, um Versorgungslücken insbesondere in ländlichen Räumen zu schließen.
Weitere Ziele sind die vollständige Barrierefreiheit bis 2030 sowie der Einsatz von emissionsarmen Verkehrsmitteln wie Elektrobussen und Wasserstofftechnologie. Die Stadt Murrhardt sieht sich als aktiver Partner in diesem Prozess und setzt sich dafür ein, dass auch die lokalen Verkehrsbedürfnisse angemessen berücksichtigt werden.
Die finale Entscheidung über den Nahverkehrsplan und die Finanzierung der Maßnahmen trifft der Kreistag des Rems-Murr-Kreises. Die Stadt Murrhardt wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die vorgeschlagenen Verbesserungen umgesetzt werden, um den ÖPNV attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. pm